Formel-3-Champion Ocon: Nächster Schritt GP2

Formel-3-Europameister Esteban Ocon soll im nächsten Jahr GP2 fahren - Die Formel 3 sieht der Franzose als gute Vorbereitung auf die Formel 1 an

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Gewinn der Formel-3-Europameisterschaft soll Esteban Ocon im nächsten Jahr in der GP2-Meisterschaft fahren. Das erklärte Lotus-Teamchef Gerard Lopez am Rande des Großen Preises der Formel 1 von Abu Dhabi. "Wir wollen ihm nun den nächsten Schritt ermöglichen und arbeiten derzeit an einem GP2-Programm für ihn. Wir sprechen derzeit mit verschieden Teams", so der Luxemburger. Ocon gehört zum Nachwuchsprogramm von Lotus und fuhr 2014 in der Formel 3 in Lotus-Farben

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Esteban Ocon soll von der Formel 3 in die GP2 aufsteigen Zoom

Für den 18-Jährigen geht es in diesen Wochen Schlag auf Schlag. Nach dem Titelgewinn in der Formel-3-Europameisterschaft durfte der Ocon zunächst zur Belohnung einen Formel-1-Ferrari des Jahrgangs 2010 testen, an diesem Wochenende sammelte der Franzose im ersten Freien Training zum Großen Preis von Abu Dhabi bei Lotus erste Erfahrungen in der aktuellen Generation der Formel-1-Autos und konnte Teamchef Lopez dabei überzeugen.

"Mit seiner Leistung war ich sehr zufrieden, jetzt müssen wir abwarten, wie es nächste Woche beim Test laufen wird", so Lopez. Ocon hofft, dass der Test in Abu Dhabi nicht der letzte Einsatz für Lotus sein wird. "Ich werde am Dienstag wieder im Cockpit sitzen, hoffe aber, dass sie mir eine weitere Chance geben." Im nächsten Jahr wird der Franzose offizieller Testfahrer des Formel-1-Teams sein, doch ob das auch Einsätze in Freien Trainings umfasst, steht noch nicht fest. "Ich werde Ersatzfahrer, weiß aber nicht, was sie mit mir vorhaben", sagt er.

Der direkte Sprung in die Formel 1 bleibt Ocon jedoch verwehrt - im Gegensatz zu Max Verstappen, der in diesem Jahr sein Hauptrivale im Kampf um den Formel-3-Titel war. Während der Niederländer im nächsten Jahr für Toro Rosso fahren wird, muss der ein Jahr ältere Titelträger Ocon weiter die Schulbank in den Nachwuchsserien drücken. Ist das gerecht?

Darüber will sich Ocon keine Gedanken machen. "Ich weiß nur, dass ich ihn geschlagen habe. Ich wollte nur die Meisterschaft gewinnen, und für mich hat sich dadurch nichts geändert. Er war einer von denen, die ich schlagen musste, und das habe ich getan", verweist der Franzose auf seine Bilanz. Die direkte Beförderung von Verstappen in die Formel 1 sieht Ocon indes als gutes Zeichen für den Nachwuchs.

"Dass er gleich in die Formel 1 kommt, ist aber auch gut für uns junge Fahrer. Wenn er gut abschneidet zeigt das, dass wir bereit dafür sind. Das sehe ich positiv", so der 18-Jährige. Über Verstappen sagt Ocon: "Er ist ein sehr aggressiver Fahrer und sehr schnell. Aber er kommt auch leicht von der Strecke ab, weil er viel Risiko eingeht. Wir haben komplett verschiedene Fahrstile."

Generell sieht Ocon die Formel 1 aber als eine gute Vorbereitung auf die Formel 1 an. "Sie sind in den Kurven richtig schnell. In langsamen Kurven ist die Formel 3 sogar schneller", sagt er.