Vorschau 24h Spa: GT3-Fest in den Ardennen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem 65 Fahrzeuge zählenden Starterfeld sind die 24 Stunden von Spa-Francorchamps auch in diesem Jahr das größte GT3-Rennen der Welt. Alle namhaften GT3-Hersteller sind am Start, doch nicht alle haben so gute Chancen auf den Gesamtsieg wie die drei deutschen Hersteller Mercedes, BMW und Audi. Mit Porsche und Ferrari fehlen zwei Werke bei der möglichen Jagd auf den Gesamtsieg in den Ardennen. Anwärter auf den Sieg gibt es jedoch in ausreichender Zahl.

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GT3-Action vom Feinsten: Neue Boliden locken zu den 24 Stunden von Spa Zoom

In der Topklasse "Overall" sind nicht weniger als 29 Fahrzeuge gemeldet, und alle machen Jagd auf BMW: Im Vorjahr konnten Nicky Catsburg, Lucas Luhr und Markus Palttala dem Z4 GT3 doch noch zum Ruhm verhelfen, als sie sich in einem packenden Kampf gegen Audi durchsetzten. Es hat sich jedoch vieles seitdem geändert. Das Marc-VDS-Team hat sich bekanntermaßen von BMW getrennt und der Z4 kommt werksseitig nicht mehr zum Einsatz. Mit dem M6 betritt BMW in Spa Neuland.

Rowe Racing soll es in dieser Saison für BMW richten: Die Münchner haben Rennsieger Catsburg in der Startnummer 98 bei Dirk Werner und Stef Dusseldorp geparkt. "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt Werner, der sich das Cockpit mit den beiden Niederländern teilt. "Das Team von ROWE Racing kenne ich bereits von den 24 Stunden auf dem Nürburgring, bei dem ich nur positive Eindrücke von der Mannschaft gesammelt habe. Auf der Nordschleife hat der BMW M6 GT3 bereits bewiesen, dass er konkurrenzfähig ist."

Mercedes mit Rückenwind und Rock-Unterstützung

Damit wäre das BMW-Engagement aber auch sehr schnell aufgezählt; nur zwei M6 mit Gesamtsiegambitionen werden die Ardennen-Schlacht in Angriff nehmen. Sie sehen sich zahlenmäßig starker Konkurrenz gegenüber: Vier Mercedes AMG von AMG-Performanceteams werden versuchen, an den Sieg von 2013 anzuknüpfen. Seit dem Triumph von HTP Motorsport hat Mercedes keine großen Erfolge mehr auf dem Circuit de Spa-Francorchamps eingefahren, das soll sich nun ändern. Die Siegerpaarung von damals (Götz/Buhk/Schneider) wurde allerdings auf drei Fahrzeuge verteilt.

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Der neue Mercedes AMG GT3 hat auf dem Nürburgring ein furioses Debüt hingelegt Zoom

Mit dem Rückenwind des Vierfacherfolgs beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vor zwei Monaten darf der Stern zu den absoluten Favoriten gezählt werden. Black Falcon wird mit Bernd Schneider und Maro Engel gleich zwei der Sieger vom Nürburgring auch in Spa auf einen speziell lackierten Mercedes AMG GT3 setzen. Dieser wurde von der Band Linkin Park designt, die dem Rennen beiwohnen wird. Mit Yelmer Buurman ist als drittem Fahrer hat Black Falcon ein schlagkräftiges Trio im Köcher.

HTP Motorsport hat natürlich etwas dagegen, sich die Mercedes-Glorie mit einem anderen Team teilen zu müssen. Das ehemalige Persson-Team schickt gleich drei AMGs ins Rennen, zwei davon mit direkter Werksunterstützung: Maximilian Buhk will Dominik Baumann und Jazeman Jaafar in die Kunst des Siegens einweisen, nachdem sie bereits das BES-Rennen in Silverstone gewonnen haben. Thomas Jäger, Maximilian Götz und Gary Paffett bilden eine der wohl schlagkräftigsten Fahrerpaarungen im ganzen Feld. Alleine der teaminterne Wettbewerb ist hier schon stark für jede Menge Würze.

