Brivio mit ersten Suzuki-Tests in Europa zufrieden

Davide Brivio zieht ein positives Fazit nach dem ersten Europaauftritt der neuen Suzuki MotoGP-Maschine - Bis 2015 will man das bestmögliche Team aufbauen

(Motorsport-Total.com) - Suzuki war in dieser Woche das große Thema im MotoGP-Fahrerlager. Am Montag nahm der japanische Hersteller erstmals seit Ende 2011 wieder an einem offiziellen Test teil. Randy de Puniet ist derzeit neben Nobuatsu Aoki der Entwicklungsfahrer. Der Franzose verlor auf dem Circuit de Catalunya knapp sieben Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Am Mittwoch und Donnerstag setzte de Puniet in Aragon die Testarbeit fort. Der Rückstand war auf dieser Strecke größer, denn es fehlten drei Sekunden auf die schnellsten Runden des Tages. Am Donnerstag war der Routinier dann bei besten Bedingungen deutlich schneller und nur noch um eine Sekunde langsamer als Honda-Werksfahrer Marc Marquez.

Titel-Bild zur News: Suzuki

Suzuki hat sich bei den ersten Tests in Europa positiv präsentiert Zoom

Test-Manager Davide Brivio sieht den ersten Europaauftritt im Kreise der großen Teams als gelungen: "Es war gut, weil wir auf einer anderen Strecke Informationen sammeln konnten. Das ist sehr wichtig. Wir haben jetzt klarere Ideen, wo wir uns verbessern müssen", sagt Brivio bei 'MotoGP.com'. "Die Rundenzeit war heute nicht so schlecht, denn die Strecke hatte weniger Grip als gestern. Es fehlte rund eine Sekunde auf die Rundenzeit von Marquez. Das ist aus unserer Sicht sehr positiv."

"Wir wissen, dass wir den Grip des Motorrades verbessern müssen. Es waren hier in Aragon und zuletzt in Barcelona sehr positive Tests. Für uns war es ein guter Start." Suzuki wird erst wieder 2015 in der Startaufstellung stehen. Es bleiben noch eineinhalb Jahre für die Entwicklung und es ist einiges geplant. Suzuki packt das Comeback mit beiden Händen an. "Wir werden nach Misano wieder in Europa testen und am Montag, Dienstag und Mittwoch nach dem Rennen in Misano fahren."

"Anschließend geht es in der Woche darauf nach Mugello", gibt Brivio Aufschluss über das geplante Programm. "Das werden für uns weitere Gelegenheiten sein, auf zwei anderen Strecken zu testen. In der Zwischenzeit wird in Japan getestet. Es wird auch eine Testsession in Motegi geben. Das ist alles in diesem Jahr noch geplant. Wir haben für die Vorbereitung noch ein weiteres Jahr Zeit. Für 2014 werden wir einen Plan erstellen, damit wir so effizient wie möglich arbeiten."


Fotos: Suzuki beim Barcelona-Test


Ein wesentlicher Faktor ist die Elektronik. Derzeit ist in dem Motorrad noch das Steuergerät von Mitsubishi verbaut. Mit der auch die alte 800er ausgerüstet war. In Zukunft ist die Einheits-ECU von Magneti Marelli vorgeschrieben. Suzuki will noch in diesem Jahr damit auf der Strecke ausrücken. "Ja, die Rennabteilung hat bereits das Material von Magneti Marelli erhalten. Sie schauen sich das an und lernen. Wenn alles nach Plan läuft, wollen wir diese Elektronik gegen Jahresende im Motorrad verbaut haben und damit die Tests starten."

Für den Fahrermarkt ist die Rückkehr von Suzuki eine große Sache. Allerdings sorgte die Verschiebung auf 2015 mancherorts für enttäuschte Gesichter. Fakt ist, dass Ende 2014 die Verträge aller derzeitigen MotoGP-Fahrer auslaufen. Deshalb sieht Brivio die Fahrerfrage locker. "Wir haben noch keine Vorstellung. Es werden viele Fahrer erhältlich sein, aber es wird auch einen großen Wettbewerb um die Plätze geben. Es wird schon okay sein. Wir setzen jetzt unsere Entwicklung fort und hoffentlich sind wir dann für gute Fahrer attraktiv. Wir wollen für 2015 das bestmögliche Team aufstellen."