• 03.09.2008 11:27

  • von Pete Fink

Bobby Rahal über 2009: "30 Autos werden es nicht"

Rahal Letterman ist nur eines von mehreren IndyCar-Teams, das 2009 mit aller Kraft ein zweites IndyCar-Auto einsetzen will - Bobby Rahal über die Probleme

(Motorsport-Total.com) - Teamchef und Rennfahrer-Papa Bobby Rahal hatte in der Saison 2008 gleich doppelten Grund zur Freude: Im Frühjahr gewann sein Sohn Graham für Newman-Haas das IndyCar-Rennen von St. Petersburg, einige Wochen später siegte Ryan Hunter-Reay in Watkins Glen für Rahal Letterman Racing.

Titel-Bild zur News: Bobby Rahal

Bobby Rahal hat für 2009 einen zweiten Rahal-Letterman-Dallara fest im Visier

Für die kommende Saison arbeitet derzeit man fieberhaft, um wieder einen zweiten Rahal-Letterman-Dallara ins Startfeld zu bekommen, aber selbst wenn dazu die notwendigen Sponsoren gefunden werden können, wird der zweite Fahrer (noch) nicht Graham Rahal lauten, wie der Teamchef in Detroit gegenüber 'Motorsport-Total.com' verriet.#w1#

Frage: "Bobby, Roger Penske hat hier in Detroit ein tolles Event auf die Beine gestellt. Ist das nur ein spezielles Detroit-Gefühl, oder kann man hier generell den Geist der Wiedervereinigung spüren?"
Bobby Rahal: "Ich denke schon. 2007 hatten wir hier 18 Autos am Start, in diesem Jahr sind es 27. Der Wettbewerb an der Spitze ist viel härter, aber nicht nur da. Auch im Mittelfeld geht es höllisch eng zu, sportlich ist alles sehr viel schwieriger geworden. Das ist schon eine Reflexion der Wiedervereinigung."

Frage: "Ich habe gehört, dass Rahal-Letterman 2009 wieder mit einem zweiten Auto antreten wollen. Einige andere Teams sagen das Gleiche. Können wir 2009 vielleicht sogar mit bis zu 30 Autos rechnen?"
Rahal: "Na ja, das wird wohl etwas schwierig werden, denn das wäre schon eine ganze Menge an Autos. Das zu erreichen ist schwer, denn dazu bräuchte man eine ganze Reihe neuer Sponsoren. Und die Wirtschaft steht nicht nur hier in den USA etwas wackelig da, auch im Rest der Welt sieht es nicht so rosig aus. Die Firmen verhalten sich derzeit also sehr konservativ, aber wir versuchen nach wie vor das nötige Geld aufzutreiben. Wir werden sehen."

Ryan Hunter-Reay Bobby Rahal

Ryan Hunter-Reay und Bobby Rahal gewannen im Sommer in Watkins Glen Zoom

Frage: "Wie sieht es denn mit den Piloten aus? Man hört, dass sich auch wieder vermehrt europäische Fahrer für ein Engagement bei den IndyCars interessieren, Leute wie Dario Franchitti werden wieder heiß gehandelt. Auf dem Fahrermarkt gibt es wohl keine Probleme?"
Rahal: "Nein, gute Fahrer gibt es viele. Wir hatten noch nie ein Problem, gute Piloten zu finden. Das größere Problem derzeit ist es, genügend Geld aufzutreiben."

Frage: "Nun ist auch Sohn Graham recht erfolgreich. Graham hat in St. Petersburg gewonnen, ihr Pilot Ryan Hunter-Reay in Watkins Glen. Mal ganz ehrlich - welcher dieser beiden Siege war für sie schöner?"
Rahal: "Beide Erfolge haben mich sehr gefreut. Bei Graham hat sich einfach der Vater in mir gefreut, bei Ryan war es der Teamchef. Es war ja nach längerer Zeit wieder einmal ein Erfolg für das Rahal-Letterman-Team und insofern war das für unser Team sehr wichtig. Aber ich betrachte beide Siege mit unterschiedlichen Augen, und ich freue mich auch über beide."

Frage: "Gibt es denn eine Chance, dass Graham in absehbarer Zukunft für Rahal-Letterman fahren wird?"
Rahal: "Ich denke, dass es zum jetzigen Zeitpunkt besser ist, wenn er für ein anderes Team fährt. Das gibt ihm mehr Glaubwürdigkeit. Aber was langfristig passieren wird, das müssen wir einmal abwarten."