• 06.02.2015 15:41

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

"Kleine Schritte": Jack Millers erster MotoGP-Test in Sepang

Jack Miller ist mit seinem ersten MotoGP-Test in Sepang zufrieden, weiß allerdings ganz genau, dass er in der Königsklasse noch immer eine Menge zu lernen hat

(Motorsport-Total.com) - Für Jack Miller stand in Sepang vor allem eine Sache im Vordergrund: Lernen. Der MotoGP-Rookie, der den direkten Aufstieg aus der Moto3 wagte, landete nach seinen ersten drei Testtagen in der Königsklasse in der kombinierten Zeitenliste auf dem 20. Platz. Zwar lag der Rückstand auf Spitzenreiter Marc Marquez am Ende bei mehr als drei Sekunden, für den Australier spielte die Rundenzeit allerdings sowieso nur eine untergeordnete Rolle.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller steht in seiner ersten MotoGP-Saison vor einer großen Herausforderung Zoom

"Wir konnten heute morgen eine schnelle Runde fahren, bevor die Streckentemperatur zu hoch wurde. Es war gut, obwohl ich einige Fehler machte", berichtet der LCR-Pilot am Freitag und ergänzt: "Die Rundenzeit war ziemlich gut. Ich war alleine und in der nächsten Runde hat mich Rossi überholt. Ich fühlte mich gut und hängte mich an ihn dran. Ich muss mich einfach an das MotoGP-Bike gewöhnen."

"In der letzten Kurve wäre ich beinahe in ihn gekracht, denn es ist ganz anders als in der Moto3, wenn man einschätzen möchte, wo der andere Fahrer ist", erklärt Miller, der 2015 auf einer Open-Honda an den Start geht, und ergänzt: "Ich habe erst zehn Prozent von dem gelernt, was ich lernen muss. Ich gewöhne mich immer mehr an das Motorrad, die Bremsen, die Power und alles mögliche."

"Schritt für Schritt werden wir stärker", zeigt sich der Moto3-Vizeweltmeister optimistisch und berichtet: "Wir haben einen Longrun gemacht, das war physisch definitiv anspruchsvoll. Wir müssen noch härter trainieren. Ich habe im Winter schon hart trainiert, aber darauf kann dich nichts vorbereiten. Am Ende des Longruns war ich ziemlich müde."


MotoGP-Test in Sepang

"Wir sind etwas weniger als eine Renndistanz gefahren. Die ersten fünf Runden waren alle sehr konstante tiefe 2:02-Zeiten. Dann habe ich in zwei Runden in Folge die Front etwas verlieren. Da verlor ich dann etwas Selbstvertrauen. Es hatte wohl damit zu tun, dass das Motorrad durch den Spritverbrauch leichter wurde. So etwas war ich in dieser Form nie gewohnt", so der Australier.

"Darauf kann dich nichts vorbereiten. Am Ende des Longruns war ich ziemlich müde." Jack Miller über sein MotoGP-Bike

Am Setup hat Millers Crew während der drei Tage nur wenig verstellt. "Es sind kleine Schritte. Wir nehmen keine größeren Änderungen vor, damit ich mich an die Reifen und das Motorrad gewöhnen kann", erklärt der 20-Jährige, der an den drei Tagen in Sepang insgesamt 166 Runden drehte. Trotzdem werden noch einige Kilometer mehr nötig sein, bevor sich der Australier auf seinem Motorrad komplett wohl fühlen wird.

Die Leser von 'Motorsport-Total.com' sehen Millers MotoGP-Aufstieg jedenfalls skeptisch. Bei einer Umfrage gaben rund 55 Prozent der Teilnehmer an, dass es für Millers Karriere besser gewesen wäre, den klassischen Weg über die Moto2 zu gehen. Immerhin 31,5 Prozent sind der Meinung, dass Millers Entscheidung zumindest nicht ohne Risiko ist. Lediglich 13,5 glauben, dass der sofortige Aufstieg die absolut richtige Entscheidung war.