• 19.05.2010 01:20

  • von Pete Fink

Indy-Action: Dixon Schnellster - schwerer Crash von Viso

Nach fast fünf Stunden Rennbetrieb war Scott Dixon der Schnellste von 36 IndyCar-Piloten - heftiger Unfall von Ernesto Viso überschattet Freies Training

(Motorsport-Total.com) - Kühl, aber trocken. Der Wettergott hatte am Dienstag schließlich ein Einsehen mit dem in den vergangenen Tagen so zäh in Gang gekommen Trainingsbetrieb auf dem Indianapolis Motor Speedway. Die ausgiebigen Regenfälle der Indy-Nacht sorgten zwar dafür, dass die Piloten erst mit einer einstündigen Verspätung auf das 2,5 Meilenoval fahren konnten, dafür blieb es aber im weiteren Verlauf trocken.

Titel-Bild zur News: Ernesto Viso

Ernesto Viso flog acht Minuten vor dem Trainingsende in Turn 1 ab

Als dann um kurz nach 13 Uhr Ortszeit endlich die Grüne Flagge gezeigt werden konnte, sorgten jede Menge Fahrbetrieb und neue Reifen dafür, dass die Bestzeiten des Dienstages gleich in den ersten Stunden der Session markiert wurden. Der dominierende Mann des Tages war der Neuseeländer Scott Dixon, der in 39.909 Sekunden eine frühe Top-Marke hinlegte, und diese dann später auf 39.727 Sekunden verbesserte.#w1#

Insgesamt 36 Runden genügten dem Ganassi-Piloten, der anschließend "keine Veranlassung" mehr sah, mit alten Reifen wieder auf die Strecke zu gehen. Zweiter wurde Mario Moraes im besten KV-Dallara, dessen 39.838 Sekunden vor dem Dixon-Konter zwischenzeitlich sogar die absolute Bestzeit darstellte. Später drehte sich der Brasilianer auf der Boxenausfahrt und schlug sich dabei einen Heckflügel kaputt. Moraes' erstes großes Ziel liegt am Samstag in der Qualifikation. Dort will er "zumindest in die Top 9" vorstoßen.

Rang drei ging an Marco Andretti, dessen 39.867 Sekunden im Windschatten gefahren wurden, was allerdings für nahezu alle Top-Zeiten gilt. Im Andretti-Lager gab man sich recht zuversichtlich, denn eigentlich bereitet sich der 21-Jährige nach eigener Aussage in erster Linie "auf die wärmeren Verhältnisse im Laufe der nächsten Tage" vor.

Viso mit hartem Einschlag in Turn 1

Der frisch von einer Bronchitis wieder genesene Alex Tagliani stellte mit nur 27 gefahrenen Runden seinen FAZZT-Dallara in 39.930 Sekunden auf Platz vier, hauchdünn vor dem am Sonntag verunfallten Dan Wheldon (Panther; 5.; 39.933). Dessen Team nutzte die gestrige Regenpause, um den Dallara mit der Startnummer 4 wieder in Form zu bringen. "Bei uns läuft es richtig gut und daher bin ich nicht überrascht, dass wir so schnell wieder bei der Musik sind", warnte ein zuversichtlicher Wheldon die Konkurrenz.

Scott Dixon

Bestzeit: Scott Dixon ließ am Dienstag in Indianapolis ordentlich fliegen Zoom

Mit Tony Kanaan (Andretti; 39.970) und Dario Franchitti (Ganassi; 40.007) holten sich zwei IndyCar-Schwergewichte die Plätze sechs und sieben. Team Penske ließ es am Dienstag eher ruhig angehen. Helio Castroneves (40.030; 8.) und Will Power (40.095; 9.) fuhren erst verhältnismäßig spät auf die Strecke, während Ryan Briscoe (40.278; 19.) fast ausschließlich Long-Runs ohne Windschatten bot.

Erfreulich: Gegen Ende der Dienstagssession verbesserte sich Simona de Silvestro (HVM) von Platz 34 auf 10. Die 21-jährige Schweizerin fuhr in ihrer 60. und letzten Runde eine Zeit von 40.147 Sekunden, wodurch sie IndyCar-Haudegen Paul Tracy (KV) tatsächlich aus den Top-10 hinaus katapultierte. Blass blieb hingegen Danica Patrick (Andretti), die trotz 61 Runden in 40.540 Sekunden nicht über Rang 30 hinaus kam.

Acht Minuten vor dem geplanten Ende der Session gab es dann eine heftige Schrecksekunde: KV Racing verlor ein Einsatzauto, als Ernesto Viso hart in die Streckenbegrenzung von Turn 1 krachte. Der 25-jährige Venezolaner wurde vom medizinischen Streckenpersonal direkt in das Methodist Hospital von Indianapolis gebracht. Nach ersten inoffiziellen Informationen ist Viso ansprechbar und bei Bewusstsein, klagt aber über Rückenschmerzen.