"Eine Achterbahn": Petronas-Yamaha trotz sechs Siegen nicht ganz happy

Mit sechs Siegen war Petronas-Yamaha das erfolgreichste Team 2020 - Trotzdem zieht die Teamleitung ein gemischtes Fazit, denn mit dem WM-Titel hat es nicht geklappt

(Motorsport-Total.com) - Das Petronas-Yamaha-Team setzte in der abgelaufenen Saison seinen Höhenflug fort. Nachdem man im Premierenjahr mit Fabio Quartararo sechs Pole-Positions und sieben Podestplätze erobern konnte, folgten im zweiten Jahr die ersten Siege.

Titel-Bild zur News: Razlan Razali, Johan Stigefelt

Razlan Razali und Johan Stigefelt durften über sechs Siege jubeln Zoom

Quartararo und Franco Morbidelli standen jeweils dreimal auf der obersten Stufe des Podests. Kein anderes Team konnte so viele Siege feiern. Trotzdem reichte es in der Teamwertung nur für den zweiten Platz hinter Suzuki.

Mit seiner starken zweiten Saisonhälfte wurde Morbidelli noch Vizeweltmeister. Quartararo stürzte nach langer WM-Führung auf Platz acht ab. Insgesamt zieht die Teamführung ein positives Fazit, aber andererseits hat man sich insgeheim noch etwas mehr erwartet.

"Es war unerwartet und eigentlich war es wie auf einer Achterbahn - genau wie Portimao", sagt Teamchef Razlan Razali. "Wir hatten 2019 eine großartige erste Saison mit mehreren Pole-Positions und Podestplätzen. Das war schon mehr als wir erwartet hatten."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Fabio Quartararo

"Unser Ziel für dieses Jahr lautete, unseren ersten Sieg zu schaffen und das erste Yamaha-Satellitenteam seit mehr als 20 Jahren zu sein, dem das gelingt. Dann kam es noch besser, als Fabio beide Rennen in Jerez gewonnen hat."

"Anschließend wurde es eine Achterbahnfahrt. Wir haben irgendwie für die meiste Zeit die WM angeführt, aber es sollte nicht unser Jahr werden. Wir sind immer weiter zurückgefallen, bis Franco sein erstes Podium in Brünn hatte und Fabio in Barcelona erneut gewonnen hat."

Morbidelli hat Erwartungen übertroffen

"Es wurde dann für Fabio schwieriger, während Franky immer konstanter wurde. Obwohl es eine turbulente Saison war, gibt es viele positive Aspekte. Dass Franco Vizeweltmeister wurde, hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Das hatten wir nie erwartet."

"Es gab einige unerwartete Ergebnisse, aber auf dem Papier sahen wir stark aus. Obwohl wir etwas enttäuscht sind, hat unser zwei Jahre altes Team sechs Rennen gewonnen, sechs Pole-Positions erobert und acht Podestplätze gesammelt. Darauf können wir stolz sein."

Als bester Qualifyer gewann Quartararo auch den BMW-M-Award. Petronas wurde beim Saisonfinale in Portimao als bestes Satellitenteam ausgezeichnet. "Meiner Meinung nach", sagt Teamdirektor Johan Stigefelt, "war es nicht komplett unerwartet, was wir gesehen haben."

"Fabio wurde 2019 mit jedem Rennen stärker und stärker. Er ist als Fahrer gewachsen und auch wir als Team haben gelernt. Wir haben auch ein besseres Motorrad von Yamaha bekommen. Er hatte Werksmaterial. Deswegen habe ich von Fabio Topergebnisse erwartet."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Franco Morbidelli

"Wir haben keinen Druck auf ihn ausgeübt, aber von ihm haben wir Podestplätze und Siege erwartet. Mit Franky war es etwas anders, weil er 2019 Mühe hatte. Aber er hat im Winter sehr hart gearbeitet. Trotzdem war er der Underdog in diesem Jahr."

"Niemand hat wirklich über ihn gesprochen, aber wir sind als Team immer hinter ihm gestanden", hält Stigefelt fest. "Er wurde immer stärker und stärker - ähnlich wie Fabio 2019. Es war sehr schön, seine Fortschritte zu sehen und dass er noch Platz zwei in der WM erobert hat."

Petronas SRT ist auch in den beiden kleinen Klassen aktiv. In der Moto2 gelang kein Sieg. Xavi Vierge wurde WM-Zehnter und Jake Dixon WM-18. In der Moto3 gewann John McPhee in Misano 1. Er beendete das Jahr auf WM-Rang sieben. Khairul Idham Pawi sammelte keinen WM-Punkt.

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