Zarco siegt für Salom - Cortese mit technischem Defekt

Johann Zarco hat in Barcelona seinen dritten Sieg der Saison eingefahren, Alex Rins kämpft sich mit Rang zwei an die WM-Spitze der Moto2

(Motorsport-Total.com) - Johann Zarco hat sein Versprechen in die Tat umgesetzt und beim Großen Preis von Katalonien dank cleverer Fahrweise den Sieg geholt, um damit seinem verstorbenen Moto2-Kollegen Luis Salom zu gedenken. "Wie ich gestern schon gesagt habe, widme ich diesen Sieg Luis. Wir werden auf dem Podium alle an ihn denken", versicherte der Franzose, der für Ajo Motorsport in Barcelona bereits einen dritten Saisonsieg einfuhr. Alex Rins und Takaaki Nakagami komplettierten das Podium.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Alex Rins

Moto2-Pilot Johann Zarco siegt in Barcelona und gedenkt Luis Salom Zoom

Den Start zum Barcelona-Rennen hatte zunächst der Schweizer Tom Lüthi für sich entschieden, der von drei an die Spitze stürmte, jedoch schon kurz darauf von Pole-Setter Rins und Zarco eingefangen wurde. Danach setzte sich das Doppelgespann an der Spitze schnell ab, während sich dahinter mittelschwere Dramen abspielten. Simone Corsi und Lorenzo Baldassarri kollidierten spektakulär. Corsi musste das Rennen daraufhin aufgeben. Baldassarri wurde am Ende immerhin noch Vierzehnter.

Sandro Cortese ereilte in Runde sechs ein Defekt: Der Kühler des Deutschen hatte einen Haarriss, weshalb Flüssigkeit ausgetreten und verdampft war. Auch Dominique Aegerter und Danny Kent mussten ihr Rennen wegen technischer Probleme vorzeitig beenden. Indes belauerten sich Rins und Zarco an der Spitze weiter. "Ich habe mir gesagt, ich bleibe hinter ihm", erklärt Zarco seine Strategie. "Ich habe diese Runden genutzt, um ihn zu beobachten und zu verstehen, wo ich besser sein kann als er."

Rins in Barcelona: "Zarco war cleverer als ich"

Dahinter drehte Lüthi einsam seine Runden, während sich Alex Marquez und Hafizh Syahrin um Rang vier duellierten. Doch für den Spanier endete der Heim-Grand-Prix nach einem Vorderradrutscher abermals im Kiesbett. An der Spitze kam es sieben Runden vor Schluss dann zum rennentscheidenden Überholmanöver: Zarco ging an Rins vorbei und behielt die Führung bis zum Zielstrich. Im Zweikampf mit Nakagami, der auf Lüthi aufgeschlossen hatte, zog der Schweizer den Kürzeren. Damit stand das Podium fest.

"Alex war von Beginn an sehr stark", würdigt der Barcelona-Sieger die Leistung seines Gegners. "Bis Kurve sieben war ich immer schneller als er, aber dann im letzten Sektor war er besser", analysiert er weiter. Sein Plan, Rins zu studieren und im passenden Moment an ihm vorbeizugehen, sollte genau aufgehen: "Sechs, sieben Runden vor Schluss hat die Pace gestimmt. Dann wollte ich es riskieren. Es hat genauso funktioniert, wie ich es geplant hatte", freut sich Zarco.

Der zweitplatzierte Rins gibt zu: "Zarco war vielleicht etwas cleverer als ich. Er ist hinter mir geblieben und hat meine Linien studiert. Aber egal, ich bin glücklich mit dem Rennen und dem zweiten Platz. Das alles ist nur für einen: Luis Salom. Er war ein Großer", sagt der Spanier bei seinem Heimrennen. Er und auch Zarco machten nach ihrer Zieldurchfahrt in Kurve 12 Halt, wo Salom am Freitag zu Sturz gekommen war, und gedachten ihrem Kollegen mit ein paar Burnouts.

Nakagami konnte mit Rang drei in Barcelona sein erstes Podium der Saison feiern. "In der ersten und zweiten Runde gab es viel Verkehr. Mit Baldassarri hatte ich einen guten Fight. Aber ich habe versucht, meinen Rhythmus zu behalten, weil ich gesehen habe, dass ich Lüthi näher komme", schildert er sein Rennen. Sam Lowes kam hinter Syahrin und Lüthi als Sechster ins Ziel - und gab die WM-Führung an Rins ab, der nunmehr mit 116 Punkten führt. Jonas Folger wurde Siebter, Marcel Schrötter Zehnter.