• 09.12.2008 15:17

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Zwei oder drei Jahrgänge? Audi ist noch unschlüssig

Audi überlegt noch, mit wie vielen Fahrzeug-Jahrgängen man 2009 fahren soll - Motorsportchef Wolfgang Ullrich über finanzielle und sonstige Aspekte

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat es 2008 vorgemacht, nun wird bei Audi abgewägt: Soll man 2009 weiter mit drei Fahrzeugjahrgängen fahren, oder sich wie die Stuttgarter Konkurrenz auf nur noch zwei beschränken. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen, erklärte Motorsportchef Wolfgang Ullrich im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich wägt derzeit die Optionen für 2009 ab

Ein Faktor, der in die Entscheidung mit hereinspielt, steht bereits fest. Zunächst wollte man bei Audi noch abwarten, ob man weiter in der ALMS fährt oder nicht. Denn die bisher in der ALMS aktiven Werksfahrer spielen beim Thema Fahrzeugjahrgänge auch eine Rolle. Nun ist fix: In Amerika fahren die Ingolstädter nur noch beim Saisonauftakt in Sebring, ansonsten nicht mehr.#w1#

Es gibt aber noch andere Faktoren, die abgewägt werden müssen. Für den Einsatz von nur zwei Jahrgängen spricht, dass Audi nur noch mit Fahrzeugen der neuesten Modellreihe des A4 antreten würde. "Wenn man nur zwei Fahrzeuggenerationen betreuen muss, hat man einen Vorteil bei der Logistik", erklärte Ullrich dazu.

"Es sind sicherlich auch finanzielle Entscheidungen, die da mitspielen." Wolfgang Ullrich

Zudem sei es "von der Marketingseite her auch ein positiver Aspekt", wenn im kommenden Jahr nur noch 2009er- und 2008er-Audis auf die Strecke gehen, so Ullrich weiter: "Denn das neue prägnante A4-Gesicht wäre dann auf allen Fahrzeugen, egal ob es die allerneueste Entwicklungsversion ist oder die des Jahres 2008." Doch vor allem gilt natürlich auch in der Frage der Fahrzeugjahrgänge: "Es sind sicherlich auch finanzielle Entscheidungen, die da mitspielen."

Finanzkrise kam nicht überraschend

Die Finanzkrise trifft den Motorsport immer härter. Die bisher drastischte Folge war der Ausstieg von Honda aus der Formel 1. Doch auch Audi hat reagiert: Das ALMS- und das LMS-Programm wurden gestrichen, die Ingolstädter konzentrieren sich ganz auf die DTM und die 24-Stunden von Le Mans. Und Audi ist mit dem neuen R8 LMS in den Kundensport eingestiegen, auch eine Lösung, um der Finanzkrise zu begegnen: "Wir sehen die Chance, daraus einen Businesscase zu machen und in der Summe für Audi Sport etwas Geld zu verdienen", so Ullrich.

"Jeder muss sich mit dieser neuen Herausforderung auseinandersetzen." Wolfgang Ullrich

Audi hat sich für die schwierige Zukunft neu aufgestellt. Überrascht wurde man in Ingolstadt von der globalen Wirtschaftstalfahrt jedoch nicht: "Es war zu sehen, dass sich da etwas entwickelt. Und es hat sich dann relativ deutlich entwickelt", so Ullrich. "Jeder muss sich mit dieser neuen Herausforderung auseinandersetzen. Uns war klar, dass das auch für den Motorsport gilt. Jeder muss seinen Beitrag bringen."

Das komplette Interview mit Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich finden Sie ab morgen bei 'Motorsport-Total.com'.

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