• 20.05.2012 18:51

  • von Dominik Sharaf

Heico-Mercedes: Überraschungsgäste auf dem Podium

Pierre Kaffer erklärt, wie die Heico-Mannschaft im Mercedes SLS den Mathey-Porsche in die Knie zwang - Gedämpfte Freude bei Lance David Arnold

(Motorsport-Total.com) - Des einen Freud, des anderen Leid: Nichts beschreibt das 24-Stunden-Rennen der Heico-Mannschaft so gut wie diese Floskel. Als der Mercedes SLS mit Bernd Schneider, Kenneth Hayer, Lance David Arnold und Alexandros Margaritis 17 Minuten vor Schluss einen Motorschaden zu beklagen hatte, erbte das zweite Auto mit Pierre Kaffer, Christiaan Frankenhout, Andreas Simonsen und dem doppelt gemeldeten Arnold zunächst den vierten Rang - um dann in der letzten Runde am trockengefahrenen Mathey-Porsche vorbeizugehen und sich den Bronzerang zu sichern.

Titel-Bild zur News: Pierre Kaffer

Treibjagd auf den Manthey-Porsche: Heico wurde belohnt

Da war selbst ein alter Hase wie Kaffer baff: "Es war überhaupt nicht abzusehen", staunt der 35-Jährige und erklärt, dass das späte Manöver gegen Lieb/Dumas/Luhr/Lietz mehr war als nur das Pech des Kontrahenten. "Wir wussten, dass wir kein Benzinproblem mehr bekommen konnten.Unsere Strategie war es, den Porsche so unter Druck zu setzen, dass er keinen Sprit mehr hat", berichtet Kaffer, der fasziniert ist von der Leistungsdichte am Nürburgring. "Wenn man gesehen hat, wie eng die Zeiten beieinander lagen: das war beeindruckend."

Auch Frankenhout ist völlig überrascht, dass es zum Podium gereicht hat. "Es ist gut gelaufen, obwohl wir mit den Hankook-Reifen nur zwei VLN-Läufe absolviert haben", erinnert sich der Niederländer an eine alles andere als optimale Vorbereitung. "Leider bin ich im Vorfeld wenig gefahren. Es war erst mein zweites 24-Stunden-Rennen am Nürburgring", so Frankenhout, der etwas erstaunt feststellt: "Also noch ziemlich neu für mich."

Der Schwede Andreas Simonsen hatte auf der längsten Rennstrecke der Welt seinen Spaß, wie er freudig sagt: "Ein tolles Gefühl, auf der Strecke zu fahren. Mit all den GT3-Autos ist es ein harter Wettbewerb."

Einzig Arnold machte keine Luftsprünge, obwohl er von einer "ganz großen Leistung" spricht. "Ich fühle noch mit meinen Teamkollegen mit", verweist er auf das vom Pech verfolgte Schwesterauto und erinnert an das Drama, das er 2011 mit Heico zu überstehen hatte. "Ich dachte, die 90 Minuten aus dem vergangenen Jahr könnte man nicht mehr toppen. Ich kann nicht ganz so grinsen, weil ich mit den anderen mitfühle", erklärt Arnold.