Rennabbruch: Massenunfall überschattet Saisonfinale der GP2

Das Saisonfinale der GP2-Serie wurde nach einem Massenunfall noch in der ersten Runde abgebrochen - Kein Sieger und keine Punkte in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen der GP2-Serie ist nach einem schweren Unfall bereits in der ersten Runde abgebrochen worden. Bei einem Massencrash in Kurve drei wurde die Barriere so nachhaltig beschädigt, dass die Rennleitung nach 40-minütiger Unterbrechung entschied, das Rennen nicht mehr fortzusetzen. Damit geht das Saisonfinale der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 ohne Sieger zu Ende.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly

Pierre Gasly löst beim Saisonfinale der GP2-Serie einen Massenunfall aus Zoom

Auslöser des Unfalls war Red-Bull-Junior Pierre Gasly (DAMS), der sich aus Eigenverschulden in der zweiten Kurve drehte. Der Franzose rollte dabei wieder rückwärts in Richtung Strecke und sorgte für Chaos. Norman Nato (Arden) konnte seinem Landsmann nicht ausweichen und krachte in ihn herein. Dabei nahm er auch Artjom Markelow (Russian Time), Daniel de Jong (Trident), Nicholas Latifi (MP) und Sean Gelael (Carlin) mit ins Aus.

Indirekt involviert war auch Sergei Sirotkin (Rapax), der dem drehenden Gasly auf die asphaltierte Auslaufzone auswich und beim Wiederbefahren der Strecke von Arthur Pic (Campos) torpediert wurde und ebenfalls an der Unfallstelle ausschied. Insgesamt überstanden acht Autos somit die erste Runde nicht. Gelael, Latifi, de Jong und Nato steckten wie ein Knäuel in der Barriere in Kurve 3, glücklicherweise stiegen alle Piloten unverletzt aus dem Auto.

Im Anschluss begannen intensive Arbeiten an der Streckenbegrenzung, die sich über 40 Minuten hinzogen. Danach fasste die Rennleitung den Entschluss, dass das Saisonfinale der GP2-Serie nicht noch einmal gestartet wird. Weil bis dato nur eine Runde absolviert wurde, werden auch keine Zähler verteilt. Größter Leidtragender ist dabei ausgerechnet Gaslys Teamkollege Alex Lynn, der nach dem Start in Führung lag.

Meister Stoffel Vandoorne hatte zu diesem Zeitpunkt ohnehin keine Chance mehr auf ein gutes Ergebnis. Der ART-Pilot blieb beim Start stehen - wie übrigens auch der Österreicher Rene Binder (MP) - und hatte somit bereits eine Runde Rückstand auf das Feld.

Die Meisterschaftsentscheidung war zum Glück bereits gefallen: Vandoorne ist seit Sotschi Champion mit 341,5 Zählern, Alexander Rossi (181,5/Racing Engineering) hatte sich gestern zudem den Vizetitel gesichert. Der spannende Kampf um Rang drei ist durch den Rennabbruch zugunsten von Sergei Sirotkin (139) entschieden. Der Russe behält trotz des frühen Aus einen Punkt Vorsprung vor Rio Haryanto (138/Campos) und vier weitere vor Mitch Evans (135/Russian Time).

Die Teams haben nun einige Arbeit vor sich, denn obwohl die Saison nun beendet ist, werden die Autos noch einmal gebraucht: In der kommenden Woche findet in Abu Dhabi nämlich noch einmal ein Testevent statt, bei dem sich bereits auf die neue Saison vorbereitet wird.