Johann Zarco: Rossi und Vinales fahren "wie Computer"

Im zweiten MotoGP-Rennen seiner Karriere fuhr Johann Zarco in die Top 5 und profitierte dabei auch von den Daten der Yamaha-Werkspiloten Rossi und Vinales

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Debüt in der MotoGP sorgte Moto2-Weltmeister Johann Zarco schon im ersten Rennen der Saison für Furore. Er stürmte vom Start weg an die Spitze und sammelte erste Führungskilometer, stürzte dann aber und ging mit null Punkten nach Hause. Im zweiten Rennen lief es umso besser: Mit Rang fünf sicherte sich der Franzose elf WM-Zähler und kam einen Platz vor Tech-3-Teamkollege Jonas Folger ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Johann Zarco blickt beeindruckt auf das Yamaha-Duo Rossi und Vinales Zoom

Im Interview mit 'crash.net' gesteht der MotoGP-Rookie mit Blick auf sein Debüt: "Ich habe viele Leute überrascht, aber ich habe auch mich selbst überrascht." Zwar hielt der Traum vom ersten Sieg im ersten Rennen nur sechs Runden an, dennoch sieht Zarco die Situation positiv. "Ich plane nicht, in diesem Jahr um die Weltmeisterschaft zu kämpfen, deshalb war dieser Start sehr positiv für mein Selbstvertrauen und meinen Kopf."

Seine Sorge, nicht mithalten zu können, sei verflogen: "Das war meine einzige Angst, aber letztlich war ich sogar schneller als die anderen. Zwar ist das normalerweise nicht mein Stil. Aber auch das ist positiv. Es ist gut, dass ich es so gemacht habe. Nun habe ich mehr Optionen für die Zukunft." In der Moto2 war Zarco weniger für stürmische Start- als vielmehr für starke Schlussphasen bekannt. Doch augenscheinlich liegt ihm beides.


Fotos: Johann Zarco, MotoGP in Termas de Rio Hondo


Die Gewissheit, dass auch er als MotoGP-Rookie in der Lage ist, ein Rennen anzuführen, gebe ihm viel Motivation: "Ich hoffe nun, dass sich die Gelegenheit noch einmal ergeben wird, denn ich glaube, dass ich es dann besser managen werde", sagt Zarco. Zwar sollte er das in Argentinien noch nicht unter Beweis stellen können. Dass er von Startplatz 14 ein Top-5-Ergebnis einfuhr, unterstreicht sein Talent und auch seine Ambitionen aber nicht minder.

Valentino Rossi, Maverick Vinales

Dienen als Vorbild für Rookie Zarco: Maverick Vinales und Valentino Rossi Zoom

Dabei profitiert der Tech-3-Yamaha-Pilot auch von den Daten der Werkspiloten Maverick Vinales und Valentino Rossi, die in Argentinien einen Doppelsieg feiern konnten. "Ich kann meinen Stil mit ihnen vergleichen", verrät Zarco und schwärmt: "Es ist einfach fantastisch zu sehen, wie gut sie ihr Motorrad unter Kontrolle haben. Ich denke, je mehr Runden man fährt, desto besser kann man selbst das Bike beherrschen, wie sie es tun."

"Es sieht fast so aus, als wären sie ein Computer. Sie antizipieren jede Bewegung des Motorrads und können sich an kleinste Veränderungen sehr gut anpassen", erzählt der Rookie weiter und hofft, von diesen Einblicken profitieren zu können. "Man muss vier Dinge verwalten: das Gas, die Vorder- und Hinterradbremse und die Gänge. Diese vier Dinge managen sie (Rossi und Vinales; Anm. d. R.) automatisch. Bei mir entwickelt sich das noch, ich kann daran wachsen."