• 18.08.2010 14:21

  • von Lennart Schmid

Lorenzo: "Ich hätte von Rossi mehr erwartet"

Jorge Lorenzo geht davon aus, dass er zu Ben Spies ein weitaus besseres Verhältnis haben wird als zu Valentino Rossi

(Motorsport-Total.com) - Dass das Verhältnis zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi nie das allerbeste war, konnte man bereits kurz nach der Ankunft des Mallorquiners im Yamaha-Werksteam Anfang 2008 beobachten. In der Box wurde eine Trennwand zwischen Rossis und Lorenzos Seite der Garage aufgestellt. Offizielle Begründung: Kein Austausch von Reifendaten zwischen den Piloten.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi

Das Verhältnis zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi war nie das beste

Rossi vertraute damals bereits auf Bridgestone-Reifen, Lorenzo musste noch mit Michelin-Pneus vorlieb nehmen. Als dann in der folgenden Saison sämtliche Fahrer der MotoGP mit Reifen von Bridgestone an den Start gingen, war die Trennwand eigentlich überflüssig geworden. Doch Rossi bestand weiter darauf, ein tiefer Graben durchzog fortan die beiden Crews innerhalb des Werksteams.#w1#

In der kommenden Saison wird Ben Spies Rossis Platz in der Werksmannschaft einnehmen. Lorenzo hat nichts dagegen, im Gegenteil. "Ich spüre, dass wir ein gutes Verhältnis mit Ben haben werden", so der WM-Leader gegenüber 'Autosport'. "Wir werden vielleicht nicht die besten Freunde sein, aber es wird keine Wand in der Garage geben und wir werden unsere Telemetriedaten nicht geheim halten."

Lorenzo hat die berühmte Trennwand nie gemocht, auch wenn sie ihm indirekt sogar in gewisser Weise hilfreich war. Durch die von Rossi ausgehende Abgrenzung sei seine Mannschaft noch enger zusammengerückt, so Lorenzo. "Ich hätte von Rossi in menschlicher Hinsicht mehr erwartet, vielmehr als einen größeren Austausch an technischen Informationen."

Während seine eigene Vertragsverlängerung bei Yamaha wohl nur noch Formsache ist, geht Lorenzo davon aus, dass der sportliche Wettkampf gegen Rossi in der kommenden Saison "sehr interessant" wird. "Yamaha wird alles geben, um ihn zu schlagen", ist sich der Spanier sicher. Sein Team werde "härter denn je" arbeiten.