• 18.05.2013 21:43

  • von Dominik Sharaf

BMW: Martin himmeljoch jauchzend, Müller zu Tode betrübt

Marc VDS scheint mit Schubert nach dem Top-40-Qualifying auf Augenhöhe - Müller muss mit Rippenverletzung absagen - Hürtgen springt als Doppelstarterin ein

(Motorsport-Total.com) - BMW beendet den Samstag vor dem 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Im Top-40-Qualifying platzierten sich die insgesamt fünf eingesetzten Z4 GT3 auf den Positionen sieben, acht, elf, 15 und 36 und befinden sich in Lauerstellung. Die beste Zeit der Münchener fuhr Marc-VDS-Pilot Maxime Martin. Der DTM-Tester war als Siebter in 8:21,007 Minuten lediglich 0,029 Sekunden schneller als Jens Klingmann im Schubert-Fahrzeug.

Titel-Bild zur News: Marc VDS

Schnelle Belgier: Marc VDS gab bei BMW am Samstag den Ton an Zoom

Richard Göransson stellte den zweiten belgischen BMW auf Startplatz elf, Uwe Alzen erreichte in einem weiteren Schubert-Boliden den 15. Platz. Das rein private Fahrzeug von Walkenhorst geht von Position 36 ins Rennen. Schlechte Neuigkeiten allerdings gab es bereits vor dem Top-40-Qualifying von Jörg Müller. Der Werksfahrer muss verletzungsbedingt auf einen Start verzichten. Seine Rippenverletzung, die er sich bei seinem Unfall im GT-Masters am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps zugezogen hatte, erwies sich als zu schmerzhaft.

Teammanager Stefan Wendl hadert: "Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht", meint der Schubert-Verantwortliche über die Müller-Absage. "Jeder, der ihn kennt, weiß, dass er alles gegeben hat, um hier im Auto zu sitzen. Aber die Gesundheit der Fahrer hat absoluten Vorrang. Natürlich tut es uns für ihn leid." Wendl freut sich, Müller zumindest als Berater während des Eifelmarathon an seiner Seite zu wissen. Dabei ist dem Ex-Formel-1-Testfahrer eigentlich gar nicht wohl dabei zumute, dass er zuschauen muss.

Müller ist "sehr enttäuscht"

Jörg Müller

Jörg Müllers Rippenverletzung stellte sich als zu schmerzhaft heraus Zoom

"Das 24-Stunden-Rennen ist für mich das absolute Highlight des Jahres. Ich wäre unglaublich gerne an den Start gegangen und bin sehr enttäuscht", so Müller, der die speziellen Anforderungen der Nordschleife für unvereinbar mit seiner Blessur hält. "Ich habe die Zähne zusammengebissen und es versucht - aber letztlich gab es keine andere Option." An seiner Stelle wird Claudia Hürtgen als vierte Fahrerin auf des Z4 mit der Startnummer 19, für den außerdem Alzen, Dirk Müller und DTM-Star Augusto Farfus gemeldet sind, genannt. Die schnelle Dame absolviert einen Doppelstart.

Zufrieden zeigt sich hingegen Martin: "Das Auto hat sich wirklich gut angefühlt, und ich konnte ein hohes Tempo gehen", lobt er den Z4, den er mit Andrea Piccini, Yelmer Buurman und Doppelstarter Göransson teilt. Der Belgier erkennt Potenzial für noch mehr: "In der zweiten Runde wäre es vielleicht sogar noch einmal etwas schneller gegangen, aber leider bin ich auf ein langsameres Fahrzeug aufgelaufen. Dennoch haben wir eine gute Basis für ein sehr gutes Rennen."

Klingmann und Göransson aufgehalten

Darauf hofft auch Klingmann: "Es ist unglaublich, die Möglichkeit zu haben, auf der Nordschleife eine freie Runde zu fahren", staunt er über das Top-40-Qualifying. Doch auch ihm verhagelte ein Konkurrent ohne Rückspiegel eine noch bessere Platzierung: "Dieses Erlebnis hat man ja während des Rennens nicht. Meine erste Runde war sehr gut, ich habe alles gegeben. Eigentlich sollte die zweite nach den Erfahrungen des Vorjahres besser werden, aber leider bin ich von einem langsameren Fahrzeug aufgehalten worden."


Fotos: 24-Stunden-Rennen Nürburgring, Train./Qual.


Die dritte Version der Geschichte erzählt Göransson: "Ich habe alles gegeben. Schade, dass ich in beiden Runden ein anderes Auto überholen musste. Ich bin keine unnötigen Risiken eingegangen und freue mich auf ein aussichtsreiches Rennen." Alzen hingegen klagt über den BMW: "Das Auto war in Ordnung, ich hatte allerdings mit Übersteuern zu kämpfen. Startplatz 15 ist nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber 24 Stunden sind sehr lang. Ich bin jetzt umso motivierter, im Rennen Vollgas zu geben." Muss er auch: Wegen Missachtung gelber Flaggen startet er fünf Plätze weiter hinten, nämlich von der 20. Position.