• 05.07.2010 22:03

  • von Pete Fink

IndyCar-Chef wünscht sich Saisonfinale in Las Vegas

IndyCar-Boss Randy Bernard macht keinen Hehl aus seiner Vorliebe für Las Vegas: Kommt eine weitere SMI-Strecke auf den IndyCar-Kalender 2011?

(Motorsport-Total.com) - Hinter den IndyCar-Kulissen wird pünktlich zur Saisonhalbzeit 2010 bereits an der Zukunft gebastelt. Am 14. Juli soll das neue Chassis für die Saison 2012 bekannt gegeben werden, doch auch der Kalender für das nächste Jahr befindet sich in der Diskussion. Zwei neue Strecken (Baltimore und Loudon) wird es geben, dafür steht Watkins Glen auf der Kippe.

Titel-Bild zur News: Randy Bernard

IndyCar-Chef Randy Bernard richtet seine Blicke auf ein Las-Vegas-Rennen

IndyCar-Chef Randy Bernard will 2011 wieder 17, vielleicht sogar 18 Rennwochenenden bestreiten. Ein heißer Kandidat, der zusehendes realistischer erscheint, ist dabei der Las Vegas Motor Speedway. Dort wünscht sich Bernard nichts weniger als das Saisonfinale: "Las Vegas ist dafür ideal, das könnte bereits kommende Saison passieren."#w1#

Bislang war das 1,5 Meilenoval von Homestead das letzte IndyCar-Saisonrennen. Doch Bernard gab Südflorida eine deutliche Absage: "Wir werden die Saison 2011 nicht in Homestead beenden", versicherte der IndyCar-Boss. Grund: "Ich möchte einfach nicht, dass die Saison in Homestead zu Ende geht. Wenn Homestead bleibt, dann ist es definitiv nicht unser letztes Event."

Viel Raum für Spekulationen also. Homestead gehört - wie Watkins Glen - der NASCAR-Mutter International Speedway Corporation. Weil auch Kansas massiv wackelt, bliebe den IndyCars auf ISC-Seite lediglich noch Chicagoland. Auf der anderen Seite stehen Texas und Sonoma, die beide der Speedway Motorsports Inc. gehören, nicht in der Diskussion.

IndyCars und die SMI?

Las Vegas Motor Speedway

Der Las Vegas Motor Speedway liegt etwa 30 Kilometer nördlich der City Zoom

Im Gegenteil, denn der New Hampshire Motor Speedway in Loudon feiert sein IndyCar-Comeback und Las Vegas (ebenfalls eine SMI-Strecke) scheint immer greifbarer zu werden. Dazu gesellt sich noch das eifrige Flirten zwischen Indianapolis und Charlotte, wo SMI-Chef Bruton Smith 20 Millionen US-Dollar als Lockmittel in den Ring warf, falls ein Pilot an einem Tag das Indy 500 und das Coca-Cola 600 gewinnen kann.

Es entsteht also durchaus der Eindruck, dass die Chemie zwischen Bernard und Smith stimmt. Inwieweit Multi-Milliardär Smith den IndyCar-Braten riecht, und beim vielleicht anstehenden Aufschwung der einst so erfolgreichen US-Formelserie mitmischen will, ist zumindest offiziell nicht bestätigt. Vielleicht hängt vieles davon ab, wie kooperativ sich NASCAR und die ISC geben, wenn der neue Sprint-Cup-Kalender 2011 festgezurrt wird.

Denn auch dort hat Smith durchaus seine Wünsche. Zum Beispiel einen zweiten jährlichen Termin für Las Vegas und möglicherweise auch ein Sprint-Cup-Rennen auf dem in den letzten Jahren so verhassten Kentucky Speedway, der die NASCAR wiederholt vor den Kadi zerrte. Damals mit dem Vorwurf der Ausnutzung eines Monopols und noch unter anderen Besitzverhältnissen.

Klar ist: Wenn sich Bernard so weit aus dem Fenster lehnt und Las Vegas als Saisonfinale 2011 öffentlich ins Spiel bringt, dann stehen die Zeichen der Zeit auf ein IndyCar-Rennen in der glitzernden Spielermetropole. Ein durchaus mutiges Vorhaben, denn das 1,5 Meilenoval nördlich von Las Vegas fasst knapp 140.000 Zuschauer. In der NASCAR sind die Tribünen auch in Krisenzeiten voll.