Bradl: "Wäre ohne Vater Helmut nicht hier"

Die Leidenschaft für den Motorradsport hat Honda-Satelliten-Pilot Stefan Bradl von Vater Helmut geerbt: "Er hat mich inspiriert"

(Motorsport-Total.com) - Ex-Grand-Prix-Pilot Helmut Bradl war zwischen 1986 und 1993 der Hoffnungsträger der deutschen Motorrad-Fans in der 250er-WM. In der Saison 1991 gelang Bradl sen. mit dem Vizetitel der größte Triumph der Karriere. Zu diesem Zeitpunkt war Sohn Stefan zwei Jahre alt. Zwanzig Jahre später holte der Junior in der mittleren Kategorie der Motorrad-WM den Titel und holte nach einer langen Pause endlich wieder einen WM-Titel nach Deutschland.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl hat sich mittlerweile in der MotoGP etabliert Zoom

Seit 2012 geht Bradl in der MotoGP an den Start und holte in der abgelaufenen Saison seinen ersten Podestplatz. Sieht sich der 23-Jährige damit als erfolgreichster deutscher Motorrad-Fahrer der Geschichte an? "Das kann ich nicht so einfach beurteilen, weil ich nicht ganz genau weiß, was in den 1960ern und 1970ern passierte, doch ich gehöre bestimmt zu den erfolgreichsten Fahrern", bemerkt er im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Es ist einfacher, weil es in Deutschland nicht viele Fahrer gab, die in der Königsklasse gefahren sind", grübelt Bradl, der durch Vater Helmut vom Motorrad-Virus infiziert wurde. "Mein Vater Helmut war 1991 bei den 250ern ein Spitzenfahrer. Er hat mich inspiriert. Er war es, der bei mir das Interesse an Motorrädern weckte, als ich sehr jung war. Wenn er kein erfolgreicher Motorradpilot gewesen wäre, wäre ich jetzt nicht hier."

Zwischenzeitlich sah es danach aus, als ob Bradls Karriere vorzeitig beendet sei. Zu Beginn der Saison 2007 zog sich der Deutsche zurück, weil der Druck zu groß war. Bradl kam zurück und etablierte sich in der WM. Doch was wäre passiert, wenn er keine Zukunft mehr im Motorsport gehabt hätte? "Man muss immer im Hinterkopf haben, was passiert, wenn man seinen Sport nicht fortführen kann. Wir hatten einen Plan B für mich. Ich hätte in Augsburg in einem kleinen Unternehmen gearbeitet, das Sonnenbrillen, Skihelme und solche Sachen herstellt. Doch es war immer mein Traum, Motorrad-Pilot zu werden", so der Moto2-Weltmeister der Saison 2011.

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