"Alternative Wahrheit": Heidfeld verwundert über Renault

Nick Heidfeld ist mit der Darstellung seines Unfalls in Mexiko nicht zufrieden: Kollisionsgegner Renault hat nämlich eine gegensätzliche Sicht der Dinge

(Motorsport-Total.com) - Man sollte nicht immer alles glauben, was in Pressemitteilungen steht - diese Lehre musste Nick Heidfeld nach seinem Unfall beim Formel-E-Rennen in Mexiko ziehen. Der Mahindra-Pilot war in der drittletzten Runde in der Stadionsektion von Nicolas Prost umgedreht worden, was eine größere Kollision mit Teamkollege Felix Rosenqvist zur Folge hatte und trotz aussichtsreicher Platzierung null Punkte für die Inder bedeutete.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hat eine andere Meinung zum Unfall als Renault e.dams Zoom

So steht es auch in der Presseaussendung des Teams geschrieben, doch bei Konkurrent Renault e.dams hat man anscheinend eine andere Sicht der Dinge. Dort heißt es: "Vier Runden vor dem Ende (es waren etwas mehr als zwei; Anm. d. Red.) kollidierten Nick Heidfeld und Teamkollege Felix Rosenqvist im berühmten Stadionbereich. Prost konnte dem Crash ausweichen und auf Rang fünf vorfahren."

Dass Prost am Unfall beteiligt war und ihn sogar selbst ausgelöst hatte, verschweigt die Meldung. Auch Teamchef Jean-Paul Driot wird nur mit einem "großartigen Rennen" zu Prost zitiert. Das verwundert Heidfeld doch ziemlich, weswegen er auf Twitter ein Beweisfoto mit dem Vergleich beider Pressemitteilungen und den Hashtag #AlternativeTruth - also "Alternative Wahrheit" - postete.

Für Heidfeld selbst ist die Sache klar: "Prost drehte mich dann noch ziemlich hart, dann stand ich mitten auf der Strecke. Zum Glück blieb ich unverletzt, das Auto war allerdings beschädigt und fast unfahrbar", hatte der Mönchengladbacher den Vorfall nach dem ePrix kommentiert. Auch Teamkollege Rosenqvist sagte: "Nico Prost verursachte eine Menge Chaos. Ich konnte Nick einfach nicht mehr ausweichen. Ich wurde in die Luft geschleudert, damit war mein Rennen beendet."

Gegen Prost wurde im Anschluss eine Untersuchung eingeleitet, die jedoch ohne Folgen blieb. "Es gab einen kleinen Kontakt, aber ich denke nicht, dass ich dafür verantwortlich bin", so der Franzose zu der Szene. "Ich habe noch versucht, es zu vermeiden, aber Nick hat mir nicht genügend Raum gelassen und die Tür zugeschmissen."

Wer Schuld an dem Unfall hatte, das muss nach den Bildern jeder für sich beurteilen, doch das Prost nicht unbeteiligt war, das sollte wohl unbestritten sein - egal was in verschiedenen Meldungen steht.


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