Cudlin: "Wir müssen rasch eine Lösung finden"

Die Moriwaki-Fahrer klagen nach den Testfahrten in Spanien über große Probleme: Auch QMMF-Pilot Damian Cudlin fordert rasch große Verbesserungen

(Motorsport-Total.com) - Damian Cudlin wird in diesem Jahr seine erste volle Saison in der Motorrad-WM in Angriff nehmen. Der IDM-Champion von 2010 kann auf einen Wildcard-Auftritt auf dem Sachsenring 2010 in der Moto2 zurückblicken. Außerdem vertrat er im Vorjahr in Japan den verletzten Loris Capirossi bei Pramac sowie in Australien den verletzten Hector Barbera bei Aspar in der MotoGP. Über den Winter wurde der 29-Jährige vom QMMF-Team für die Moto2 verpflichtet.

Titel-Bild zur News: Damian Cudlin

Der Australier Damian Cudlin ist mit dem technischen Paket nicht zufrieden

"Es ist großartig im Grand-Prix-Sport zu sein. Es war schön, hier im Fahrerlager und draußen auf der Strecke mit all den Grand-Prix-Fahrern zu sein. Das war mein Traum. Jetzt bin ich hier. Dieser Teil ist fantastisch", freut sich Cudlin über seinen Aufstieg in die WM. Die Testfahrten in Spanien verliefen aber mehr als ernüchternd. Offiziell verlautbarte sein Rennstall keine Rundenzeiten, doch der Australier lag durchschnittlich vier Sekunden hinter der Spitze.

QMMF setzt auf ein Moriwaki-Chassis. Bei den Tests stellte sich heraus, dass die Konkurrenz von Kalex, Suter und FTR besser aufgestellt ist. Alle Moriwaki-Piloten klagten über Probleme. So auch Cudlin: "Jetzt müssen wir an unserem Paket arbeiten, damit wir mit den Topfahrern kämpfen können. Wir sind nicht dort wo wir sein sollten. Dafür gibt es mehrere Gründe. Wichtig ist, dass wir die Probleme identifizieren konnten. Wir müssen rasch eine Lösung finden."

"Wenn es viele verschiedene Meinungen gibt, liegt der Trick dabei zu entscheiden, was die richtige Antwort ist. Im Moment ist es schwierig, denn wir müssen für alle eine Richtung finden, damit wir nicht mit nutzlosen Sachen Zeit vergeuden. Ich denke aber, dass das normal ist, da ich in einem neuen Team und in einer neuen Umgebung bin. Es ist ein komplett anderes Motorrad. Ich muss deshalb auch meinen Fahrstil an das Motorrad anpassen, aber gleichzeitig das Motorrad so verändern, dass es zu meinem Stil passt."

Cudlin fordert rasch Verbesserungen

"Es ist ein Kompromiss. Im Moment müssen wir viel arbeiten." Den Moto2-Gaststart im Jahr 2010 absolvierte Cudlin für Pons-Kalex. Damals gewann Moriwaki sieben Rennen und feierte mit Toni Elias den WM-Titel. Im Vorjahr stand lediglich einmal ein Moriwaki-Fahrer auf der höchsten Stufe des Podests. Michele Pirro gewann das Saisonfinale in Valencia. Es besteht Handlungsbedarf bei der japanischen Firma. Der nächste offizielle Test findet Ende März (19.-21.3.) in Jerez statt. Dazwischen bestreiten einige Teams private Probefahrten.

"Es ist wichtig, dass wir zuerst etwas ändern und nicht sinnlose Runden drehen." Damian Cudlin

"Wir denken darüber nach, ob wir irgendwo testen können", meint Cudlin. "Man muss neue Sachen ausprobieren. Es geht nicht darum, dass man mit dem gleichen Paket herumfährt, von dem wir wissen, dass es nicht funktioniert. 1:46,0 ist im Vergleich zu 1:42,2 keine kleine Lücke. Das sind vier Sekunden. Es ist also wichtig, dass wir zuerst etwas ändern und nicht sinnlose Runden drehen und dabei etwas riskieren", fordert Cudlin deutliche Fortschritte.

"Ich bin mit diesem Motorrad dreimal gestürzt. Ich meine, in den vergangenen drei Jahren bin ich dreimal gestürzt. Für mich ist es also nicht normal zu stürzen. Wir müssen Antworten auf die Probleme finden und das bald. Wenn wir etwas Neues haben, dann möchte ich testen, weil es dann Sinn macht. Wir müssen vor dem nächsten Test einen Fortschritt machen."

"In einer idealen Welt will ich etwas Neues testen und Fortschritte machen, damit wir unter besseren Voraussetzungen nach Jerez zurückkommen. Beim nächsten Test werden wir auch die offiziellen Einheitsmotoren haben. Sie sind viel besser als die Straßenversionen, die wir jetzt hatten. Ich hoffe, dass uns das mehr Schwung verleiht, aber gleichzeitig keine neuen Probleme verursacht. Es kann aber nicht schlimmer sein. Beim nächsten Test möchte ich in den Top 15 sein. Wenn uns dieser Schritt gelingt, wäre es okay. Die Situation jetzt ist absolut nicht befriedigend."