Redding: "Größe wichtiger als Talent"

Der Brite war in Misano knapp acht km/h langsamer als die Spitze und fordert, dass größere Piloten nicht länger benachteiligt sein sollten

(Motorsport-Total.com) - Beim Moto2-Rennen in Misano musste Scott Redding wieder einmal mit erleben, wie seine deutlich kleineren und leichteren Konkurrenten auf der Geraden an ihm vorbeizogen. Mit 1,85 Metern und 70 Kilogramm ist der Brite deutlich größer und schwerer als die meisten seiner Konkurrenten. WM-Leader Marc Marquez ist laut der offiziellen MotoGP-Seite 1,68 Meter groß und wiegt nur 59 Kilogramm.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding hat es in der Moto2 nicht leicht, seine Größe zu kompensieren Zoom

Das Mindestgewicht in der Moto2 beträgt 140 Kilogramm. In der Moto3 werden die Motorräder mit den Fahrern zusammen gewogen und müssen zusammen mindestens 148 Kilogramm auf die Waage bringen. Ein kombiniertes Mindestgewicht würde Redding auf jeden Fall begrüßen. "Es wird immer frustrierender. Für mich geht es nicht mehr darum, wer der beste Fahrer in der Moto2 ist, weil die Größe wichtiger ist als das Talent", erklärt er 'Crash.net'.

"Jedes Mal, als ich einen anderen Fahrer überholt hatte, fuhr der dann auf der Geraden einfach an mir vorbei. In der nächsten Kurve konnte ich nie zurückschlagen, weil sie das Tempo hatten, das mir fehlte", schimpft Redding, der von den 31 Piloten auf der Geraden lediglich 29.-schnellster war, obwohl er in der Spitzengruppe fuhr.

Markenkollege Esteve Rabat, der 61 Kilogramm auf die Waage bringt, war 7,6 km/h schneller. Teamkollege Mika Kallio, der 58 Kilogramm wiegt, war immerhin 6,5 km/h schneller. "Wir müssen diesen Nachteil beseitigen. Und das muss schnell geschehen", fordert Redding.


Fotos: Moto2 in Misano


Marc-VDS-Teamchef Michael Bartholemy stimmt seinem Piloten zu, weiß aber, dass eine Regeländerung demnächst nicht zu erwarten ist. "Scott war das gesamte Wochenende stark, hat aber wieder einmal im Rennen auf den Geraden verloren. Er ist größer als alle anderen. Wir versuchen, das zu kompensieren, doch uns gehen die Optionen aus", bedauert Bartholemy. "Vor dem kommenden Rennen in Aragon müssen wir etwas tun. Dort verursachen die langen Geraden ähnliche Probleme."