• 12.10.2011 13:48

Travin: Schneller Russe mit eigenem Rennstall

Maxim Travin fuhr beim Saisonfinale des ATS Formel-3-Cup in Hockenheim sein letztes Rennen und will sich künftig auf seine Rolle als Teamchef konzentrieren

(Motorsport-Total.com) - Einen motorsportlichen Spätzünder, so könnte man Maxim Travin durchaus nennen. Der in London lebende Russe wurde am 3. April 1977 in Moskau geboren. Es sollte 22 Jahre dauern, bis er seine aktive Laufbahn als Motorsportler begann. Zwei Jahre lang lebte er für den Motorradsport, bis ihn ein Unfall von zwei auf vier Räder wechseln ließ.

Titel-Bild zur News: Maxim Travin

Maxim Travin zog einen Schlussstrich unter seine Karriere als Formelpilot

Dabei passierte der Crash nicht einmal auf der Rennstrecke. Im Straßenverkehr stürzte Travin und zog sich neben einem Beinbruch auch innere Verletzungen zu. Dem Russen musste die Milz entfernt werden und erst nach einer längeren Genesungsphase konnte er wieder mit seinem Sport weitermachen.

"Das war eine harte Zeit für mich", gesteht Travin, der sich selbst auch als Adrenalin-Junkie bezeichnet. Denn sein zweites Hobby ist Fallschirmspringen. Über 1.000 Mal hat er sich schon aus dem Flieger gestürzt, um dann gemeinsam mit anderen Springern faszinierende Figuren am Himmel zu bilden. Und im Winter? Dann setzt der Russe aufs Skifahren. Mit einem Helikopter lässt er sich in abgelegene Gegenden fliegen, um dann im unberührten Neuschnee den Hang hinunter zu jagen. Im letzten Winter hatte er dabei großes Glück. Etwa 20 Meter weiter unten brach eine Lawine los. "Wir haben dann kurz gewartet, bis alles vorbei war und sind dann gefahren", Angst scheint Travin nicht zu kennen.

Verantwortung ist ihm dafür umso wichtiger. Der zweifache Familienvater ist stolz auf seine beiden Söhne. Während der Jüngere mit seinen neun Monaten noch nichts vom Motorsport weiß, will der Ältere mit viereinhalb bereits jetzt selbst Rennen fahren. "Er kennt jeden Formel-1-Fahrer, weiß, wer bei welchem Team fährt und wie es in der Weltmeisterschaft aussieht", sagt Travin voller Stolz.

Verantwortung war auch der Grund, weshalb Travin beim Saisonfinale in Hockenheim seine Formel-3-Karriere beendet hat und als amtierender Champion in der ATS Formel-3-Trophy von der Bühne getreten ist. Der Russe möchte künftig seinen eigenen Rennstall als Teamchef weiter nach vorn bringen. "Gleichzeitig ein Team zu managen und selbst zu fahren ist nur schwer möglich", hält er fest.

Bei den Zielen, die Travin konsequent verfolgt, wäre es aus seiner Sicht auch unverantwortlich. Max Travin Racing soll zu einem der führenden Teams im ATS Formel-3-Cup werden. Ob er selbst einmal ins Cockpit zurückkehrt? "In ein Formelauto sicher nicht. Vielleicht fahre ich irgendwann später einmal in einem GT-Fahrzeug", lässt sich der 34-Jährige eine Hintertür offen.