IntactGP: Aufbruchsstimmung bei Cortese und Folger

(Motorsport-Total.com) - Bereits zum vierten Mal startet das deutsche IntactGP-Team in der Saison 2016 in der Moto2-Weltmeisterschaft. Nach drei Jahren, in denen die Erwartungen nicht ganz erfüllt werden konnten, hat sich die Mannschaft über den Winter neu sortiert und geht nun frischen Mutes in die am 20. März in Katar beginnende Saison. Wichtigste Neuerung: Erstmalig bekommt IntactGP-Stammfahrer Sandro Cortese einen Teamkollegen an seine Seite. Zusammen mit dem zweimaligen Moto2-Rennsieger Jonas Folger wird er 2016 das deutsche "Dream-Team" bilden.

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Jonas Folger und Sandro Cortese bei der Präsentation ihrer neuen Kalex Zoom

Bei der Teampräsentation am Freitag in Memmingen/Bayern hatte Folger seinen ersten offiziellen Auftritt als IntactGP-Pilot. Der 22-Jährige zeigte sich begeistert von der Atmosphäre im Team: "Bei IntactGP habe ich ein neues Zuhause gefunden. Die Stimmung ist super, jeder zieht am gleichen Strang. Ich will dieses Jahr konstant ganz vorne mitmischen. Mit meiner deutschsprachigen Crew sollte diese Zielsetzung nicht zu vermessen sein."

Auch mit seiner neuen 2016er-Kalex zeigte sich Folger zufrieden. Die Umstellung von der WP-Aufhängung, die er bei seinem alten Team AGR fuhr, auf die Öhlins-Federelemente bezeichnete der Bayer im Interview mit 'Motorsport-Total.com' als abgeschlossen. Bei den ersten Tests in Valencia und Jerez überzeugte Folger bereits mit konstanten Runden und begeisterte damit auch Teammanager Jürgen Lingg.

Konstanz als Schlüssel für beide Piloten

Für den langjährigen IntactGP-Stammfahrer Cortese bedeutet die Verpflichtung Folgers eine Umstellung. Erstmalig bekommt der Berkheimer in der Moto2-Klasse einen zweiten Fahrer an seine Seite. "Es war die vergangen drei Jahre wunderschön, alleine im Team zu sein und die ganze Aufmerksamkeit zu genießen. Aber natürlich war es auch oft schwer, weil man ohne Vergleichsmöglichkeiten in eine Richtung arbeiten musste. Auf technischer Ebene können wir jetzt viele Dinge ausprobieren und voneinander profitieren", sagte Cortese bei der Präsentation am Freitagabend.

Genau wie Folger peilt der 26-Jährige regelmäßige Top-Platzierungen an und muss dafür nach einer für ihn enttäuschenden 2015er-Saison vor allem an der Konstanz feilen. Helfen soll ihm dabei das Duell mit seinem Teamkollegen. "Wir hoffen, dass sich beide Piloten ständig zu Top-Leistungen pushen", so Teammanager Lingg. Um künftig als Zwei-Mann-Team in der Moto2 Erfolge zu feiern, mussten er und die Teamteilhaber Stefan Keckeisen und Wolfgang Kuhn die Mannschaft von IntactGP über den Winter komplett umkrempeln.

"Für den zweiten Fahrer haben wir eine völlig neue Struktur aufgebaut", erklärt Lingg die Aufbruchsstimmung bei IntactGP. Mit Patrick Mellauner (Folger) und Lucio Nicastro (Cortese) bekamen beide Fahrer neue Crew-Chiefs. Ebenfalls ein neues Gesicht ist Data-Spezialist Matthew Last aus Großbritannien. Nicht nur personell, auch finanziell wurde deutlich aufgestockt: 2016 beträgt das Moto2-Budget rund 2,1 Millionen Euro.

Schritt zum Zwei-Mann-Team logische Entwicklung

Neu ins Leben gerufen wurde auch ein IntactGP-Junior-Team, das 2016 in der Moto3-Standard-Klasse des ADAC-Northern-Europe-Cups antreten wird. Das 15-jährige Talent Matthias Meggle wird die Standard-Honda NSF 250R pilotieren. Mit dem 20-fachen Grand-Prix-Sieger Ralf Waldmann bekommt er einen prominenten und erfahrenen Mentor und Chefmechaniker an seine Seite.

"Nach den ersten drei Jahren von IntactGP ist diese Entwicklung und die Entscheidung für einen zweiten Fahrer eigentlich ein logischer Schritt", sagt Teamgründer Stefan Keckeisen. Dennoch zeigt sich Keckeisen nach eigenen Worten noch immer überrascht, welche Dimension sein deutsches Moto2-Team in der Zwischenzeit angenommen hat. Über 400 Gäste verfolgten am Freitagabend die Präsentation in den Werkshallen seiner Firma in Memmingen.

Die bekamen eine perfekte Show und zahlreiche prominente Gäste zu Gesicht. Sandro Cortese und Jonas Folger sorgten für Motorengeräusche und Benzingeruch, als sie mit ihren 2016er-Maschinen durch das Publikum zur Bühne rollten. Dort wurden sie von TV-Kommentator Edgar Mielke interviewt.

Dass das deutsche "Dream-Team" in der Moto2 den Rückhalt der Szene genießt, zeigte auch die Anwesenheit nahezu aller deutschen Motorrad-Größen. Unter die zahlreichen Besucher mischten sich unter anderem Toni Mang, Helmut und Stefan Bradl, Ralf Waldmann, Red-Bull-Air-Race-Pilot Matthias Dolderer und ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk.