Crutchlows Ducati-Debüt: "Nicht so schlecht"

Cal Crutchlow steht bei seinem Debüt als Ducati-Pilot auf Startplatz acht: Freude über geringen Rückstand und "keine Ahnung", was dies für das Rennen bedeutet

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Jahren im Yamaha-Satellitenteam Tech 3 greift Cal Crutchlow in der MotoGP-Saison 2014 für Ducati in den Lenker. Bei seinem ersten Qualifying in Diensten der "Roten" fuhr der Brite im Sattel der Desmosedici GP14 auf den achten Startplatz. Im extrem ausgeglichenen zweiten Qualifying-Segment, das alle zwölf Fahrer innerhalb von weniger als 0,7 Sekunden sah, hatte Crutchlow als Achter nur 0,381 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit von Marc Marquez (Honda).

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Crutchlow: Schneller als im Vorjahr für Tech 3, aber sechs Startplätze weiter hinten Zoom

"Ich bin zufriedener als gestern, denn gestern war ein schwieriger Tag, an dem ich nicht sehr schnell war", blickt Crutchlow zunächst auf den Trainingsfreitag zurück und spannt den Bogen zum Qualifying-Samstag. "Wir kommen Stück für Stück voran. In Q1 ging es zwischen mir und Nicky eng zu. Doch ich habe es geschafft - und das mit einem alten Reifen. Ich hatte mir zwei Reifen vom Vortag aufgehoben, während alle anderen drei verwendet haben. Ich dachte schon, ich würde noch verdrängt werden, doch es hat gereicht", so Crutchlows Analyse seines Q1-Duells mit Aspar-Neuzugang Nicky Hayden im Kampf um den Einzug in Q2.

In diesem zweiten und entscheidenden Qualifying-Segment fuhr der Ducati-Neuzugang aus Großbritannien dann auch Rang acht. Teamkollege Andrea Dovizioso landete vier Plätze weiter vorn. "Drei Zehntelsekunden hinter der Pole-Zeit zu liegen, ist nicht so schlecht", hält Crutchlow in Bezug auf seine eigene Leistung fest und stellt heraus: "Ich glaube nicht, dass wir vom weichen Reifen sonderlich profitiert haben. Wenn das Motorrad besser funktionieren würde, könnte ich eine solche Zeit wahrscheinlich mit dem harten Reifen fahren. Ich bin froh, dass ich schneller gefahren bin als im vergangenen Jahr. Damals stand ich in der ersten Reihe. Das zeigt, wie stark das Tempo angezogen wurde."

Was das für die 22 Rennrunden am Sonntag bedeuten könnte, vermag Crutchlow aber nicht vorherzusagen. "Ich habe keine Ahnung", zuckt der Brite mit den Schultern und führt an: "Das Team arbeitet mit vollem Einsatz. Die Jungs waren gestern Abend die Letzten, die die Strecke verlassen haben. Wir lernen mit jeder Runde dazu. Am Einsatz mangelt es zuletzt. Für mich persönlich ist es aber nicht immer einfach, alles zu verstehen, weil mir die Referenz fehlt. Meine Referenz ist eine ganz andere", so der ehemalige Tech-3-Yamaha-Pilot.


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Doha


"Wir sind schneller als die Ducati-Fahrer im vergangenen Jahr waren. Das ist positiv. Jetzt müssen wir abwarten, was im Rennen passiert. Wir werden versuchen, an den vor uns liegenden Jungs dranzubleiben - sofern überhaupt jemand vor uns liegt", lacht Crutchlow und bekennt anhand seiner Erfahrungen aus den Wintermonaten, dass die GP14 mit vollen Tanks "wesentlich stärker untersteuert". Demzufolge erwartet der Brite, dass es "kein einfaches Rennen wird".

Während die Werksteams von Honda und Yamaha über die Renndistanz mit 20 Litern Sprit auskommen müssen, dürfen die Ducati-Piloten dank der vor wenigen Tagen verfassten Regeländerung nun 24 Liter mitführen. Auf die diesbezügliche Nachfrage, mit wie viel Litern Benzin er die 22 Runden am Sonntag in Angriff nehmen wird, entgegnet Crutchlow lachend: "Mit 28 Litern."