Bridgestone reagiert auf Reifenprobleme in Australien

Bridgestone Motorsport-Manager Hiroshi Yamada analysiert die Gründe für die Reifenprobleme auf Phillip Island - Ein Test mit Werksfahrern wird geplant

(Motorsport-Total.com) - Die Reifenprobleme von Phillip Island waren auch in Japan ein Thema. Bridgestone hat in den Tagen zwischen Australien und dem Grand-Prix-Wochenende in Motegi die Daten genau analysiert. Der neue Asphalt auf Phillip Island sorgte für hohe Kurvengeschwindigkeiten, die bis zu 12 km/h höher waren als im Vorjahr. Die Reifen wurden dadurch deutlich stärker als erwartet belastet. Deshalb kam es zu den Verschleißerscheinungen, weshalb im Rennen nicht mehr als zehn Runden mit einem Hinterreifen gefahren werden durften.

Titel-Bild zur News: Bridgestone

Bridgestone will mit Werksfahrern einen Test auf Phillip Island durchführen Zoom

Bridgestone baut für das kommende Jahr einen neuen Reifen für Phillip Island und will im Vorfeld des Grand Prix einen Test abhalten, um auf der sicheren Seite zu sein. Wann dieser Test stattfinden wird, ist noch nicht entschieden. In Motegi berief Bridgestone eine Pressekonferenz ein. In dieser arbeitete Bridgestone Motorsport-Manager Hiroshi Yamada die Vorkommnisse vom vergangenen Wochenende auf. "In Australien musste nach dem 'Flag-to-Flag'-Modus gefahren werden, denn Bridgestone konnte die Sicherheit der Slicks für nicht mehr als zehn Runden garantieren."

"Wir hatten einen extra-harten Slick für dieses Rennen vorbereitet, aber die Temperaturen im Hinterreifen waren höher als erwartet. Wir arbeiten seit dem vergangenen Wochenende rund um die Uhr, um die Ursachen für dieses Problem zu finden und eine Strategie auszuarbeiten, damit diese Probleme in Zukunft auf Phillip Island nicht auftreten", so Yamada. "Wir haben in unserem Technikzentrum detaillierte Analysen durchgeführt und uns auch die Telemetrie der Teams angesehen."

"Die Daten zeigen, dass die Kurvengeschwindigkeiten, die ohnehin schon für die Reifen eine Belastung darstellen, durch den neuen Asphalt im Durchschnitt um zwölf km/h höher waren als im Vorjahr. Diese Steigerung war größer als erwartet und sorgte für eine extrem stärkere Belastung der Reifen. Sie wurden um 20 Prozent stärker belastet. Dadurch stieg die Reifentemperatur extrem an und es kam zu Brüchen in der Lauffläche."


MotoGP auf Phillip Island

"Wir haben erwartet, dass die Geschwindigkeiten und die Belastungen für die Reifen steigen werden, aber nicht so stark." Deshalb werden nun Maßnahmen getroffen, damit in Zukunft diese Sicherheitsprobleme nicht erneut auftreten können. "Wir sprechen derzeit mit der Dorna, der FIM und der IRTA über einen Test auf Phillip Island im nächsten Jahr. Wenn wir mit Werksfahrern testen können, dann sind wir zuversichtlich, dass wir einen Hinterreifen entwickeln können, der die volle Renndistanz von 27 Runden durchhält."

Test für neue Reifen geplant

Nun müssen genaue Pläne ausgearbeitet werden, denn der Kalender ist dicht und ein zusätzlicher Test in Australien schwierig unterzubringen. Yamada will deshalb mit den Topstars testen, denn die sonstigen Testfahrer - mit Ausnahme von Casey Stoner - sind in der Regel zu langsam, um die Reifen derart zu belasten. "Wichtig sind die Kurvengeschwindigkeiten. Deshalb möchten wir mit Werksfahrern und kraftvollen Prototypen testen."

Bridgestone Reifen

Der Hinterreifen von Cal Crutchlow nach dem vierten Freien Training Zoom

"Es gibt zwölf Fahrer und im Idealfall wären sie alle beim Test. Wenn nur vier oder fünf Fahrer könnten, dann wäre es auch genug", so der Japaner. "Wir sprechen noch mit den Teams und der Dorna wann der Test stattfinden soll. Bis Ende Januar dürfen wir nicht testen und ab Februar ist viel zu tun. Im Februar sind bereits die beiden Sepang-Tests geplant. Zudem ist nicht sicher, ob die Strecke frei wäre. Wir befinden uns noch in Gesprächen."

Es stellt sich die Frage, warum ein Reifentest nicht schon im Vorfeld durchgeführt wurde Auch Dunlop wurde in der Moto2-Klasse auf dem falschen Fuß erwischt. "Wir haben über einen Wintertest auf Phillip Island gesprochen, aber zwischen den beiden Sepang-Tests waren wir in Austin. Außerdem testeten wir Mitte März in Austin."

"Zu diesem Zeitpunkt kannten wir das Layout von Austin nicht, weshalb Austin die oberste Priorität hatte", begründet Yamada. Die neue Strecke in Texas wurde erst im vergangenen Jahr fertiggestellt und ist seit dieser Saison im Kalender. "Dann gab es im Februar die beiden Sepang-Tests und wir mussten nach Austin gehen. Deshalb entschieden wir uns gegen einen Wintertest auf Phillip Island."

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