Lüthi: Bestzeit trotz Sturz

Tom Lüthi stürzt im zweiten Freien Training in Brünn, aber niemand kann den Schweizer von Platz eins verdrängen - Keine Moriwaki mehr im Feld

(Motorsport-Total.com) - Der Schweizer Tom Lüthi erlebte ein turbulentes zweites Freies Training in Brünn. Bereits am Vormittag war der Schweizer konstant der Schnellste, wurde aber am Ende noch von Pol Espargaro (Kalex) überflügelt. Am Nachmittag knüpfte Lüthi an seine Performance an und setzte sich an die Spitze der Zeitenliste. 20 Minuten vor Ablauf der Zeit stürzte er allerdings in Kurve drei. Die Suter flog dabei spektakulär durch das Kiesbett. Für Lüthi war das Training vorzeitig beendet. An der Box verfolgte der Schweizer die restlichen Geschehnisse, aber niemand konnte ihn mehr von Platz eins verdrängen.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi verfolgte die letzten Minuten an der Box und blieb trotzdem Erster Zoom

Für Lüthi standen 2:03.103 Minuten zu Buche. Der Brite Scott Redding (Kalex) war zwar noch schneller, aber die Rennleitung strich seine Zeit, weil er in einer Kurve mehr als nur die eigentliche Strecke in seine Ideallinie einbezogen hatte. Dadurch rutschte Redding auf den dritten Platz (+0,294 Sekunden) zurück. Erster Verfolger von Lüthi war FTR-Pilot Alex de Angelis. Am Vormittag war der Routinier nicht in Erscheinung getreten und mischte diesmal vorne mit. Lediglich um 83 Tausendstelsekunden verpasste de Angelis die Bestzeit von Lüthi.

Die Titelanwärter glänzten nicht mit schnellen Zeiten und sortierten sich hinter Simone Corsi (FTR) auf den Plätzen fünf und sechs ein. Espargaro war als Fünfter um 46 Tausendstelsekunden schneller als Marc Marquez (Suter). Auf Lüthi fehlten den beiden weniger als vier Zehntel. Andrea Iannone mischte mit seiner Speed Up als Siebter mit. Die Top 10 rundeten Claudio Corti (Kalex), Gino Rea und Dominique Aegerter (beide Suter) ab.


Fotos: Moto2 in Brünn


Der zweitschnellste Schweizer stieß erst in der Schlussphase nach vor. Unter dem Strich fehlten Aegerter sieben Zehntelsekunden auf Lüthi. Die weiteren deutschsprachigen Vertreter erlebten einen schwierigen Nachmittag. Marcel Schrötter (Bimota) war in den ersten Minuten in einen Unfall mit Takaaki Nakagami (Kalex) verwickelt. Der Deutsche konnte weiterfahren, aber der Rückstand in Brünn betrug am Freitag 2,8 Sekunden. Das bedeutete Platz 28.

Bei Max Neukirchner (Kalex) lief nichts. Der Deutsche stürzte bereits in seinem ersten Versuch und konnte später nicht mehr eingreifen. Seine einzige gezeitete Runde brachte ihn an die 29. Position. Randy Krummenacher aus der Schweiz landete mit seiner Kalex auf Rang 24 im hinteren Mittelfeld. Zu den Sturzopfern des Trainings zählte auch Axel Pons (Kalex). Im zweiten Training gab es auch eine Premiere.

Zum ersten Mal war kein Moriwaki-Chassis gemeldet. Am Vormittag war Elena Rosell noch mit dem japanischen Rahmen unterwegs und wechselte für den Nachmittag auf eine Speed Up. Ihr QMMF-Teamkollege Anthony West hat den Wechsel bereits in Mugello vollzogen. Mit Moriwaki eroberte Toni Elias im Jahr 2010 den ersten Moto2-WM-Titel. Im Vorjahr gewann das Motorrad in den Händen von Michele Pirro das Saisonfinale in Valencia. Nun ist Moriwaki nicht mehr in der Moto2 vertreten.