• 26.02.2010 11:44

  • von Pit Lane

Die SciFi-IndyCars und Ahmadinedschad

Das geht ja wohl gar nicht: Pit Lane schüttelt über so manche IndyCar-Designstudie den Kopf und hofft, dass Dallara den Zuschlag erhalten wird

Liebe Freunde des IndyCar-Sports,

Titel-Bild zur News: Delta-Wing-Konzept

Ach du liebe Zeit: Wenn das die Zukunft der IndyCars ist, dann gute Nacht!

du meine Güte, was bin ich vor ein paar Tagen erschrocken! Ich muss euch gestehen, dass ich seit 1965 auch ein großer Fan der IndyCars bin. Damals gewann unser Jimmy Clark das 500. Und ein Jahr später war Graham Hill an der Reihe. Ich war zwar noch ein kleiner Junge, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was bei uns auf der Insel plötzlich für ein Hype entstand.

Es war ja das erste Mal, dass unsere amerikanischen Freunde in ihrem eigenen Nudeltopf von uns Europäern eine übergebraten bekommen haben. Folks, wir Briten nehmen übrigens gerne euren Dank dafür auch noch nachträglich entgegen! Seitdem bin ich also ein bekennender Indy-Sympathisant.#w1#

Das liegt natürlich auch an Nigel Mansell, Dan Wheldon oder Dario Franchitti. Ich weiß, dass in Deutschland viele Leute die Nase rümpfen, wenn es nur linksherum geht. Aber wer einmal über den Tellerrand geschaut und sich dieses Spektakel angesehen hat, der weiß, wovon ich rede. Und außerdem haben sie ja noch Danica Patrick...

Was soll das denn, bitte?

Pit Lane

Für so manches IndyCar-Design habe ich wirklich kein Verständnis... Zoom

Aber plötzlich sah ich da Bilder von einem Kampfjet der US-Air-Force, der ab 2012 in Indianapolis fahren soll. Hinter diesem Entwurf stehen die IndyCar-Teambesitzer selbst. Ich frage mich ganz ehrlich: Was wollen denn so vernünftige Menschen wie Chip Ganassi oder Roger Penske damit bezwecken? Wollen sie Mahmud Ahmadinedschad erschrecken oder doch lieber Motorsport betreiben?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es wohl aussehen mag, wenn 33 solcher Raketenautos in die erste Linkskurve von Indianapolis einbiegen. Wahrscheinlich fahren 90 Prozent einfach geradeaus. Und wenn die Amis schon darauf pochen, ein fortschrittliches Rennauto zu bauen, das modernen Ansprüchen gerecht wird, warum bitteschön verpacken sie das nicht wenigstens in eine ansprechende Optik? Das kann doch nicht so schwer sein!

Klar, so etwas ist immer Geschmackssache. Aber freiwillig und ganz ohne Not muss man sich ja nicht auf ein Science-Fiction-Level begeben. Muss mein Freund Dario dann vielleicht auch ein Batman-Kostüm tragen? Wird Danica damit endgültig zu Catwoman? Ganz ehrlich: Ich bin viel zu alt für solche Scherze...

Immerhin: Hoffen auf Dallara!


Fotos: IndyCar-Chassiskonzepte


Aber wisst ihr, was mich dabei tröstet? Wie ich höre, gibt es hinter vorgehaltener Hand schon einen Favoriten - und der heißt Dallara. Was mich persönlich auch nicht wundert. Denn wenn ich mir vorstelle, welch schwierige Aufgabe die IndyCars in den nächsten Jahren vor sich haben, dann würde ich mich auch auf diejenigen verlassen, von denen ich ganz genau weiß, dass sie diesen Job stemmen können.

Und das kann Dallara. Aus Parma kommt nicht nur ein verdammt guter Schinken, sondern auch grundsolide Rennwagen. Dallara ist alles andere als ein kleiner Hinterhofbetrieb. Das ist eine riesige und professionelle Rennsportfabrik, und genau so etwas steht den IndyCars ihr ihrer aktuellen Situation sehr gut zu Gesicht.

Was soll's, c'est la vie!


Pit Lane

PS: Nach meiner ersten Kolumne war ich überwältigt von euren Reaktionen! Wenn ihr weiterhin mehr über mich erfahren wollt, dann könnt ihr auf Facebook mein Freund werden. Soweit es mir möglich ist, beantworte ich auch alle Fragen und Feedbacks!