• 25.02.2016 16:52

  • von Scott Mitchell (Haymarket)

Aguri: Antriebs-Entscheidung wichtig für die Zukunft

Antonio Felix da Costa zählt trotz guter Leistungen zu den Pechvögeln der bisherigen Formel-E-Saison - Ob er in Zukunft bei Aguri bleibt, hängt vom Antrieb ab

(Motorsport-Total.com) - Welchen Elektroantrieb Aguri für die dritte Formel-E-Saison wählen wird, wird auch entscheiden, ob Antonio Felix da Costa bleiben wird. BMW DTM-Fahrer Felix da Costa war einer der Stars der bisherigen Saison 2015/16. Nur Zuverlässigkeitsprobleme raubten ihm sicher scheinende Podestplätze in Putrajaya und Buenos Aires, obwohl Aguri mit dem Spark SRT_01E auf die Technik der ersten Saison setzt.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa konnte sich mit dem alten Wagen in Szene setzen Zoom

Schon im Dezember sickerte durch, dass Aguri einen Antrieb von einem der involvierten Hersteller kaufen wird. Teamchef Mark Preston sagt, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist. Er meint gegenüber 'Autosport', dass man sich so lange wie möglich Zeit lassen will, denn die Entscheidung wird große Auswirkungen haben. "Es geht darum, wie gut unser Plan für die dritte Saison ist. Wir werden diesen Elektroantrieb nicht mehr benutzen, aber wir versuchen für Saison drei eine ähnlich gute Entscheidung zu treffen."

Felix da Costa zählt zu den Topfahrern der Formel E. In der Premierensaison eroberte der Portugiese einen Sieg für Aguri. "Ich denke, Antonio fährt auf einem hohen Level", lobt Teamchef Preston. "Er ist sehr ausgeglichen, konzentriert und kommt sehr gut mit allen im Team aus." Parallel dazu wird Felix da Costa seine dritte volle DTM-Saison in Angriff nehmen. Auch in dieser Serie konnte er 2015 seinen ersten Rennsieg feiern.

Deswegen will der 24-Jährige seine Zukunft in der Formel E mit Bedacht wählen. Mit einem Verbleib bei Aguri wäre Felix da Costa sehr zufrieden: "Wir müssen abwarten, was sie in Zukunft machen wollen und ob ich bleibe oder gehe. Für mich ist es sehr schwierig, eine Entscheidung zu treffen, weil ich schon von einigen Teams kontaktiert wurde. Die Zukunft von Aguri sieht aber auch sehr vielversprechend aus."

Parallelprogramm in der DTM

Außerdem muss Felix da Costa auch das DTM-Projekt im Hinterkopf halten, das Priorität genießt. Schließlich arbeitet er mit einem Hersteller zusammen. "Die DTM-Saison hat noch gar nicht begonnen. Ich weiß nicht, was in zwölf Monaten bei BMW passieren wird. Für mich ist es schwierig, mich auf beiden Seiten zu 100 Prozent zu entscheiden. Deswegen müssen die Leute auf beiden Seiten geduldig sein. Ich kann aber garantieren, dass ich im Auto immer mein Bestes gebe."

Nach vier Rennen ist Felix da Costa nur Zehnter der Formel-E-Tabelle. Wenn er in Putrajaya und Buenos Aires auf das Podium gekommen wäre, könnte er sogar Dritter sein. Die Rennen in Berlin und Moskau muss er ohnehin auslassen, weil sie sich terminlich mit der DTM überschneiden. "Um ehrlich zu sein, ich habe in der ersten Saison das falsche Bild von mir hinterlassen", denkt er an die Formel-E-Premiere. Damals wurde er Achter.

Antonio Felix da Costa

Auch in diesem Jahr fährt Antonio Felix da Costa wieder in der DTM Zoom

"Wir fanden die Gründe dafür, als neues Personal zum Team kam. Wir fuhren prinzipiell in jedem Qualifying mit zu wenig Leistung. Mit 180kW statt mit 200kW. Jetzt kann ich mich vorne qualifizieren, obwohl wir ein altes Auto haben. Ich denke, die anderen Teams sehen, dass ich sehr glücklich bin, wenn ich jetzt gute Zeiten fahren kann. Ich würde ohnehin nicht um den Meistertitel kämpfen, aber für das Team ist es schade, dass wir die Punkte liegengelassen haben. Entscheidend ist, dass wir unser Potenzial zeigen."