• 27.09.2015 19:05

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Marc Marquez: "Hatte das Tempo, um Lorenzo zu schlagen"

Der Weltmeister verabschiedet sich in Aragon mit einem Sturz endgültig aus dem WM-Kampf und entschuldigt sich für den Fehler in der zweiten Runde

(Motorsport-Total.com) - Honda-Werkspilot Marc Marquez war nach der Bestzeit im Qualifying und der starken Vorstellung im Warmup neben Jorge Lorenzo der große Favorit beim Grand Prix in Aragon. Doch der WM-Dritte erlebte beim Heimrennen in Spanien kein Happy-End. Bereits in der zweiten Runde stürzte der 22-Jährige und muss somit auf das Saisonfinale in Valencia hoffen, wenn er in der laufenden Saison noch ein Rennen auf heimischem Boden gewinnen möchte.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Marc Marquez wollte Jorge Lorenzo zu Rennbeginn nicht aus den Augen verlieren Zoom

"Ich entschuldigte mich bereits bei den Fans und beim Team. Es war mein Fehler", bemerkt Marquez nach dem 14. Grand Prix der Saison. Es war der fünfte Sturz in der laufenden Saison. "Ich hatte nichts zu verlieren. Es war mein Heimrennen. Vielleicht habe ich deshalb bereits in der zweiten Runde zu viel gewollt. Ich konnte Jorge in einer Runde einholen und war nah dran. Der Tank war noch voll und die Reifen hatten vermutlich noch nicht die ideale Temperatur. Ich verlor die Front", berichtet er.

"Ich denke, wir waren schnell genug für den Sieg. Wir haben an diesem Wochenende gut gearbeitet", lobt Marquez die Arbeit seiner Crew, die von Freitag zu Samstag große Verbesserungen am Motorrad erzielen konnte. Im Rennen hatte Marquez eine klare Strategie: Lorenzo durfte nicht entkommen, denn dann wäre der Sieg vermutlich außer Reichweite geraten. Deswegen musste Marquez in den ersten Runden aggressiv vorgehen.

"Ich musste vermeiden, dass Lorenzo entkommt. Dani und Valentino verloren zu Beginn, doch dann konnten sie den Abstand halten. Mein Plan war, die erste Attacke von Jorge abzuwehren, weil er mit neuen Reifen sehr schnell ist. Dabei habe ich es übertrieben. Beim nächsten Mal muss ich den Rückstand vom Start Schritt für Schritt aufholen", grübelt der HRC-Pilot, der in der WM nun 79 Punkte zurückliegt. Bei 100 noch zu holenden Punkten ist der WM-Zug nun praktisch abgefahren.

Bei Honda muss man sich langsam auf die kommende Saison konzentrieren. Weder Marquez noch Pedrosa haben in der Fahrerwertung Chancen, die Teamwertung wurde in Aragon durch das Yamaha-Werksteam vorzeitig entschieden und in der Herstellerwertung könnte Yamaha in Japan den Titel feiern. Vier Rennen vor dem Ende der Saison hat Honda 62 Punkte Rückstand auf Erzfeind Yamaha.

Marquez wird beim Michelin-Test am Montag erneut die verbesserte Schwinge fahren: "Wir werden die neue Schwinge wohl weiterhin verwenden. Offensichtlich haben wir dadurch einen Tick mehr Haftung in maximaler Schräglage. Zudem lässt sich das Motorrad leichter einlenken. Auf eine Runde sind wir damit ein bisschen schneller", analysiert der Honda-Pilot. "Ich denke, Dani verwendete die neue Schwinge ebenfalls und wird sie auch behalten. Beim Michelin-Test werden wir sie auch verwenden."


Fotos: MotoGP in Aragon, Rennen


Für die kommende Saison arbeiten die HRC-Ingenieure daran, das Startverhalten der RC213V zu verbessern: "Seit 2013 haben wir Schwierigkeiten bei den Starts. Der eigentliche Start ist nicht das Problem sondern die Beschleunigungsphase, in der unser Motorrad stark zu Wheelies neigt. Daran arbeiten wir. Hoffentlich können wir das für 2016 verbessern", so Marquez.