WP5-6: Skoda-Fahrer Lappi führt in Lettland

Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi schnappt sich bei der Rallye Liepaja in Lettland die Führung - Wasili Gryazin und Craig Breen auf Podestkurs - Sepp Wiegand Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Der Nachmittag in Lettland stand im Zeichen der Skoda-Fahrer: Esapekka Lappi startete bei der Rallye Liepaja, dem zweiten Lauf der Europameisterschaft, eine Aufholjagd und stellte Bestzeiten in den Prüfungen vier, fünf und sechs auf. Damit verkürzte der Finne seinen Rückstand auf Wasili Gryazin (Ford Fiesta S2000) und schnappte sich schließlich die Führung. Gryazin konnte das Tempo des Skoda-Werksfahrers nicht gehen und übernachtet mit einem Rückstand von 2,6 Sekunden als Zweiter.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Esapekka Lappi ist mit drei Bestzeiten in Führung gegangen Zoom

Knapp eine Minute hinter Lappi hält Craig Breen (Peugeot 207 S2000) den letzten Podestplatz. Der Ire lieferte sich ein Duell mit Kajetan Kajetanowics (Ford Fiesta R5) und setzte sich trotz Schwierigkeiten deutlich durch. Eine starke Aufholjagd zeigte auch Sepp Wiegand im zweiten Skoda Fabia S2000. Der Deutsche tat sich auf den vereisten Schotter-Straßen zunächst schwer und kam nur langsam in den Rhythmus. Schließlich erhöhte Wiegand das Tempo und katapultierte sich auf Rang fünf der Gesamtwertung. Bei der zweiten Fahrt durch die Prüfungen war das Tempo um einiges schneller.

Am späten Samstagnachmittag wurden zwei Prüfungen zum zweiten Mal absolviert. "ecoRent" über 26,34 Kilometer fungierte bereits als WP3. Nun setzte Lappi in WP5 seine Aufholjagd fort und markierte Bestzeit. "Jetzt ist es schön zu fahren und man kann pushen", sagt der Finne mit leuchtenden Augen. Die Ideallinie war bereits freigefahren, weshalb die Prüfungszeit um mehr als eine Minute besser war. "Im letzten Abschnitt kam ich etwas von der Linie ab, aber es war gut. Bei Dunkelheit ist es etwas anders, aber für mich kein Problem, denn wir haben gute Scheinwerfer."

Lappi nahm Gryazin 1,9 Sekunden ab. "Ich versuche schnell zu fahren und glaube, dass es gut ist. Wir müssen realistisch sein, aber ich versuche es zu 100 Prozent", so der Russe, der mit lettischer Lizenz fährt. Er führte weiterhin, doch nur noch 16,5 Sekunden vor Lappi. Im Duell um Platz drei gewann Breen die Oberhand und knöpfte Kajetanowicz den letzten Podestplatz ab. "Ich veränderte etwas beim Service. Das Auto untersteuert jetzt", ärgert sich Breen. "Es ist überhaupt nicht schön zu fahren."


ERC: Rallye Lettland

Dennoch war der Ire um 15 Sekunden schneller als Kajetanowicz. "Der Grip ist jetzt besser und wir können härter attackieren", meint der Pole. "Trotzdem bin ich vorsichtig, aber es ist gut." Auf der langen WP5 gab es weitere Platzverschiebungen. Siim Plangi überholte Martins Svilis für Rang fünf. Beide fahren einen Mitsubishi Lancer, doch Svilis sitzt am Steuer einer älteren Evo-Version. Positiv lief es auch für Wiegand. Der Deutsche katapultierte sich mit der drittbesten Zeit auf Rang sieben der Gesamtwertung.

"Ich versuche es, aber für mich ist es schwierig. Beim ersten Mal war es sehr langsam, aber jetzt war es sehr schnell. Ich pushe nicht an das Limit, was sicherlich besser ist", sagt Wiegand. "Wir könnten schneller fahren, aber es ist besser, dass wir auch morgen noch hier sind." Mittlerweile war die Nacht über Lettland hereingebrochen. Die Scheinwerfer der Boliden durchbrachen die Dunkelheit. Mit der sechsten Wertungsprüfung "Kuldiga" über 32,03 Kilometer wurde die erste Etappe abgeschlossen.

WP6: Wiegand schon auf Platz fünf

Lappi setzte seine Aufholjagd fort und markierte die nächste Bestzeit. "Ich versuche es, aber die Schneereifen sind langsam hinüber. Jetzt kann man es genießen, denn man hat eine saubere Linie. Sie ist breiter und man kann pushen." In WP6 übernahm der Skoda-Werksfahrer auch die Führung, denn Gryazin war um 19,1 Sekunden langsamer. Trotzdem war der Youngster mit seiner Leistung nicht unzufrieden: "Es ist brillant, ich bin sehr glücklich. Ich werde heute gut schlafen. Ich versuche zu pushen, das ist die Hauptsache."

In der Gesamtwertung liegt Gryazin nun 2,6 Sekunden hinter Lappi. Dafür ist der Vorsprung auf Breen mit knapp einer Minute groß. Der Brite war auch in WP6 schneller als Kajetanowicz und distanzierte den Polen schon mit 37 Sekunden. "Es hat heute nicht richtig geklickt", zieht Breen dennoch kein positives Fazit, denn er wollte um den Sieg mitkämpfen. "Wir hatten ein Problem und änderten dann die Abstimmung. Ich verlor aber das Vertrauen zur Frontpartie des Autos."


Skoda bei der Rallye Lettland

Skoda war auf dem Vormarsch, denn Wiegand markierte hinter Lappi die zweitbeste Prüfungszeit. Damit drang der deutsche Hoffnungsträger schon auf Rang fünf der Gesamtwertung vor. In der Produktionswagenwertung liefern sich Plangi und Svilis ein enges Duell um die Führung. Jan Cerny (Peugeot 208 R2) behauptete die Spitze im 2WD-Cup und in der Juniorwertung. In der Ladies Trophy führt Glamour-Model Inessa Tushkanova (Mitsubishi Lancer). Am Sonntag stehen weitere sechs Prüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 6 von 12 Prüfungen (Top 10):
01. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) - 1:17:30,6 Stunden
02. Wasili Gryazin (Ford Fiesta S2000) +2,6 Sekunden
03. Craig Breen (Peugeot 207 S2000) +59,2
04. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) +1:35,9 Minuten
05. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +2:19,3
06. Siim Plangi (Mitsubishi Lancer Evo X) +2:23,5
07. Martins Svilis (Mitsubishi Lancer Evo IX) +2:27,7
08. Raul Jeets (Ford Fiesta R5) +3:20,6
09. Vitaliy Pushkar (Mitsubishi Lancer Eco X-R4) +3:22,7
10. Janis Vorobjovs (Mitsubishi Lancer Evo X) +3:26,1