• 01.06.2009 00:37

  • von Pete Fink

Milwaukee: Dixon ringt Briscoe nieder

IndyCar-Champion Scott Dixon holte sich in Milwaukee einen hart erkämpften Sieg - Danica Patrick überzeugt durch Konstanz, Helio Castroneves ohne Chance

(Motorsport-Total.com) - Scott Dixon heißt der Sieger des ABC Supply/A.J. Foyt 225 auf der traditionellen Milwaukee-Mile. Der IndyCar-Titelverteidiger holte sich nach Kansas seinen zweiten Saisonsieg mit einem entschlossenen Überholmanöver 25 Runden vor dem Ende, als Spitzenreiter Ryan Briscoe (Penske) im Überrundungsverkehr den Bruchteil einer Sekunde zu lange zögerte.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Scott Dixon holte sich in Milwaukee seinen zweiten Saisonsieg

Die Amerikaner nennen den Ganassi-Piloten auch den "Ice Man" und genauso agierte Dixon: Eiskalt nutzte er die Situation, und flog im Anschluss auf und davon. Briscoe wiederum musste, nachdem er zuvor über 154 Runden lang die Szenerie beherrscht hatte, sogar noch um Platz zwei zittern. Der Australier konnte jedoch im Finale den drängelnden zweiten Ganassi-Dallara von Dario Franchitti (3.) knapp auf Distanz halten.#w1#


Fotos: IndyCars in Milwaukee


Team Penske mit Einzelkämpfer Briscoe gegen das Ganassi-Duo Dixon und Franchitti. Dieses Trio bestimmte die Schlagzahl in Milwaukee fast von Anfang bis zum Ende. Lediglich am Start konnte sich Tony Kanaan (Andretti/Green) von Platz drei aus in Front katapultieren. Kanaan war nach seinem Indy-Crash mit drei gebrochenen Rippen ins Rennen gegangen, und fiel schnell zurück.

Nach 132 Runden war der Milwaukee-Auftritt des tapferen Brasilianers mit einem mutmaßlichen Motorschaden auf Platz zehn liegend zu Ende. Die Frage lautet jedoch, wie lange sein Rennen noch weiter gegangen wäre, denn als Kanaan an der Box aufgeben musste, konnte der 34-Jährige - sichtlich unter starken Schmerzen - kaum aus eigener Kraft aus dem Cockpit klettern.

Danica Patrick als Mrs. Konstant

Danica Patrick

Danica Patrick erlebte in Milwaukee erneut ein fehlerfreies Rennen Zoom

Ebenfalls solide hielt Graham Rahal (4.) an der Spitze mit. Der 20-jährige Newman/Haas-Youngster startete zwar aus Reihe eins, setzte sich im Rennverlauf aber nur als erster Verfolger des Spitzentrios fest. Für Rahal war Milwaukee ein eher einsames Rennen, denn nach vorne ging wenig, seine Verfolger hielt er jedoch locker auf Distanz.

Platz fünf ging an Danica Patrick (Andretti/Green), die in der Saison 2009 durch eine hervorragende Konstanz zu glänzen vermag. Die 27-jährige Rennamazone landete damit zum vierten Mal in Folge in den Top 5, was sie sich durch eine erneut kontrollierte und grundsolide Fahrt auch redlich verdiente. Mit Marco Andretti (7.) und Hideki Mutoh (8.) brachte das AGR-Team noch zwei weitere Autos in die Top 10.

Raphael Matos aus dem Penske-Satellitenteam von Luczo Dragon Racing spielte in dieser AGR-Phalanx viele Runden lang den Störenfried, und holte sich schließlich einen starken sechsten Platz. Mario Moraes (KV) und Dan Wheldon (Panther) rundeten die Top 10 ab.

Castroneves ohne Chance

Helio Castroneves

Für Helio Castroneves war Milwaukee ein rabenschwarzes Wochenende Zoom

Viele Beobachter erwarteten ein Milwaukee-Feuerwerk von Helio Castroneves, der nach seinem Crash im Qualifying von ganz hinten starten musste. Doch es kam anders: Der zweite Penske spielte nie eine Rolle - mit einer Ausnahme: Als Castroneves schon nach 35 Runden zur Überrundung durch Spitzenreiter Briscoe anstand, turnte der Brasilianer viele Runden lang direkt vor seinem Teamkollegen herum.

Ob dieses Szenario eine Penske-interne Taktik war, um Castroneves in der Führungsrunde zu behalten und dessen Auto bei einem möglichen Stopp unter gelber Flagge in Form zu bringen, ist eine denkbare Variante. Nach einem Abflug von Mike Conway (Dreyer & Reinbold) kam es in Runde 57 sogar zu einer Cautionperiode, aber Castroneves blieb auch nach dem Service ein Hinterbänkler, und landete am Ende mit drei Runden Rückstand auf Platz elf.

Der Indy-500-Sieger beendete Milwaukee damit in der gleichen Runde wie Tomas Scheckter (13.), der bei seinem Debüt für Dreyer & Reinbold nur zweimal auffiel: Erst legte der Südafrikaner einen wahren Blitzstart hin, der ihn von Platz zehn auf fünf beförderte. Später im Rennen war er derjenige, hinter dem Spitzenreiter Briscoe entscheidend zögerte, was Sieger Dixon ausnutzen konnte.

Tracy mit Testfahrt

Paul Tracy

Paul Tracy kam mit seinem Foyt-Dallara (noch) überhaupt nicht zurecht Zoom

Robert Doornbos (Newman/Haas; 14.) und Justin Wilson (Dale Coyne; 15.) spielten ebenfalls nie eine Rolle. Auch Paul Tracy fiel bei seinem Debüt für A.J. Foyt nur dann auf, als er insgesamt sechsmal überrundet wurde. Für den Kanadier war Milwaukee nicht mehr und nicht weniger als eine 225 Runden lange Testfahrt.

In der IndyCar-Gesamtwertung führt nun erstmals der Titelverteidiger. Scott Dixon liegt mit 161 Punkten knapp vor Briscoe und Franchitti, die dem Neuseeländer gleichauf mit 157 Zählern im Genick sitzen. Für Danica Patrick lohnt sich ihre Konstanz, denn die Rennamazone rangiert mit 139 Punkten als neue Vierte nun knapp vor Helio Castroneves (136).

Bei den IndyCars geht es derzeit Schlag auf Schlag: Bereits am kommenden Wochenende besucht der IndyCar-Tross das schnelle 1,5 Meilenoval auf dem Texas Motor Speedway nahe Dallas/Fort Worth. Danach haben die Teams eine dreiwöchige Pause, bevor mit Iowa und Richmond erneut zwei kurze Ovale auf dem Kalender stehen.

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