• 27.06.2015 21:50

Premierensieg: Maximilian Günther gewinnt Norisring-Krimi

Maximilian Günther erringt auf dem Norisring mit einem sehenswerten Manöver seinen ersten Sieg in der Formel-3-Europameisterschaft - Vier Safety-Car-Phasen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem spektakulären Überholmanöver feierte Maximilian Günther (Mücke) seinen ersten Triumph in der Formel-3-Europameisterschaft. Der 17-Jährige überholte im zweiten Rennen des Norisring-Wochenendes drei seiner Rivalen auf einmal und sicherte sich bei seinem ersten Auftritt auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs seinen ersten Sieg. Alexander Albon (Signature) und Charles Leclerc (Van Amersfoort) komplettierten das Siegertreppchen. Der Monegassen Leclerc, der bereits zum 13. Mal in dieser Saison einen Podestplatz eroberte, konnte seine Führung in der Fahrerwertung weiter vergrößern. Er hat nun 54,5 Punkte mehr auf seinem Konto als sein erster Verfolger Felix Rosenqvist (Prema).

Titel-Bild zur News: Maximilian Günther

Mücke-Pilot Maximilian Günther gewann das zweite Norisring-Rennen am Samstag Zoom

Das 17. Saisonrennen begann mit einem erfolgreichen Angriff von George Russell (Carlin) auf Polesetter Albon, bevor dieser sich zwei Runden später die Spitzenposition wieder zurückholte. In der gleichen Runde drehte sich Ryan Tveter (Jagonya Ayam with Carlin) nach einer Kollision, was Grund genug für die erste Safety-Car-Phase des Rennens war. Von Runde acht bis Umlauf 15 war das Rennen wieder freigegeben, bevor Michele Beretta (Mücke) sich nach einer Berührung mit Matt Solomon (Double R) überschlug. Das Safety-Car wurde zum zweiten Mal auf die Strecke geschickt.

Der nächste Restart erfolgte in der 20. Runde und Albon konnte seinen ersten Platz abermals erfolgreich verteidigen. Kurzen Zeit später kollidierten Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin), Jake Dennis (Prema) und Santino Ferrucci (Mücke), was dem Safety-Car den dritten Einsatz dieses Rennens bescherte. Es sollte nicht der letzte sein. Denn als sich Pietro Fittipaldi (Fortec) drehte und Kang Ling (Mücke) dem auf der Strecke stehenden Brasilianer nicht mehr ausweichen konnte, musste das Safety-Car zum vierten Mal ausrücken.

Beim vierten Restart verlor Albon erstmals Mal Platz eins, um den in den letzten fünf Runden ein harter Kampf ausbrach. Günther nutzte die Gunst der Stunde, zog in Runde 33 in einem Rutsch an George Russell (Carlin), Leclerc und Albon vorbei und durfte wenig später seinen ersten Sieg in der Formel-3-Europameisterschaft bejubeln. Hinter Günther reihten sich Albon, Leclerc, Lance Stroll (Prema), Russell, Mikkel Jensen (Mücke), Gustavo Menezes (Jagonya Ayam with Carlin), Dorian Boccolacci (Signature), Alessio Lorandi (Van Amersfoort) und Brandon Maïsano (Prema) ein.


Fotos: Formel-3-EM am Norisring


Maximilian Günther (Mücke): "Ich bin nur von der zwölften Startposition ins Rennen gegangen, habe aber von Beginn an alles gegeben, um nach vorne zu kommen. Zweimal habe ich sogar drei Autos auf einmal überholt. Nachdem ich dann vorne war, habe ich versucht, schnell eine Lücke aufzubauen. Das Rennen hat Spaß gemacht und ich freue mich riesig, dass ich auf dem Norisring meinen Premierensieg in der Formel-3-Europameisterschaft feiern darf."

Alexander Albon (Signature): "Ich war lange Erster und konnte diesen Platz nach den ersten drei Safety-Car-Phasen auch verteidigen. Leider ist es mir beim letzten Restart nicht gelungen und George hat mich überholt. Unser Speed war sehr gut und ich hatte die Chance, das Rennen zu gewinnen. Deshalb bin ich über den zweiten Platz auch etwas enttäuscht. Ich hoffe, meinem Team morgen den Sieg zu bringen, den es verdient hat."

Charles Leclerc (Van Amersfoort): "Um ehrlich zu sein, ich hätte Maximilian nicht auf meiner Liste der potenziellen Sieger - schließlich begann er nur vom zwölften Startplatz. Das Rennen war sehr eng und hat viel Spaß gemacht. Kurz vor Schluss blockierten meine Räder beim Bremsen auf den Bodenwellen vor der ersten Kurve und Alexander kam angeschossen. Allerdings war Maximilian noch etwas schneller und überholte uns alle, weil wir innen eine Lücke gelassen hatten. Rang drei ist trotzdem eine gute Ausbeute, denn ich konnte meinen Vorsprung in der Gesamtwertung damit weiter ausbauen."