• 22.09.2017 18:49

  • von Maria Reyer & David Emmett

Folger hadert mit neuer Traktionskontrolle & Bremsproblemen

Jonas Folger muss sich in Aragon am nassen Freitag mit Platz 18 begnügen - Neue Traktionskontrolle läuft noch nicht rund - Fahrstil an Johann Zarco anpassen

(Motorsport-Total.com) - Man musste am Freitag in Aragon weit nach unten blicken, um Jonas Folger in der Zeitentabelle zu finden. Der Deutsche schaffte es mit seiner Tech-3-Yamaha nur auf die 18. Position. Er haderte mit der Regenabstimmung und einer neuen Traktionskontrolle, die er in Misano zum ersten Mal ausprobiert hatte. Am Samstag lautet sein klares Ziel: Im Trockenen direkt in das Q2 einziehen.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Folger plagt sich in Aragon mit der Abstimmung & der Traktionskontrolle Zoom

1,887 Sekunden Rückstand. "Es war schwierig heute", meint Folger in seiner Medienrunde dazu. Er wollte sich eine gute Basisabstimmung für Regen erarbeiten. Am Ende des Tages musste er sich aber eingestehen: "Das ist uns nicht gelungen. Dabei haben wir zu viel Zeit verloren und uns zu sehr im Kreis gedreht. Im Endeffekt haben wir wieder nichts gefunden."

Das große Problem: "Es liegt derzeit noch am Gefühl beim Turning." Der Ursprung liegt jedoch beim altbekannten Problem: dem Bremsen. "Die Art und Weise wie ich derzeit bremse, ist nicht sehr flüssig. Wenn ich falsch bremse, dann bin ich in der Kurve nicht in der richtigen Position. Das hat aber viel mit Selbstvertrauen zu tun." Das könne man aus den Daten von Teamkollegen Johann Zarco ablesen. Der Franzose wurde am Freitag Dritter.

Der Franzose hat einen etwas anderen Fahrstil, der ihm eher zugutekommt. "Johann bremst viel mehr mit der Hinterbremse, daher muss er weniger vorne bremsen, wodurch er besser verzögert. Er erreicht die Schräglage schneller. Das muss ich noch mehr übernehmen, ich bin noch zu vorsichtig." Folger erläuterte außerdem, dass er an diesem Wochenende mit einer neuen Traktionskontrolle fährt, obwohl er diese beim ersten Test in Misano für "zu aggressiv" empfunden hatte.


MotoGP in Aragon

"Wir sind in Misano wieder zurück zur alten Traktionskontrolle, waren dann aber die einzigen. Deswegen übernehmen wir jetzt die neue mit. Die ist aber noch nicht auf meinen Fahrstil angepasst." Folger gestand, dass er überrascht war, dass ansonsten alle Yamaha-Piloten die neuere Variante bevorzugten. "Im Nassen hat es ganz okay funktioniert, mal schauen, wie es sich auf einem trockenen, aggressiven Slick-Reifen bei gutem Grip verhält. Wir müssen sie noch anpassen. Die arbeitet noch nicht ganz so sauber wie die alte vorher."

Am Samstag möchte der 23-Jährige im dritten Training alles versuchen, um den Sprung in die Top 10 noch zu schaffen: "Morgen ist es hoffentlich trocken. Dann wird es einfacher, die Strecke kennenzulernen. Auch wenn es heute noch so schlecht ausgesehen hat, ist es morgen sicherlich das Ziel, in das Q2 einzuziehen. Wir werden am Ende des dritten Trainings einen weichen Reifen aufziehen und alles versuchen. Im Trockenen sind wir stärker als im Regen, das müssen wir am Samstag beweisen."