• 23.07.2008 16:36

  • von Pete Fink

Danica Patrick und ihre Wechselabsichten

Die IndyCar-Serie braucht Dancia Patrick mehr, als die Rennamazone die IndyCars - wie reagieren Tony George und Co. auf die Wechselgerüchte?

(Motorsport-Total.com) - In Europa wird immer wieder gerne darüber diskutiert, ob Danica Patrick eine mögliche Kandidatin für die Formel 1 sein könne. Entstehen solche Überlegungen in den USA, dann spielt dieses amüsanterweise gar keine Rolle, denn auf dem amerikanischen Kontinent werden ihr zwar die gleichen Fragen gestellt, es dreht sich aber immer nur um einen Wechsel in die NASCAR.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick beherrscht die IndyCar-Schlagzeilen deutlich

Zwar gibt es lose Kontakte zu Honda und ein Formel-1-Test ist für den November angedacht, aber die 26-jährige Rennamazone verfügt mindestens über die gleich guten Beziehungen in die NASCAR. Zudem ist Patrick auf den IndyCar-Ovalen erheblich erfolgreicher als auf den Rundstrecken, was natürlich gegen die Formel 1 und für die NASCAR spricht.#w1#

Es ist klar, dass beide weltweiten Top-Serien eine Danica Patrick gerne in ihren Reihen wissen würden, und sie selbst hat klugerweise immer wieder betont, dass sie sich "alle Optionen" offen lassen will. "Als Athletin und Geschäftsfrau wäre es töricht, wenn man einen theoretisch möglichen Karriereweg von vorne herein eliminieren würde", erklärte sie nun gegenüber der kanadischen 'National Post'.

"Ich liebe den Formelsport. Darin bin ich aufgewachsen und ich bin hier sehr glücklich. Ich fahre für ein fantastisches Team", erklärte das "Supergirl" auf die Frage nach konkreten Wechselabsichten. "Alles was ich dazu sagen kann ist, dass es ein Spitzenteam sein müsste. Ich habe immer gesagt, dass ich alles fahre, solange es ein Auto ist, in dem ich gewinnen kann. Das ist meine eiserne Regel."

"Haltet Danica - koste es, was es wolle!"

Danica Patrick

Danica Patrick ist sich über ihren aktuellen Marktwert durchaus bewusst Zoom

Nun ist nicht bekannt, ob Ferrari, McLaren-Mercedes oder das BMW Sauber F1 Team ihre Fühler nach Patrick ausgestreckt haben. Tatsache ist jedoch, dass die 26-Jährige im April in Phoenix Gast bei Jack Roush war - und dessen Roush-Fenway-Truppe ist in der NASCAR eines der Spitzenteams.

Doch genau so eine eiserne Regel dürften sich IndyCar-Boss Tony George und Co. in ihr Aufgabenheft notiert haben und die lautet: Haltet Danica Patrick um jeden Preis! Denn eines ist ganz klar: Wenn sich Piloten wie Enrique Bernoldi, Townsend Bell, Mario Moraes oder Marty Roth mit Wechselabsichten herumschlagen würde, dann würde man dieses wahrscheinlich einfach nur zur Kenntnis nehmen.

Nicht so im Falle Patrick. Die US-Schlagzeilen des vergangenen Wochenendes von Mid-Ohio beschäftigten sich nur am Rande mit dem Penske-Doppelsieg, Patricks Zickenkrieg mit Milka Duno hingegen fand sogar den Weg in die Hauptnachrichten. Und die Rennamazone ist sich ihrer Bedeutung für die IndyCar-Serie durchaus bewusst.

"Als Geschäftsfrau ist alles was man machen kann, soviel mitzunehmen, was möglich ist", erklärte sie in Bezug auf finanzielle Themen. "Man präsentiert sich gut, man hat hoffentlich eine Menge zu bieten und die Leute an den Schalthebeln werden dich dafür belohnen."

Patrick und Tracy, das Traumduo

Paul Tracy wäre ein zweiter Superstar neben einer Danica Patrick Zoom

Patrick ist in den USA spätestens nach ihrem Motegi-Sieg zu einem absoluten Superstar geworden, der es in Sachen Popularität sicherlich mit einigen der Big Boys aus der NASCAR aufnehmen kann. Doch was der IndyCar-Serie fehlt, sind mehr Piloten von diesem Kaliber.

Rückkehrer Paul Tracy könnte einer sein und der Kanadier weiß genau, wie das Spiel funktioniert: "Bei den ChampCars habe ich das meiste Geld verdient, obwohl ich nicht sagen kann, dass ich Sébastien Bourdais in den vergangenen vier Jahren besiegt habe. Aber ich habe die Serie bekannt gemacht und Danica macht nun genau das Gleiche."

In Edmonton treffen die beiden nun zum ersten Mal im direkten Duell aufeinander und es gibt in den USA nicht wenige, die sich angesichts eines zukünftigen Zusammenstoßes von Patrick und Tracy bereits die Hände reiben. Der muss gar nicht zwingenderweise auf der Strecke stattfinden, ein kleines Scharmützel zwischen dem kantigen Kanadier und der emotionalen Rennamazone an der Boxenmauer würde schon reichen.