Warum Villeneuve Formel E fährt: "Ich liebe Rennsport"

Jacques Villeneuve lobt die Formel E und freut sich bereits auf sein Renncomeback in der Serie: Der Kanadier war sogar sauer, nicht in Jahr eins dabei gewesen zu sein

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E bekommt in der kommenden Saison prominenten Zuwachs: Jacques Villeneuve wird 2015/2016 für Venturi fahren und sorgte mit der Bekanntgabe am Freitag für Schlagzeilen. Der Kanadier ist der erste ehemalige Formel-1-Weltmeister in der neuen Elektrorennserie und hat sich viel vorgenommen. Durch die viele Kritik an der Formel E überrascht der Wechsel von Villeneuve etwas, schließlich gilt er als echter Haudegen, der selbst kein Blatt vor den Mund nimmt.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve gehört nicht zu den ewigen Nörglern über die Formel E Zoom

Doch im Gegensatz zu vielen seiner Weggefährten hat der 44-Jährige nichts am neuen Elektroracing auszusetzen: "Ich habe mir die Rennen angesehen, und sie waren ziemlich aufregend", erzählt er gegenüber 'motorsport.com' und sagt, dass er "sauer" war, dass er nicht bereits in der ersten Saison starten konnte. "Das Fahrerniveau ist sehr gut, und wir fahren immer mitten in der Stadt. Ich habe Stadtkurse immer geliebt", so Villeneuve.

Als er am Hungaroring schließlich eine Einladung zum Testen bekommen hatte, musste der Kanadier nicht lange überlegen und sagte zu. Aus dem Test mit Venturi wurde schließlich ein Vollzeitengagement, bei dem Villeneuve fast zehn Jahre nach seinem letzten richtigen Rundstreckenjob sein Comeback geben wird. "Ich liebe Rennsport, und hier gibt es das Potenzial für guten Rennsport", sagt er, wieso er nun in die Formel E kommt.


Formel-E-Test in Donington 1

"Und wenn man sich die anderen Serien anschaut, dann versucht man sie jedes Jahr langsamer zu machen", so der Kanadier weiter. In der Formel E könne er hingegen eine Entwicklung mitmachen und in jeder Saison schneller werden. In Donington kann er in diesen Tagen seinen ersten richtigen Eindruck vom neuen Venturi VM200-FE-01 bekommen, nachdem er schon bei einem privaten Test kurz reinschnuppern durfte.

Sein Fazit? "Es ist ein ordentlicher Rennwagen. Man hat zwar nicht den gleichen Topspeed oder die gleiche Kraft am Kurvenausgang, aber wenn es in die Bremszonen oder Kurven geht, dann ist es ein richtiger Rennwagen." Auch heute sitzt der ehemalige Formel-1-Weltmeister bei den Testfahrten von Donington im Auto und konnte in der Vormittagssession hinter Sebastien Buemi (e.dams) auf Rang zwei fahren.