• 07.05.2010 22:24

  • von Britta Weddige

Kampf der Dieselgiganten: 1:0 für Peugeot

In Spa kommt es zum letzten Aufeinandertreffen von Peugeot und Audi vor Le Mans - Im Freien Training lag Peugeot vorn, doch das kann sich auch noch ändern

(Motorsport-Total.com) - Die Diesel-Giganten von Peugeot und Audi nutzen das 1.000-Kilometer-Rennen der Le-Mans-Series in Spa-Francorchamps als Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans. Beide Werksteams sind mit vollem Aufgebot vertreten, auch das private Peugeot-Team Oreca stellt sich dem Vergleich in den Ardennen. Dabei deuteten sich zwei Dinge an: Die Benziner haben kaum eine Chance gegen die Diesel-Boliden - und Peugeot hat derzeit die Nase vorn.

Titel-Bild zur News: Pedro Lamy, Simon Pagenaud, Sébastien Bourdais

Peugeot gab am Freitag in Spa-Francorchamps das Tempo vor

Im ersten Freien Training war es allerdings noch Olivier Panis im Oreca-908, der sich bei typisch belgisch-wechselhaften Bedingungen die Bestzeit holte. Im trockenen zweiten Freien Training gaben die Werks-Peugeot dann Gas und zeigten ihr Potenzial. Simon Pagenaud, der sich das Auto mit Pedro Lamy und Sébastien Bourdais teilt, holte sich die deutliche Bestzeit. Mit 1:59.826 Minuten war er nicht nur der Einzige, der heute unter der Zwei-Minuten-Grenze blieb, sondern er unterbot auch die Pole-Zeit des vergangenen Jahres um über eine Sekunde.#w1#

Die zweitschnellste Zeit ging an ihre Kollegen Marc Gené, Alex Wurz und Anthony Davidson mit 2:01.365 Minuten. Franck Montagny, Stephane Sarrazin und Nicolas Minassian fuhren im dritten Werks-Peugeot mit 2:02.771 Minuten auf den dritten Platz. Der bestplatzierte Audi war der von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréluyer auf Rang vier. Sie hatten über drei Sekunden Rückstand auf Pagenauds Fabelzeit - auf Rang drei hat ihnen allerdings nur etwas mehr als eine Zehntelsekunde gefehlt.

Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Der Audi ist auf der Gerade schnell, doch es gab Probleme mit dem Grip Zoom

Der Oreca-Peugeot mit Olivier Panis, Nicolas Lapierre und Loic Duval belegte den fünften Platz, nicht einmal eine Zehntelsekunde vor dem Audi von Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller. Der Audi von Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish komplettierte als Siebter das Feld der Diesel-Boliden. Die Besatzungen aller drei Audi R15 Plus sprachen danach von mangelndem Grip, McNish konnte wegen einer roten Flagge am Ende der Session überhaupt nicht fahren.

Im Peugeot-Lager will man die heutige Dominanz aber nicht überbewerten. Wurz erinnert an die Eindrücke aus in Paul Ricard, wo Audi seine wahre Stärke zeigte. "Sie sind wirklich nah dran", sagt Wurz über die Rivalen aus Ingolstadt. "Ich weiß nicht, was sie hier gemacht haben, aber aus Paul Ricard wissen wir, dass sie sehr schnell sind." Und Wurz begrüßt diese Konkurrenz: "Konkurrenz ist gut, denn man muss selbst das Beste geben, um erfolgreich zu sein."

Sarrazin glaubt ebenfalls, dass sich das wahre Kräfteverhältnis erst morgen zeigen wird: "Audi ein neues Auto gebaut, also können sie nicht dahinter bleiben", betont der Peugeot-Werksfahrer. "Ich nicht hinter ihnen hergefahren, aber manche von uns schon. Und sie haben gesagt, dass der Audi auf der Gerade schnell war. Vielleicht haben sie weniger Downforce, ich weiß es nicht." Sarrazin sieht Peugeot aber für den Kampf gerüstet: "Wir haben einiges geändert, an Aerodynamik, Mechanik und Motor. Das Handling ist besser als im vergangenen Jahr. Die Front ist besser geworden."


Fotos: LMS in Spa-Francorchamps


Auch Kollege Davidson will das Training nicht überbewerten. Er glaubt, dass es an der Spitze enger zugehen wird. "Wer am besten mit dem Verkehr zurecht kommt und am wenigsten Probleme mit der Zuverlässigkeit hat, der wird vorne liegen. Und wie es um die reine Geschwindigkeit bestellt ist? Das weiß ich nicht. Wir liegen wohl verdammt eng beieinander", sagt Davidson.

"Wir liegen wohl verdammt eng beieinander." Anthony Davidson

"Ich denke, die beiden großen Teams schauen immer wieder über ihre Schulter um zu schauen, was vor sich geht", so Davidson, der das Aufeinandertreffen der Giganten spannend findet. "Ich liebe dieses Szenario. Man hört ja oft, dass man in dieser Serie keine Hersteller braucht, aber das bringt doch eine große Portion Spannung für die Fans und die Fahrer mit sich. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir diese Aufregung im Langstrecken-Sport erhalten. So eng war es ja schon seit 20 Jahren nicht mehr."

Bester Benziner war der Lola des Schweizer Rebellion-Team mit Neel Jani und Nicolas Prost, die rund zweieinhalb Zehntelsekunden hinter dem letzten Audi Achte wurden. Die Bestzeit in der LMP2 ging an das RML-Lola-Coupé, in der GT1 war Stefan Mücke im Aston Martin Schnellster, sein Markenkollege Rob Bell holte die Bestzeit in der GT2.

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