• 16.05.2014 17:11

  • von Dominik Sharaf

Crashfestival auf den Azoren: Breen meistert das Chaos

Obwohl der Ire seinen Peugeot malträtierte, bleibt er dank drei Bestzeiten Gesamtführender - Abrring auf Tuchfühlung, Podiumskandidaten auf dem Heimweg

(Motorsport-Total.com) - Craig Breen hat sich am Freitagmittag eine exzellente Ausgangsposition verschafft, um auf den Azoren seinen zweiten Saisonsieg in der Rallye-EM (ERC) zu feiern. Der Peugeot-Pilot führt das Klassement nach sieben von 17 Wertungsprüfungen an. Breen trennen 7,8 Sekunden von seinem ärgsten Verfolger und Markenkollegen Kevin Abbring sowie über eine halbe Minute von Lokalmatador Bernardo Sousa (Ford Fiesta RRC). Den Zwischenstand formte eine turbulente erste Tageshälfte.

Titel-Bild zur News: Craig Breen

Insulaner auf den Inseln: Craig Breen gibt bei der Azoren-Rallye das Tempo vor Zoom

Bereits am Vormittag hatte Breen in seinem 208 T16 R5 den Polen Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5), zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtwertung nur neun Zehntelsekunden hinter ihm klassiert, distanziert. Der Lotos-Pilot erwischte auf der vierten Etappe einen Felsen und zerstörte die Aufhängung seines Autos, was gleichbedeutend mit dem Rallye-Aus war. Auch der bis dato Viertplatzierte Ricardo Moura (Ford Fiesta R5) machte Bekanntschaft mit den Steinen auf den Atlantikinseln, seine Achse stand danach ebenfalls schief - Feierabend beim Heimspiel.

Breen verbuchte derweil die erste von drei Bestzeiten am Freitagmorgen und -mittag, zu diesem Zeitpunkt ex aequo mit Abbring - auch, weil die Sportkommissare wegen einer Unterbrechung infolge der Unfälle die Zeiten nachträglich korrigierten. Anschließend gab das Peugeot-Duo auf Abschnitt fünf erneut das Tempo vor, ehe Sousa die nächste Sonderprüfung für sich entschied. "Ich versuche, dieses Jahr runder und sauberer zu fahren. Das ist eigentlich gar nicht Terrain", meint der 27-Jährige, der gerade die mit 23,9 Kilometern längste Etappe Sete Cidades gewonnen hatte.


Fotos: ERC auf den Azoren


Doch auch zwischen den Vulkankratern hielt Breen den Schaden trotz eines Malheurs in Grenzen und blieb nur 5,5 Sekunden dahinter, um auf Abschnitt sieben anschließend wieder aufzutrumpfen. Um ein Haar hätte der Youngster die Koffer packen müssen. "Ich hatte eine Warnung auf dem Armaturenbrett, was mich von der Strecke befördert hat", berichtet der frühere WRC-Academy-Gewinner. "Ich verlor das Heck in einer Linkskurve und habe die Böschung touchiert. Die letzten drei Kilometer war ich mit einem Platten unterwegs. Ich bin enttäuscht, ein kleiner Alptraum."

Süßer schlummerte es sich kurz vor der Teepause am Nachmittag, als Breen in Lagoa Meo trotz eines montierten Ersatzreifens und entsprechend angepasster Fahrweise wieder den Ton angab, erneut mit Abbring auf den Fersen. Weiter geht es auf den Azoren am Nachmittag, wenn vier weitere Wertungsprüfungen beim fünften ERC-Lauf der Saison anstehen.

Gesamtwertung nach 7 von 13 Prüfungen (Top 10):
01. Craig Breen (Peugeot 208 T16 R5) - 51:45.1 Minuten
02. Kevin Abbring (Peugeot 208 T16 R5) +7,8 Sekunden
03. Bernardo Sousa (Ford Fiesta RRC) +36,1
04. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) +1:40.8 Minuten
05. Bruno Magalhaes (Peugeot 207 S2000) +3:03.8
06. Andruzilo Lopes (Subaru Impreza R4) +3:23.5
07. Luis Rego (Mitsubishi Lancer Evo IX) +3:34.5
08. Pedro Meireles (Skoda Fabia S2000) +3:42.2
09. Ruben Rodrigues (Mitsubishi Lancer Evo IX-R4) +3:50.6
10. Robert Consani (Peugeot 207 S2000) +3:51.3