• 17.12.2008 11:47

  • von David Pergler

F2 begrüßt die erste Frau

Mit Natacha Gachnang hat sich die erste weibliche Rennfahrerin in die neue Formel 2 eingeschrieben - Ambitionen bis ganz nach oben

(Motorsport-Total.com) - Das Feld der neuen Formel 2 wächst beständig, jetzt hat auch die holde Weiblichkeit diese Rennserie als neue Plattform entdeckt. Mit Natacha Gachnang entert die erste junge Dame die F2. Die 21-Jährige ist die Cousine von Sébastien Buemi, der gegenwärtig für Toro Rosso testet und als neuer Pilot des Teams gehandelt wird.

Titel-Bild zur News: Natacha Gachnang

Natacha Gachnang hat auf der Karriereleiter die nächste Stufe erklommen

Die Schweizerin war 2008 in der Spanischen Formel 3 unterwegs und beendete diese auf einem hervorragendem dritten Platz. Darüber hinaus holte sie noch Rang zwei in der Copa de España. Zuvor bestritt sie die American Star Mazda Serie und beeindruckte durch konstante To10 Platzierungen sowie die Österreichische Formel 3, wo sie Vierte wurde.#w1#

Gachnang hat ein klares Ziel: "Ich freue mich auf die Formel 2. Das bringt mich meinem Traum, es bis in die Formel 1 zu schaffen, viel näher. Um ehrlich zu sein denke ich nicht darüber nach, dass ich eine Frau in einem männerdominierten Sport bin. Manchmal hat mir das vielleicht geholfen, aber es ist auch schwieriger, in den Leuten den Glauben an meine Fähigkeiten zu wecken, besonders, je weiter ich nach oben komme".

Als Belohnung für den Meisterschaftssieg winkt ein Test mit dem Williams-Team aus der Formel 1, für die Schweizerin ist das aber eher nebensächlich: "Jeder spricht über den Test bei Williams, für mich ist das aber nur ein Bonus. Für mich zählt nur, wie gut die Meisterschaft aufgestellt ist und wie gut der Wettbewerb sein wird."

Oben wird die Luft immer dünner

"Die F2 ist im Vergleich zur F3 ein großer Schritt nach vorne. Manche Leute erwarten wohl, dass ich Probleme bekommen werde, aber ich freue mich wirklich auf diese Herausforderung und möchte alles zeigen, zu was ich in der Lage bin. Ich habe bereits Rennen gegen Sebastian Vettel in der Formel BMW bestritten, ich fürchte mich also nicht."

"Als Fahrer will man immer gegen die Allerbesten kämpfen, weil man immer eine Herausforderung braucht, um besser zu werden." Beispiele dafür, dass auch Frauen im Motorsport einiges erreichen können, gibt es viele. Das prominenteste Aushängeschild ist die Amerikanerin Danica Patrick, die dieses Jahr sogar ein IRL-Rennen gewinnen konnte. Noch nie zuvor hat eine Frau in einer derart hoch dotierten und prestigeträchtigen Formel-Klasse gewinnen können.

Jonathan Palmer, der mit seiner Firma 'MotorSport Vision' die neue Formel 2 aufbaut, ist hellauf begeistert. Als Rennfahrer, der mit dem deutschen Zakspeed-Team sogar in der Formel 1 unterwegs war, ist er schon während seiner aktiven Laufbahn einigen schnellen Rennamazonen über den Weg gelaufen und weiß, dass sich Frauen nicht zu verstecken brauchen.

"Ich bin entzückt, dass Natacha an der F2 teilnehmen will. Ich hatte bereits das Vergnügen, gegen Desiré Wilson zu fahren, eine der wenigen Frauen, die es bis in die Formel 1 geschafft haben. Es war in Brands Hatch beim 1000-Kilometer-Rennen in den 1980ern und sie war verdammt schnell. Es wäre fantastisch, wenn Natacha ähnlich erfolgreich sein würde. Sie hat einige beeindruckende Ergebnisse vorzuweisen und ist im Moment die beste weibliche Nachwuchshoffnung. Wir freuen uns sehr, sie in der F2 begrüßen zu dürfen", so Palmer.