Zwei Punkte für Nick Heidfeld: Safety-Car mehr Segen als Fluch

Nick Heidfeld fuhr in Paris zwar nur auf Rang zwölf, durfte aber dennoch zwei Zähler mitnehmen: Das Safety-Car half bei dem Unterfangen

(Motorsport-Total.com) - "Jetzt kann ich mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht nach Hause gehen", sagt Nick Heidfeld nach dem Formel-E-Rennen in Paris. Zwar ist Rang zwölf eigentlich nicht der Anspruch des Deutschen und seines Mahindra-Teams, doch angesichts des letzten Startplatzes, den er nach einem Fahrfehler im Qualifying hatte, geht das Ergebnis für ihn in Ordnung. Zumal er wenigstens noch zwei Punkte für die schnellste Rennrunde mitnehmen durfte. "Das ist sehr versöhnlich", so Heidfeld zu 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld kommt etwas unverhofft noch zu zwei Punkten in Paris Zoom

"Natürlich habe ich mir den Samstag mit dem Qualifying ruiniert, was ganz einfach mein Fehler war. Das kann passieren, sollte aber nicht. Danach war klar, dass es nicht weit nach vorne geht", schildert der Mönchengladbacher im Anschluss an den ePrix in Frankreich. Denn Überholen sei auf dem engen Kurs um den Invalidendom noch schwieriger als erwartet gewesen. Mit ein wenig mehr Risiko wäre es für ihn vielleicht noch ein oder zwei Plätze nach vorne gegangen, doch das Risiko war es ihm nicht wert. "Womöglich wäre man dann noch gecrasht." Zumal die schnellste Rennrunde ohnehin den Wert von Rang neun hat.

Da war es für Heidfeld auch nicht schlimm, dass das Safety-Car den Vorteil seiner Fahrweise zunichte gemacht hatte. Heidfeld und Teamkollege Bruno Senna konnten im ersten Stint nämlich wieder einmal mehr Energie sparen als die Konkurrenz und dementsprechend später zum Autowechsel in die Box kommen. Die Schlussattacke mit mehr verfügbarer Energie am Rennende musste allerdings ausbleiben, weil das Safety-Car nach einem Unfall von Aguris Qing-Hua Ma das Treiben vorzeitig beendete.

Für den ehemaligen Formel-1-Piloten war dieser Umstand allerdings mehr Segen als Fluch, wie er meint: "Zumindest hat es mir die Möglichkeit gegeben, die schnellste Runde zu behalten - wer weiß, was sonst noch passiert wäre. In dem Moment war ich nicht so traurig darüber." Denn so hatte Heidfeld zwei sichere Punkte im Sack und die Konkurrenz keine Möglichkeit mehr, mit einem Schlussspurt noch zuzulegen. Und viel weiter nach vorne wäre es durch den überholfeindlichen Kurs ohnehin nicht gegangen, glaubt er.

Das Überholproblem war für den Mahindra-Piloten in Paris auch der einzige Wermutstropfen eines ansonsten "Hammerevents". Doch das Problem gibt es in der Formel E häufig und die Serie hat auch schon Schlimmeres diesbezüglich erlebt. "London war viel schlimmer", sagt Heidfeld. "London war für mich mit Abstand die schlechteste Strecke und hat keinen Spaß gemacht. Sie war viel zu holprig und man konnte nicht überholen. Hier haben wir eine super Strecke, die viel Spaß macht - man kann halt nur nicht überholen..."

Möglicherweise wird das in vier Wochen in Berlin anders, wenn Heidfelds Heimrennen auf dem Programm steht. Dann hofft der Deutsche auf einen besseren Samstag ohne Probleme. Das Potenzial habe man mit der schnellsten Rennrunde gezeigt, zudem fuhr Mahindra zuletzt in Long Beach mit den Rängen vier und fünf das beste Ergebnis der Teamgeschichte ein. "Aber wir müssen verstehen, warum wir hier das ein oder andere Problem hatten. Das können wir nicht wegreden", bleibt Heidfeld auf dem Teppich.


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"Wie immer muss man probieren zu lernen und zu verstehen, warum Dinge passieren, um dann für Berlin hoffentlich noch einen Schritt nach vorne zu machen", sagt er. "Man wünscht sich immer ein bisschen mehr fürs Heimrennen, auf der anderen Seite kann man nicht zaubern, nur weil man plötzlich in Deutschland fährt." Versprechen kann er nur eines: "Ich probiere wie immer mein Bestes zu geben."