KTM: "Wir gehen mit null Erwartungen zum Saisonauftakt"

Vor der MotoGP-Premiere der KTM RC16 beim Saisonauftakt in Katar stapeln die Experten tief - Warum der Neueinsteiger keine Wunder erwartet

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Katar wird an diesem Wochenende die große MotoGP-Premiere von KTM stattfinden. Nach Jahren intensiver Vorbereitung und mehreren Wintertests schickt der österreichische Hersteller seine Werkspiloten Bradley Smith und Pol Espargaro auf der KTM RC16 erstmals in ein offizielles Rennwochenende. Unter die Euphorie mischt sich dabei auch die Gewissheit, dass man als MotoGP-Debütant erst mal einmal hinterher fahren wird.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Die KTM RC16 tritt in der MotoGP 2017 gegen fünf etablierte Hersteller an Zoom

"Wir wissen natürlich, dass wir Neulinge in dieser Klasse und dass es seine Zeit brauchen wird. Wir gehen mit null Erwartungen zum Saisonauftakt runter, aber wir werden uns in dieser Saison hoffentlich zumindest in den Punkten zeigen und dann wird man weitersehen", schätzt Heinz Kinigadner die Situation bei 'ServusTV' ein. Der zweifache Motocross-Weltmeister steht KTM beratend zur Seite und weiß, wie eng es in der MotoGP zugeht.

"Beim vorletzten Test waren wir 1,3 Sekunden hinter der Spitze und damit 18. oder 17. Da bleibt natürlich nicht viel Luft", gibt er zu. Beim letzten Test der Vorsaison wuchs der Rückstand sogar auf knapp über zwei Sekunden an. Doch die Bedingungen auf dem sandigen Losail International Circuit in Katar waren auch schwieriger als zuvor auf Phillip Island. An das geringe Gripniveau musste sich KTM erst mal einmal gewöhnen.


KTM präsentiert das MotoGP-Bike RC16

KTM-Testfahrer Alex Hofmann erklärt die Unterschiede: "Das Bike an sich ist keine drei Jahre alt. Der Moment des Roll-outs in Spielberg ist noch gar nicht so lange her. Alle anderen Motorräder haben einfach Erfahrung über Jahre, und das auch auf jeder Rennstrecke." Wo Hersteller wie Honda, Yamaha und Ducati auf Unmengen an Daten zurückgreifen können, beginne KTM bei Null, weiß der Ex-MotoGP-Pilot.

"Da fängt man erst mal an, die Strecke zu lernen, Daten zu sammeln. Man kann da auf so gut wie nichts zugreifen. Das ist eben ein Lernprozess", sagt er. Vom Potenzial der KTM RC16 ist Hofmann überzeugt, betont aber zugleich, dass noch jede Menge Arbeit ansteht: "Ich finde, das Motorrad ist auf einem guten Weg. Aber es sind eben noch viele Sachen zu probieren, es fehlt noch viel Erfahrung. Und die kann man sich nicht erkaufen."


Fotos: KTM, MotoGP-Test in Katar


Auch KTM-Legende Kinigadner weiß, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind und gibt die Entwicklungsrichtung vor: "Wir glauben, dass wir mit dem Chassis soweit sind. Da sind im Moment keine Wünsche offen von den zwei Fahrern. Jetzt geht's darum, den Motor richtig schön fahrbar zu machen, und zwar mechanisch. Wenn wir das geschafft haben, können wir mit den Feinheiten anfangen, sprich Aerodynamik und die ganze Software."