Neu im Reigen der AMG-Performanceteams ist die Mannschaft AKKA ASP, die sich lange Zeit als Pro-Am-Team in der Blancpain GT Series mit starken Leistungen empfohlen hat. Formel-3-Europameister Felix Rosenqvist teilt sich das Cockpit mit Renger van der Zande und dem früheren IndyCar-Piloten Tristan Vautier. Außerdem schickt HTP ein weiteres Fahrzeug für AMG-Jüngling Indy Dontje, Porsche-Ass Clemens Schmid und Ex-Formel-2-Meister Luciano Bacheta ins Feld. Eine Paarung, die für eine waschechte Überraschung sorgen könnte, sollte sie gut harmonieren.

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Klotzen statt Kleckern: Audi fährt ein Riesenengagement auf Zoom

Riesenengagement von Audi

Das zahlenmäßig größte Engagement fährt Audi in den Ardennen auf: Nicht weniger als acht R8 LMS werden mit Gesamtsiegambitionen ins Rennen geschickt. Alleine fünf davon stammen vom WRT-Team, das bei seinem Heimspiel das gewaltigste Engagement eines Audi-Teams aller Zeiten auffährt. Die Fahrer dürften teilweise für Überraschungen sorgen: Namen wie Dries Vanthoor, Michael Maedows, Rodrigo Baptista oder Adrien de Leener sind zum Teil unbeschriebene Blätter. Doch Vincent Vosse weiß, warum er diese Fahrer zu seinen bekannteren Namen gesetzt haben wird.

Zu beachten ist der WRT-Audi #28 von Rene Rast, Laurens Vanthoor und Nico Müller genauso wie das Phoenix-Fahrzeug #6. Christopher Mies ist von WRT zu Phoenix geschickt worden und bildet dort mit Frank Stippler und Markus Winkelhock ein Team, das nur den Sieg im Kopf hat. Sainteloc hat mit Gregory Guilvert, Mike Parisy und Christopher Haase eine Geheimwaffe. Der ISR-Audi #75 mit Marlon Stöckinger, Filip Salaquarda und Edoardo Mortara wird hingegen eher die Rolle eines Geheimtipps einnehmen.

Was können die Exoten ausrichten?

Die Vormacht der deutschen Hersteller will insbesondere McLaren brechen. Das Garage-59-Team hat bereits zwei Rennen in dieser Saison gewonnen, unter anderem die Generalprobe, die 1.000 Kilometer von Le Castellet. Rob Bell, Come Ledogar und Vollgastier Shane van Gisbergen werden alles geben, um mit der Turbo-Flunder den deutschen Herstellern das Fürchten zu lehren. Nachteil ist jedoch, dass dies der einzige durchgängig stark besetzte McLaren ist. Geht hier was schief, sind die Briten aus der Entscheidung raus.

M-Sport wird im dritten Anlauf versuchen, endlich in Spa Fuß zu fassen. Bislang war das Bentley-Engagement in Belgien eher ein Reinfall. Vor allem Unfälle machten M-Sport immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Beide Continental GT3 sind fahrerisch potent besetzt, bislang lag die Strecke dem Dickschiff aber nicht unbedingt.

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McLaren hat nur ein einziges Eisen im Feuer Zoom

Einen neuen Anlauf wagt auch Grasser mit dem Lamborghini Huracan: Nachdem es im Vorjahr in den Ardennen einen Totalausfall gab, wird mit dem V10 nun ein neuer Anlauf gewagt. Hinzu kommt noch ein Huracan von Attempto Racing. RJN schickt zudem einen Nissan mit Siegambitionen für Lucas Ordonez, Mitsunori Takaboashi und Alex Buncombe ins Rennen. Zu Beginn des Rennens werden auch zahlreiche Teams aus der Pro-Am-Wertung vorne mit dabei sein, die aber sukzessive zurückfallen werden. Wer in Spa-Francorchamps die Nase vorn haben wird, wird sich ab Donnerstag zeigen, wenn die ersten Trainings auf dem Programm stehen.

Zeitplan 24 Stunden von Spa

Donnerstag, 28. Juli
13:20-14:50 Uhr: Freies Training
17:45-18:45 Uhr: Pre-Qualifying
20:00-21:15 Uhr: Qualifying
21:45-23:45 Uhr: Nacht-Qualifying

Freitag, 29. Juli
17:30-18:00 Uhr: Superpole

Samstag, 30. Juli
09:05-09:25 Uhr: Warmup
16:30 Uhr: Start des Rennens