• 10.09.2017 19:16

  • von Maria Reyer & David Emmett

Falsches Regen-Set-up: Folger rettet Top-10-Platz in Misano

Jonas Folger ist mit dem neunten Platz in San Marino nicht glücklich, er kritisiert das Regen-Set-up seiner Yamaha und nimmt sich in die Pflicht

(Motorsport-Total.com) - Jonas Folgers Wunsch hat sich am Sonntag in Misano erfüllt - und dennoch war der Deutsche mit Platz neun unzufrieden. Er hoffte nach dem verkorksten Qualifying und zwei Nullnummern in Österreich und Großbritannien, "endlich mal wieder Punkte zu sammeln". Diese Aufgabe hat er mit sieben Zählern erfüllt, doch wäre womöglich noch viel mehr möglich gewesen, hätte er sich nicht beim Regen-Set-up vergriffen? (Das Ergebnis im Überblick!)

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Folger fühlt sich im Regen von Misano auf seiner Tech-3-Yamaha nicht wohl Zoom

"Nach dem Warm-up hatte ich ein paar Probleme mit dem Grip. Wir wollten das Problem bis zum Rennen lösen, indem wir mehr Gewicht auf den Hinterreifen verlagert und einen weicheren Stoßdämpfer verwendet haben", schildert der 23-Jährige seine Ausgangsposition in das 13. Saisonrennen. Durch den Wetterumschwung von Samstag auf Sonntag - der Regen kühlte die Strecke um 20 Grad Celsius ab - ging Folger ohne große Erwartung von Startplatz 16 ins Rennen.

Die kurzfristigen Änderungen an der Abstimmung erwiesen sich als Fehlgriff: "Es war ein Fehler, weil ich weniger Turning hatte. Ich hatte mehr Spin am Kurvenausgang, weil ich nicht so gut umlegen konnte." Der MotoGP-Rookie ist enttäuscht, denn er wollte von den vielen Ausfällen und den wechselhaften Bedingungen profitieren. "Ich erwarte viel mehr. Wir waren schneller als Johann im Warm-up, im Rennen konnte er aber einen weiteren Schritt gehen. Wir haben hingegen einen Rückschritt gemacht. Das sollte nicht passieren."

Folger fordert: "Müssen vernünftiges Basispaket für Regen finden"

Folgers Grundproblem: "Wir müssen ein vernünftiges Basispaket für diese regnerischen Bedingungen finden, mit dem wir auf jeder Strecke fahren können. Momentan haben wir so etwas nicht." Sein Selbstvertrauen hat er sich nach seinem schweren Unfall in Silverstone zwar wieder erarbeitet, dennoch fühle er sich auf nasser Strecke nicht so wohl.

Durch den abgenützten Hinterreifen konnte Folger nicht das gewünscht Tempo fahren. Im Ziel fehlten ihm 54 Sekunden auf das Führungsduo. "Zu Beginn stand viel Wasser auf der Strecke. Wenn das Wasser allmählich verschwindet, dann nützt du den Reifen stärker ab und der Grip wird schlimmer. Ich war nicht wirklich glücklich damit, dass es zu regnen aufgehört hat", erklärt er.

Auch der härtere Hinterreifen hätte nichts gebracht: "Die Grip-Situation war so schlecht, es ging eher darum, die richtige Balance auf dem Bike zu finden. Wir haben den weichsten Regenreifen verwendet, den wir zur Verfügung hatten. Damit hatten wir schlechten Grip. Wenn du also einen härteren Reifen fährst, wird der Grip nur noch schlimmer."


Fotos: Jonas Folger, MotoGP in Misano


Die falsche Set-up-Wahl könne passieren, zeigt sich der Deutsche zerknirscht. Er hat seinen Blick bereits auf das kommende Rennen gerichtet: "Ich muss in Aragon vor allem zu Beginn des Wochenendes einen besseren Job machen und das Bike besser für das Rennen abstimmen."