• 13.04.2010 10:46

  • von Roman Wittemeier

Oreca: Pole, Pech und Pannen

Für Oreca gab es ein enttäuschendes Debüt mit dem Kunden-Peugeot: Erst zur Pole-Position, dann zum Reparaturstopp - Oreca-Benziner auch in Problemen

(Motorsport-Total.com) - Aus dem ersten Duell der großen Dieselteams für Le Mans 2010 ging Audi als Sieger hervor. Die Ingolstädter gewannen das Auftaktrennen der Le-Mans-Series (LMS) in Le Castellet überlegen, profitierten dabei allerdings auch etwas vom Pech der Oreca-Mannschaft. Die Franzosen fuhren ihren ersten Renneinsatz mit dem Kunden-Peugeot 908 HDi FAP. In der Qualifikation lief noch alles bestens, aber dann...

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Der Oreca-Peugeot verbrachte 18 Minuten zu viel in der Boxengasse

Bem Start gab es ein Gerangel zwischen dem erstplatzierten Oreca-Peugeot mit Stéphane Sarrazin am Steuer und dem Audi R15 TDI, später geriet der Franzose auch noch mit dem Aston Martin von Stefan Mücke aneinander. Schnell konnte sich Sarrazin dennoch auf die Verfolgung des Dieselautos aus Ingolstadt machen. Doch beim ersten Stopp streikten die Stempel zum Anheben des Wagens. Durch die Reparatur büßte man zehn Runden ein.#w1#

"Es ist enttäuschend, weil wir Audi hätten Paroli bieten können", klagt Oreca-Teamchef Hugues de Chaunac. Sarrazin/Panis/Lapierre brachten den Diesel schließlich noch auf Rang vier. "Ohne die Probleme wären wir natürlich niemals so schlecht gewesen", so Technikchef David Floury. Der Franzose weiter: "Manchmal lernt man aus Rückschlägen mehr als aus Siegen."

"Das Team hat einen tollen Job gemacht, für den Fehler am Hebersystem konnte niemand etwas", fasst Sarrazin zusammen, der vom Werksteam für diesen Einsatz ausgliehen war. "Für mich persönlich war es ein gutes Training. Ich konnte schnell wieder in Schwung kommen und mich im Verkehr gut behaupten. Mit Olivier und Nicolas hat es perfekt gepasst - fast so gut wie mit meinen Werksfahrerkollegen."


Fotos: LMS in Le Castellet


"Ich bin frustriert", gibt Lapierre offen zu. "Wir konnten viel lernen und im Hinblick auf die 24 Stunden von Le Mans war es lehrreich. Aber einen bitteren Beigeschmack gibt es trotzdem." Teamkollege Panis fügt an: "Man kann sich nur mit solchen Rennen perfekt auf Le Mans vorbereiten. Im ersten Stint war ich mit der Balance des Autos nicht ganz zufrieden. Im zweiten Stint war es viel besser. Wir sind auf Augenhöhe mit Audi, müssen aber noch viel Arbeit verrichten."

Beim Einsatz mit dem hauseigenen Benziner hatte Oreca auch nicht viel mehr Glück. Am Oreca 01 gab es zu Beginn ein Reifenproblem, später musste zweimal die komplette Haube ausgetauscht werden, weil Trümmerteile einige Schäden verursacht hatten. Immerhin fuhr man mit solidem Speed auf Rang fünf. "In Kurven lag der Wagen gut, aber es fehlte uns an Topspeed", erklärt Soheil Ayari. "Außerdem gab es den Plattfuß. Sonst hätten wir bestimmt um das Podest kämpfen können."