Aleix Espargaro von Suzuki enttäuscht: Gespräche mit Aprilia

Der Spanier Aleix Espargaro fühlt sich bei Suzuki unerwünscht - Er bestätigt Gespräche mit Aprilia und "sehr gute" Angebote aus der Superbike-WM

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten von Aleix Espargaro bei Suzuki scheinen gezählt zu sein. Nachdem feststand, dass Maverick Vinales zu Yamaha wechselt, holte Teammanager Davide Brivio seinen italienischen Landsmann Andrea Iannone von Ducati an Board. Der Italiener sagte in Mugello auch, dass er sich als Nummer 1 bei Suzuki sieht. Das Vorgehen von Suzuki stieß Espargaro sauer auf. Vor dem Rennwochenende in Barcelona sieht es danach aus, dass Moto2-Star Alex Rins die besten Karten hat, im nächsten Jahr Teamkollege von Iannone zu werden.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix ist enttäuscht und fühlt sich bei Suzuki nicht mehr gewollt Zoom

Am Donnerstag in Barcelona sprach Espargaro offen seine Gedanken aus und bestätigte, dass er sich nach anderen Möglichkeiten umsieht: "Wir arbeiten an der Zukunft. Das Rennen vor zwei Wochen war schwierig, denn ich realisierte, dass ich für Suzuki nicht so wichtig bin, wie ich denke. In Mugello haben wir begonnen, über einen Wechsel nachzudenken. Wir denken noch darüber nach, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich mit Suzuki weitermachen werde. Aber so ist es eben. Ich möchte in einem Team sein, wo sie mich wirklich wollen und lieben. Das ist für mich das Wichtigste."

Und hat ihm Suzuki schon definitiv für das nächste Jahr einen Korb gegeben? "Noch nicht, aber das ist mein Gefühl. Nach sechs Rennen bin ich WM-Sechster und nicht weit hinter Pedrosa, der Vierter ist. Es waren keine einfachen Wintertests, aber trotzdem bin ich WM-Sechster. Sie zeigen kein gutes Interesse. Das gefällt mir nicht und ärgert mich. Deshalb arbeiten wir an anderen Möglichkeiten. Wir werden es sehen, noch haben wir die Zukunft noch nicht entschieden."

Er hätte sich mehr von Suzuki erwartet

Espargaro hat das Gefühl, dass er bei Suzuki unerwünscht ist, obwohl er seiner Meinung nach viel für das Team getan hat: "Ich bin Suzuki sehr dankbar, weil sie vor zwei Jahren ihr Vertrauen in mich gesetzt haben und mir die Möglichkeit gaben, ein Werksfahrer zu sein. Ich habe ihnen auch die erste Pole-Position beschert. Ich ärgere mich eher, als dass ich wütend bin."

"Vor zwei Jahren funktionierte das Bike nicht und war sehr langsam. Sie haben sehr hart gearbeitet, aber auch ich habe sehr hart gearbeitet. Wir haben das Motorrad weiterentwickelt. Im Vorjahr hatte ich eine Pole und bin jetzt WM-Sechster. Ich finde, das ist nicht so schlecht." Teamkollege Vinales hat in der laufenden Saison zehn Punkte mehr auf dem Konto und stand schon einmal auf dem Podest.

Aprilia ist für Aleix Espargaro eine Option

"Jeder weiß, dass es meine Priorität ist, bei Suzuki zu bleiben. Es hängt nicht von mir ab. Das muss Suzuki entscheiden. Suzuki ist eine große Marke. Sie müssen für sich die beste Entscheidung treffen. Ich werde immer dankbar sein, weil es zwei fantastische Jahre waren. Natürlich versuche ich, um das Podium zu kämpfen und die restliche Saison zu genießen. Für die Zukunft werden wir sehen. Ich bin enttäuscht, aber nicht verärgert."

Da bei Yamaha, Honda, Ducati und KTM alle Plätze vergeben sind, sieht sich Espargaro bei Aprilia um. "Ja, Aprilia ist eine meiner Optionen bestätigt Espargaro. "Wir müssen noch die Entscheidung treffen. Alles passierte sehr schnell, seit Mugello sprechen wir mit verschiedenen Teams." Da Aprilia mit Sam Lowes bereits einen Fahrer unter Vertrag hat, könnte es für Stefan Bradl und Alvaro Bautista eng werden, da nun auch Espargaro im Vertragspoker mitmischt.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro könnte bei Suzuki durch Alex Rins ersetzt werden Zoom

"Außerdem habe ich auch zwei sehr, sehr gute Optionen in der Superbike-WM", lässt Espargaro durchklingen. Die Gerüchteküche bringt ihn mit Kawasaki in Verbindung. Weltmeister Jonathan Rea hat seinen Vertrag bereits verlängert, aber die Zukunft von Tom Sykes ist noch offen. "Wichtig ist, dass ich zu einem Team gehe, wo man mich wirklich will. Es ist wichtig, dass man glücklich ist", hält Espargaro abschließend fest.