Frauen in der Formel E: Wo bleibt der Erfolg?

Mit Katherine Legge und Michela Cerruti sind zwei Frauen in der neuen Formel E aktiv - Allerdings fahren die beiden Rennladies dem Erfolg bisher hinterher

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren bereichern immer mehr Frauen den internationalen Motorsport. Susie Wolff ist mittlerweile offizielle Test- und Ersatzfahrerin des Formel-1-Rennstalls Williams und darf auch einige Freitagstrainings bestreiten. Danica Patrick gewann ein Rennen in der Indy-Racing-League und stand auch schon beim berühmten Daytona 500 (NASCAR) auf der Pole-Position. Simona de Silvestro konnte in der IndyCar-Serie einige Highlights setzen und Beitske Visser geht 2015 in ihre zweite Saison in der Renault-World-Series.

Titel-Bild zur News: Michela Cerruti

Michela Cerruti lässt in Punta del Este die Reifen qualmen Zoom

Und auch in der neuen Formel E sind zwei Frauen mit dabei. Katherine Legge greift für Aguri ins Lenkrad und Michela Cerruti ist Teamkollegin von Ex-Formel-1-Pilot Jarno Trulli. Legge kann bereits auf eine lange Karriere zurückblicken. Die Britin fuhr schon bei den ChampCars, in der DTM, der A1GP und der IndyCar-Serie. Große Erfolge konnte sie allerdings nicht erringen.

Die Italienerin Cerruti ist um sieben Jahre jünger als Legge. Sie war in den vergangenen Jahren in der Superstars-Serie in Italien und in der AutoGP unterwegs. Cerruti gewann im Vorjahr ein AutoGP-Rennen in Imola und stand bei zwei weiteren Rennen auf dem Podest. In der Formel E spielten die beiden Damen bisher keine Rolle im Spitzenfeld.

Legge fuhr bei den ersten beiden Rennen auf die Plätze 15 und 16. Zuletzt in Uruguay musste sie bei Aguri auf die Ersatzbank. Cerruti nahm an allen drei bisherigen Rennen teil und kann die Plätze 14, einen Ausfall und Rang zwölf vorweisen. Fazit nach drei Rennen: Keine der beiden Ladies hat Punkte auf dem Konto. Negativer Höhepunkt war die Kollision der beiden in Putrajaya.

Dennoch ist der Einsatz von Legge, Cerruti, Wolff, de Silvestro und Co. eine Inspiration für weitere Mädls, die eine Karriere im Motorsport starten wollen. "Ich habe in den vergangenen Jahren gesehen, dass das tatsächlich viele Male vorgekommen ist", wird Cerruti von 'Formula E Zone' zitiert. "Frauen denken oftmals, dass sie es in so einem extremen Sport nicht mit Männern aufnehmen können, und tatsächlich ist es nicht einfach."


Michela Cerruti bei der Bologna Motor Show

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"Aber wir können es schaffen, und es macht mich stolz, manchen als Inspiration zu dienen. Wenn sie sehen, dass eine von uns es geschafft hat, dann gibt ihnen das Selbstvertrauen", ist sich Cerruti sicher. Die Formel E als erste reine Elektrorennserie beschreitet völlig neue Wege. Der nächste ePrix findet am 10. Januar in Buenos Aires statt. Ob Cerrutis Weg eines Tages in die Formel 1 führen wird, ist ungewiss. Noch wartet die selbsternannte Königsklasse auf vier Rädern auf eine schnelle Frau.