Bronze-Pilot wirft hin und zieht über neue GT3-Corvette her

Anthony Mantella kann der neuen Corvette Z06 GT3.R nach zwei Ausfällen in Daytona und Sebring nichts mehr abgewinnen - Ausstieg bei AWA und zynischer Kommentar

(Motorsport-Total.com) - "IMSA GTD Corvette Rennwagen zu verkaufen. Sehr selten bewegt. Kein Rennen beendet. Perfekt für den Sammler, der das neueste Produkt von Pratt & Miller/Corvette Racing haben möchte. Kein perfektes Rennauto, aber für die Öffentlichkeit nicht zu erwerben." - Anthony Mantella hat die Corvette Z06 GT3.R gründlich satt.

Titel-Bild zur News: Anthony Mantella hat die Nase von der Corvette Z06 GT3.R gestrichen voll

Anthony Mantella hat die Nase von der Corvette Z06 GT3.R gestrichen voll Zoom

Er teilte sich die AWA-Corvette #17 in der GTD-Klasse der IMSA SportsCar Championship mit Thomas Merrill und Werksfahrer Nicolas Varrone. Bei den 24 Stunden von Daytona saß zudem Charlie Eastwood als vierter Fahrer im Auto.

Während das Werksteam Pratt-Miller zumindest mit einem Fahrzeug einen fünften Platz bei den 24 Stunden von Daytona einfahren konnte und bei den 12 Stunden von Sebring bis zur Kollision mit dem AO-Porsche auf Podiumskurs lag, fiel die AWA-Corvette #17 bisher zweimal aus. Ob das Fahrzeug in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt, ist unklar.

AWA bestätigte am Dienstag in einem kurzen Statement die Trennung von Mantella. Eine Zukunft kann das Team derzeit aber nur für das Schwesterauto #13 von Orey Fidani und Matt Bell (Langstreckenfahrer: Lars Kern) bestätigen.

"Anthony Mantella hat entschieden, sich mit sofortiger Wirkung aus dem GTD-Programm zurückzuziehen. Das Auto #13 wird wie geplant weiterfahren und beim nächsten Rennen in Long Beach dabei sein."

Mantella, ein 53-jähriger kanadischer Gentleman-Rennfahrer mit italienischen Wurzeln, ist seit 2022 in der IMSA SportsCar Championship aktiv und war seit dem Petit Le Mans 2022 für AWA unterwegs. In der LMP3-Klasse hat er mit Wayne Boyd zwei Siege errungen, darunter bei den 24 Stunden von Daytona (hier wieder mit Merrill und Varrone als Verstärkung).

Fans überwiegend wenig angetan

Mit dem Wegfall der LMP3-Klasse wechselte er in die GTD. AWA war 2024 das exklusive IMSA-Kundenteam für die Corvette Z06 GT3.R. Bei den 24 Stunden von Daytona schied die Corvette #17 mit Elektronikproblemen aus. Bei den 12 Stunden von Sebring gab es ein Problem mit der Lichtmaschine, das zu einem weiteren Ausfall führte.

Die Reaktionen auf Mantellas Post sind gemischt. Es gibt Kommentare, die Verständnis zeigen, schließlich gehört die GT3-Corvette mit einem Stückpreis von 735.000 US-Dollar zu den teureren GT3-Fahrzeugen. Die Mehrheit der Kommentare ist jedoch ablehnend bis feindselig und unterstellt Mantella Jammerei.

Als einziger professioneller Rennfahrer äußert sich James Vance, der 2023 für ein konkurrierendes Team bei den 24 Stunden von Daytona an den Start ging. "Bitte versteht, dass hier viel mehr auf dem Spiel steht, als ihr alle wisst. AWA ist ein Top-Rennteam und das war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse." Dann betont er noch einmal, dass AWA ein hervorragendes Team ist.

Der Zeitpunkt des Ausstiegs lässt vermuten, dass in der Tat mehr hinter dem Rückzug Mantellas steckt. Denn mit dem 100-Minuten-Rennen von Long Beach steht nun das kürzeste Rennen des Jahres bevor, in dem die Zuverlässigkeit weniger gefordert ist als bei den beiden Langstreckenrennen zu Beginn der Saison.


Fotos: IMSA 2024: 12h Sebring


Das Schwesterauto #13 erzielte in Sebring mit Platz neun die erste Zielankunft im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Corvette und AWA. Die Corvette Z06 GT3.R kam auch beim Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), den 1.812 Kilometern von Katar, mit TF Sport als Zehnte der Klasse LMGT3 ins Ziel. Das andere Fahrzeug schied mit einem Schaltproblem aus.