Dovizioso & Crutchlow: Platz fünf und sechs und viel gelernt

Katar-Bilanz der Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow: Der Italiener kämpfte mit Untersteuern, der Brite mit einer streikenden Elektrik

(Motorsport-Total.com) - Für Ducati markierte die diesjährige Ausgabe des Grand Prix von Katar in Doha das erste Rennen unter dem neuen Reglement. Weil man in der Saison 2013 keinen Sieg bei trockenen Bedingungen eingefahren hat, dürfen die "Roten" aus Bologna trotz Werksstatus nun die Vorzüge der Open-Kategorie (keine Einfrierung der Motoren, Einsatz von zwölf statt fünf Motoren pro Saison, 24 statt 20 Liter Sprit pro Rennen sowie Nutzung des weichen Bridgestone-Hinterreifens und der umfangreicheren Testmöglichkeiten) nutzen.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso

Dovizioso und Crutchlow starteten mit den Plätzen fünf und sechs in die Saison Zoom

Das erste Rennen unter den neuen Voraussetzungen darf als erster kleiner Erfolg gewertet werden. Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow kamen nach den 22 Runden auf dem Losail International Circuit auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. Während Dovizioso abgesehen von Untersteuern ein vergleichsweise problemloses Rennen erlebte, schlug sich Crutchlow mit einem anfälligen Transponder herum. Dieser hatte nicht nur zur Folge, dass der Brite in der Ergebnisliste zwischenzeitlich nicht mehr auftauchte. Er behinderte ihn auch nachhaltig in der Konzentration.

Dennoch reist das Ducati-Team mit 21 WM-Punkten und damit auf Platz zwei der Teamwertung (hinter dem Honda-Werksteam) aus Katar ab. "Wir müssen die positiven Aspekte dieses Ergebnisses in Betracht ziehen. Mit Blick auf die Gesamtwertung ist ein fünfter Platz immer wichtig", sagt Dovizioso, dem im Ziel lediglich zwölf Sekunden auf Sieger Marc Marquez (Honda) fehlten.

So hält der Italiener fest: "Ein weiterer wichtiger Punkt ist für uns die Tatsache, dass wir den Rückstand auf den Sieger verkürzt haben. Es ist uns gelungen, den Rückstand im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zu reduzieren. Wir haben aber noch immer mit Untersteuern zu kämpfen. Das beeinträchtigt uns im Rennen. Nichtsdestotrotz bin ich mit den Fortschritten zufrieden, auch wenn wir das Bike noch weiter verbessern müssen."

Für Ducati-Neuzugang Crutchlow war es "ein bittersüßes Rennen", wie er bilanziert: "Platz sechs ist ein gutes Ergebnis. Ich musste den Jungs einfach eine Zielankunft schenken, denn nach meinem Sturz im Warmup mussten sie wirklich schuften. Im Rennen hatte ich ab der fünften Runde ein Elektrikproblem. Der Transponder funktionierte nicht. Das Display ging aus und das Motorrad begann, sich seltsam zu benehmen."


Fotos: Ducati, MotoGP in Doha


War der Brite bis etwa zu Rennmitte noch in der Lage an Open-Speerspitze Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) und seinem eigenen Ducati-Teamkollegen Dovizioso dran zu bleiben, so musste er in der zweiten Rennhälfte abreißen lassen. Schließlich kreuzte Crutchlow die Linie 16 Sekunden hinter Dovizioso. "Je länger das Rennen dauerte, desto mehr nahmen die Probleme überhand", spricht der Ducati-Neuzugang auf die bockige Elektrik seiner GP14 an und ist unterm Strich froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein: "Für Ducati war es wichtig, die komplette Renndistanz abzuspulen." Unmittelbar nach der Ziellinie stellte Crutchlow seine Maschine ab.

Der neue Ducati-Corse-Chef Luigi "Gigi" Dall'Igna kommt nach dem ersten Rennen unter den neuen Voraussetzungen zum Schluss: "Die Lücke zur Spitze wurde gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich reduziert, doch wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Für uns ist es ungeheuer wichtig, in dieses Projekt all unsere Energie hineinzustecken."