• 10.09.2011 16:59

  • von Roman Wittemeier

Heimerfolg: Filippi fährt zum Monza-Sieg

Italienische Party in der GP2: Coloni-Lokalmatador Luca Filippi fährt in Monza zum Sieg - Christian Vietoris auf Platz sechs - Spannung im Kampf um den Vizetitel

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Hauptrennen der diesjährigen GP2-Saison war eine rein italienische Angelegenheit. Ein Italiener fährt für ein italienisches Team im italienischen Monza zum Sieg: Luca Filippi und seine Mannschaft jubeln. Der Erfolg des Lokalmatadors eröffnet auch neue Chancen im Kampf um die Vizemeisterschaft. Filippi hat seinem insgesamt 106. GP2-Rennen der Karriere nun gute Aussichten auf den zweiten Platz hinter Romain Grosjean, der als Champion feststeht.

Titel-Bild zur News: Luca Filippi

Italiener jubelt in Italien: Luca Filippi siegte beim Heimspiel in Monza

Den Grundstein legte der Coloni-Pilot beim Start. Auf den ersten Metern konnte Filippi dem Polesetter Charles Pic den ersten Rang abknöpfen. Der Italiener rodelte zwar in der ersten Schikane geradeaus, aber die Rennleitung drückte in diesem Fall ein Auge zu. Einen großen Vorteil hatte Filippi durch die Aktion ohnehin nicht, außerdem passierte dieses Missgeschick auch reichlich anderen Piloten. Für Michael Herck, Max Chilton, Josef Kral und Joylon Palmer endete eine solche Aktion allerdings im Crash und somit im Aus.

Vorne konnte sich Filippi fortan ein ausreichendes Polster auf Pic und den gut aufgelegten Alvaro Parente herausfahren. Der Portugiese zeigte einen sehr guten Speed, konnte aber aufgrund eines Fehlers seiner Boxencrew die entsprechende Ernte nicht einfahren. Beim Boxenstopp wurde Parente im falschen Moment wieder losgeschickt ("Unsafe Release"). Die folgende Durchfahrtsstrafe warf ihn weit zurück. Bei Grosjean lief indes alles nach Plan, er erbte Rang drei.

Hinter den Top 3 boten sich anfangs Sam Bird, Adam Carroll sowie die beiden Racing-Engineering-Piloten Christian Vietoris und Dani Clos tolle Kämpfe. Allerdings verabschiedete sich Clos nach einer Durchfahrtsstrafe aus dieser Gruppe. Vietoris kam nach seinem Stopp zwar zunächst vor Carroll wieder auf die Bahn, doch der erfahrene Brite überholte ihn später. Noch besser machte es Bird. Der Mercedes-Zögling manövrierte sich mit Strategie und schnellen Runden letztlich vor Carroll und Vietoris auf Rang vier.

Vorne gab es unterdessen keinerlei Positionsveränderungen mehr. Filippi brachte seinen Sieg souverän vor Pic und Grosjean ins Ziel. Für Spannung sorgte aber ein Fernduell um die schnellste Runde. Das Trio an der Spitze unterbot sich immer wieder gegenseitig - es ging um den wichtigen Bonuspunkt. Letztlich rundete Filippi seinen Sieg mit der besten Zeit in 1:33.367 Minuten in der drittletzten Runde perfekt ab. Hinter Fabio Leimer holte Jules Bianchi auf Rang acht ein sensationelles Ergebnis. Der Franzose war von Startplatz 19 gekommen und darf nun am Sonntag von der Pole in den letzten Sprint des Jahres gehen.


Fotos: GP2 in Italien


Genau diese Position muss der Ferrari-Förderkandidat am Sonntag ins Ziel bringen, wenn er sich im Kampf um Gesamtrang zwei durchsetzen möchte. Vor dem abschließenden Lauf haben noch Pic (52 Punkte), Filippi (51) sowie Bianchi und Giedo van der Garde (jeweils 49) Aussichten auf die Vizemeisterschaft. Der Niederländer erlebte ein übles Hauptrennen in Monza: Rang 21 bietet keine guten Perspektiven für den Sprint.