Crewchief: "Petrucci überraschte alle"

(Motorsport-Total.com) - Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci setzte sich in der abgelaufenen MotoGP-Saison gut in Szene. Nach vielen Jahren mit unterlegenem Material konnte Petrucci nach dem Wechsel zu Pramac immer wieder um Top-10-Platzierungen kämpfen. Beim Regenrennen in Silverstone fuhr der Italiener sogar aufs Podium. Nach 18 Rennen fand sich Petrucci auf Position zehn der Meisterschaft wieder und stellte Teamkollege Yonny Hernandez deutlich in den Schatten, obwohl er bis zum Rennwochenende in Misano mit unterlegenem Material antreten musste.

© Pramac

Pramac-Pilot Danilo Petrucci fuhr in der Saison 2015 elf Mal in die Top 10 Zoom

Den Podestplatz in Silverstone fuhr Petrucci mit der GP14 heraus. Erst ab Misano erhielt der Italiener ein Update und saß wie Hernandez auf einer GP14.2. In der neuen Saison wird der Pramac-Pilot eine Ducati GP15 fahren, wie sie die Werkspiloten in der abgelaufenen Saison verwendeten. Crewchief Daniele Romagnoli hält Petrucci die Treue. Der ehemalige Crewchief von Cal Crutchlow wird auch in der Saison 2016 vom Pramac-Kommandostand aus Anweisungen geben.

"Ich bin mit der Arbeit des Teams sehr zufrieden. Niemand von uns arbeitete vorher miteinander, doch ich würde behaupten, dass bereits nach den Wintertests absolute Harmonie herrschte", fasst Romagnoli die Teamarbeit bei Pramac zusammen. Im Winter 2014/2015 wechselte der routinierte Ingenieur vom Ducati-Werksteam ins Satellitenteam.

Mit Petrucci erhielt Romagnoli einen neuen Schützling. Rückblickend bewertet er die Saison des Italieners mit achteinhalb von zehn Punkten. "Ich würde ihm gern neun Punkte geben - die hätte er auch nach Misano verdient, denn seine Saison war nahezu perfekt. Leider lief es in Aragon und Motegi nicht so gut, doch man sollte nicht mehr erwarten", berichtet Romagnoli gegenüber 'MotoGP.com'.

"Danilo überraschte jeden, weil niemand diese tollen Ergebnisse erwartete. Er qualifizierte sich zehn Mal für das Q2 und beendete elf Rennen in den Top 10. Der zweite Platz in Silverstone war beeindruckend", schildert der Crewchief. "Danilo ist ein echter Kämpfer. Seine Hartnäckigkeit war der Schlüssel, um stets die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Er wusste, welche Möglichkeiten er hat. Der zehnte Platz in der Gesamtwertung war beachtlich."

Beim Nachsaisontest in Valencia pilotierte Petrucci erstmals die Desmosedici GP15. "Das große Ziel bestand darin, mit der neuen Maschine und vor allem mit den neuen Michelin-Reifen vertraut zu werden. Wir schauten nicht auf Rundenzeiten und wollten so viele Kilometer wie möglich abspulen, um die neuen Reifen und deren Charakteristik und Verhalten zu verstehen", erklärt Romagnoli.

Das neue Material bewertet er positiv: "Die GP15 ist wie erwartet ein Fortschritt. Sie ist auf jeden Fall besser als die GP14, vor allem beim Handling und der Leistung. Wir verwendeten die neue Software, die wir noch verbessern müssen. Im Winter gibt es viel Arbeit, doch wir wissen, was wir können und erhalten von Ducati sehr viel Unterstützung", so Romagnoli.