Motorsport 1x1: Darum gibt es in der Formel E keine Slickreifen

(Motorsport-Total.com) - Während bekannte Rennserien wie die Formel 1 oder die DTM in ihren Rennen auf profillose Slickreifen setzen, sind die Piloten der Formel E auf Pneus mit Profil unterwegs - wie es der Zuschauer von seinem eigenen Reifen am Auto kennt. Warum die Elektrorennserie nicht mit Slicks unterwegs ist, erklärt Audi-Pilot Daniel Abt in seiner Videoserie Motorsport 1x1.

© Daniel Abt

Daniel Abt erklärt dir die Geheimnisse der Michelin-Slicks in der Formel E Zoom

Als ersten Grund sieht er die Tatsache, dass die Serienbosse Boxenstopps möglichst vermeiden möchten. "Was passiert, wenn man einen Slickreifen hat und es regnet? Das Auto ist so gut wie unfahrbar", sagt Abt. Ein Boxenstopp würde zwangsläufig fällig werden. Doch weil man in den Innenstädten so wenig Platz hat, wollte man nicht, dass sich die Teams viel Boxenstopp-Equipment anschaffen.

Daher müssen die Piloten auch bei Regen mit dem Reifen zurechtkommen. Doch das ist kein Problem: Die Pneus von Michelin sind Allwetter-Reifen und kommen daher auch mit nassen Bedingungen zurecht. "Und das macht dieser Reifen sehr, sehr gut", betont Abt. "Es macht Spaß mit diesem Reifen zu fahren."

Grund 2 ist laut dem Deutschen ein Umweltaspekt. "Der Slick ist ein Verbrauchsgegenstand, der sehr schnell verbraucht ist und den man dann wegschmeißt. Man möchte aber so gut es geht die Anzahl der gebrauchten Reifen reduzieren", so Abt. Und Grund 3 ist der Marketingaspekt, wie er sagt: "Man möchte einen Reifen, den man auch auf der Straße sieht."

Doch auch aus sportlicher Sicht ist der Kemptener froh, dass man nicht unbedingt auf Slicks setzt. Denn dann würden die Rennen seiner Ansicht nach langweiliger werden: "Ich wette dann würden wir an einer Perlenschnur hintereinander herfahren", fürchtet er. Warum das so ist und welch große Bedeutung der Reifen in der Formel E sonst noch hat, erfährst du im Video.