• 23.04.2016 19:08

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Ducati: Dovizioso rechnet mit hohem Reifenverschleiß

Andrea Dovizioso fährt in Jerez mit dem harten Hinterreifen in die zweite Startreihe - Andrea Iannone findet nicht den Stein der Weisen

(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Werksteam hatte am ersten Trainingstag in Jerez de la Frontera große Schwierigkeiten mit der Traktion am Hinterrad. Vor allem Andrea Iannone wirkte verloren. Am Samstag wurde in der roten Box viel gearbeitet. Fortschritte waren bei Andrea Dovizioso zu sehen. Der Routinier aus Italien konnte es im Qualifying dann auch umsetzen und fuhr auf den vierten Startplatz in der zweiten Reihe. "Ich bin mit der Startposition sehr zufrieden", lächelt Dovizioso nach den schwierigen Trainings.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso fuhr mit dem harten Hinterreifen die viertschnellste Zeit Zoom

Jerez war noch nie die Paradestrecke von Ducati. Deshalb ist es für Dovizioso wichtig, so weit vorne zu sein: "In Jerez ist es immer schwierig in den ersten beiden Reihen zu stehen. Ich machte mir darüber Sorgen. Wir haben an diesem Wochenende sehr gut gearbeitet, mein Gefühl für das Bike ist immer besser geworden." Interessant war die Tatsache, dass er seine persönliche Bestzeit im Qualifying mit dem härteren Hinterreifen erzielen konnte.

Es ist auffällig, dass mit Michelin die unterschiedlichen Motorräder andere Reifenkombinationen bevorzugen. Dovizioso erklärt seine Herangehensweise in Q2: "Den ersten Versuch bin ich mit soft gefahren und habe dann auf hart gewechselt. In den ersten Trainings habe ich mich mit soft nicht so gut gefühlt, aber alle sind damit die schnelle Rundenzeit gefahren. Also habe ich es versucht. Es war nicht schlecht, aber ich bin die schnelle Runde mit dem harten Reifen gefahren. Das ist positiv."

Reifen werden im Rennen entscheidend sein

Der Verschleiß des Hinterreifens wird vor allem im Rennen eine Rolle spielen. Aus eigener Kraft rechnet Dovizioso nicht mit einem Podestplatz, denn Jorge Lorenzo, Marc Marquez und Valentino Rossi können ein besseres Tempo fahren. "Aber auf dieser Strecke sind 27 Runden immer sehr lang", wirft "Dovi" ein. "Der Hinterreifen wird stark abbauen. Deshalb ist der Speed vom Qualifying nicht die Realität für das gesamte Rennen. Es wird darauf ankommen, wer besser für den Reifenverschleiß gearbeitet hat."

Andrea Iannone

Andrea Iannone fand auch am Samstag keine Lösung für die Schwierigkeiten Zoom

Deswegen wird im Rennen das Reifenmanagement der Schlüssel zu einem guten Ergebnis werden, auch wenn Ducati nicht die Pace für das Podium hat. "Es kommt darauf an, wie man mit den Reifen umgeht. Dieses Jahr ist es mit Michelin anders, alles kann passieren", macht sich Dovizioso Hoffnungen, dass am Sonntag doch noch etwas möglich sein wird. "Im Warmup werden wir nur mit dem Hinterreifen arbeiten."

Während es bei Dovizioso am Samstag vorwärts ging, drehte sich Iannone im Kreis. "Es ärgert mich, dass ich nur Elfter bin. Das ist mein schlechtestes Qualifying in diesem Jahr", seufzt der Italiener, dessen Platz bei Ducati wackelt. "Das Wochenende war bisher nicht leicht. Ich kann das Bike nicht so fahren, wie ich es gewohnt bin. Die Beschleunigung am Kurvenausgang ist schwierig. Ich habe auch Probleme am Kurveneingang. Schade, aber wir müssen verstehen, was wir tun können. Morgen brauche ich einen guten Start, muss Gegner überholen und dann sehen wir weiter. Früher oder später wird es starken Reifenverschleiß geben."