• 20.01.2009 18:47

  • von Marco Helgert

Kawasaki-Nachfolgeteam: Bartholemy in Japan

Ex-Kawasaki-Teamchef Michael Bartholemy versucht sein eigenes Privatteam zu verwirklichen - Marco Melandri bleibt unbekümmert

(Motorsport-Total.com) - Michael Bartholemy leitete das MotoGP-Projekt von Kawasaki, nun kämpft er seit knapp drei Wochen um eine Rettung des Teams. Nach Informationen von 'MCN' ist er auf dem Weg nach Japan, um von Kawasaki zwei Motorräder für die Saison 2009 loszueisen. Gerade Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta drohte bereits mit Strafzahlungen, weil die Japaner nicht - wie vereinbart - bis 2011 in der MotoGP bleibe.

Titel-Bild zur News: Michael Bartholemy

Michael Bartholemy sucht in Japan eine Lösung für "sein" Team

Bisher war immer die Aspar-Variante im Gespräch. Das spanische Team bemühte sich unlängst um Kawasaki-Motorräder - blitzte aber ab. Doch auch jetzt könnte Jorge Martinez leer ausgehen - denn Bartholemy gibt offenbar nicht auf und möchte das Ex-Werksteam auf eigenen Füßen stehend weiter betreiben.#w1#

Dazu passt, dass die Tests auf Phillip Island eingeschränkt wurden. Olivier Jacque testete dort bereits in der Vorwoche, nun wird er aber erst am Mittwoch die Arbeiten fortsetzen. Der Grund könnte sein, dass man das Testverbot vom 1. Dezember bis 20. Januar nicht brechen wollte. Sollte das Team nämlich nicht untergehen, könnte es dafür eine Strafe geben.

Lange Verhandlungen soll es in Japan nicht geben. Marco Melandri, der derzeit ohne ein Motorrad für die MotoGP ist, erwartet schon Mittwoch die mehr oder minder frohe Kunde. "Am Mittwoch werde ich einen Anruf von Michael Bartholemy bekommen, in dem er mir sagen wird, ob er zwei 2009er Motorräder in einem Privatteam einsetzen kann", erklärte er in der 'Gazzetta dello Sport'.

Ob Privatlösung oder nicht - noch hat er einen Vertrag mit Kawasaki. "Am 31. Januar wird das Angebot von Kawasaki kommen, ob sie mir nun das volle Gehalt, eine Abfindung oder auch nichts anbieten", fuhr er fort. "Ich hoffe, dass ich nicht in einer Werkstatt in Japan arbeiten muss", scherzte er.

Auch wenn es Bartholemy nicht schaffen sollte, so bleibt Melandri ruhig. "Sicher ist, dass ich kein unterlegenes Motorrad fahren möchte - und an die Superbike-WM denke ich auch nicht", erklärte er. "Dann sitze ich 2009 lieber aus und komme 2010 in die MotoGP zurück. Das wäre zwar nicht toll, aber auch kein großes Problem."