• 31.10.2007 12:51

  • von Britta Weddige

Tomczyk: Am Ende überwiegt die Freude

Im ersten Interview-Teil berichtet der Audi-Pilot über den verpassten Titel und eine Saison, die Tiefen hatte, aber auch viel Grund zur Freude bot

(Motorsport-Total.com) - Martin Tomczyk ist in dieser Saison der endgültige Durchbruch gelungen. 2006 hatte der Audi Pilot nach langer Zeit seinen ersten Sieg geholt, in diesem Jahr gehörte er zu den Titelanwärtern. Den Traum, DTM-Champion zu werden, musste er beim Finale in Hockenheim allerdings schon in der ersten Runde begraben. Im ersten Teil des Exklusiv-Interviews mit 'Motorsport-Total.com' blickt Tomczyk auf die abgelaufene Saison zurück.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Trotz verpasstem Titel ist Martin Tomczyk stolz auf seine Saison

Frage: "Martin, der Titel war zum Greifen nah. Was überwiegt nun - die Enttäuschung, dass es nicht geklappt hat oder doch die Freude darüber, dass du in dieser Saison den endgültigen Durchbruch geschafft hast?"
Martin Tomczyk: "Ich denke, dass jetzt im Nachhinein schon die Freude überwiegt. Die Freude darüber, dass wir unser Saisonziel erreichen konnten, nämlich für Audi den Titel zu holen. Das hatten wir uns zu Beginn des Jahres vorgenommen. Es ist aber auch klar, dass ein Fahrer die Meisterschaft gern selbst holen möchte, wenn er die Chance dazu hat. Aber trotz allem - generell gesehen kann ich mit meiner Saison schon zufrieden sein. Ich habe in fünf Rennen null Punkte geschrieben und bin dabei trotzdem noch Dritter der Meisterschaft geworden und habe mit Mattias Ekström zusammen die Teammeisterschaft gewonnen. Da denke ich, darf man doch recht zufrieden sein."#w1#

Meisterschaft in der ersten Runde abgeschrieben

Frage: "Hättest du in Hockenheim am liebsten ins Lenkrad gebissen, als du plötzlich gerade aus von der Strecke gerast bist?"
Tomczyk: "Ich habe schon eine Kurve vorher ins Lenkrad gebissen. Und zwar, als ich zwischen Jamie Green und Timo Scheider war. Da wusste ich schon, dass irgendetwas kaputt ist. Als ich dann gerade aus gefahren bin, dachte ich eigentlich, dass es ein Aufhängungsschaden ist. Zum Glück war es nur der Reifen, aber ich konnte trotzdem in diesem Rennen nicht mehr viel ausrichten. Ich selbst habe die Meisterschaft in dieser Kurve schon abgeschrieben und wusste, dass ich Gesamtdritter sein werde. Die Zeit, in der ich das Rennen dann zu Ende gefahren bin, war auch lang genug, damit ich mit damit abfinden konnte."

Frage: "Du hast ja noch eine tolle Aufholjagd gezeigt, auch wenn sie nicht mehr erfolgreich war..."
Tomczyk: "Ja, das stimmt. Das Rennen hat mir noch wahnsinnig Spaß gemacht. Das Auto war auch nach dem kleinen Zusammenstoß mit den beiden noch perfekt. Ich bin einfach mein Rennen gefahren, ich wollte noch einmal Spaß haben und das Auto durchs Ziel fahren. Auf die Positionen oder Platzierungen habe ich dann gar nicht mehr geschaut, sondern ich bin einfach nur gefahren."

Saisonhighlight war die Teamarbeit

Frage: "Was war das Highlight der Saison?"
Tomczyk: "Es gibt jetzt nicht ein direktes Highlight, das heraus sticht. Klar - am Nürburgring hatte ich natürlich ein perfektes Wochenende. Aber das Highlight an sich ist, dass ich wirklich mit meinem Team perfekt zusammengearbeitet habe und das Auto immer wieder auf die verschiedenen Bedürfnisse einstellen und abstimmen konnte. Das war immer wieder ein kleines Highlight und nicht nur für mich, sondern für das ganze Team einfach perfekt."

Frage: "Und was war der Tiefpunkt der Saison?"
Tomczyk: "Tiefpunkte waren sicherlich der Norisring und Barcelona, wo ich zweimal unverschuldet null Punkte schreiben musste. Mugello war natürlich auch nicht so toll, weil die Audis das ganze Wochenende sehr dominant waren und ich dann mit null Punkten heimkam. Also Tiefpunkte hat es schon gegeben. Wenn man weiß, dass man um die Meisterschaft fahren kann und dann schreibt man an einem Wochenende null Punkte, dann ist das - sage ich mal - nicht das Großartigste."

Frage: "Die fünf Nullnummern haben dich in der Endabrechnung dann wahrscheinlich auch den Titel gekostet..."
Tomczyk: "Ja, auf alle Fälle. Wenn man fünf Mal null Punkte hat, also die Hälfte der Saison leer ausgeht, aber man sieht dass die Leistung da ist, um vorne mitzufahren, dann ist das schon ein bisschen frustrierend. Aber trotzdem habe ich nicht vor, für das nächste Jahr irgendetwas zu ändern. Ich möchte die Saison so beginnen, wie ich es auch dieses Jahr gemacht habe und vielleicht mit weniger Nullern heimkommen."

Frage: "Siehst du sonst noch Steigerungspotential fürs nächste Jahr?"
Tomczyk: "Wir müssen erst einmal abwarten, denn wir bekommen mit dem neuen Audi A4 ja ein völlig neues Rennauto. Da müssen wir erst einmal sehen, wie sich der schlägt. Das kann man natürlich nie vorhersagen, aber wir erwarten schon, dass wir 2008 nächstes Jahr ein sehr konkurrenzfähiges Auto haben werden. Aber man muss erst lernen, mit dem neuen Auto zu arbeiten. Das wird im Winter die Hauptaufgabe sein und dann müssen wir sehen, wo wir am Anfang der Saison stehen. Aber Iich glaube, dass unser Team in dieser Saison perfekt zusammengearbeitet hat und dass man höchstens nur noch Kleinigkeiten verfeinern kann. Im Großen und Ganzen passt es so, wie es dieses Jahr war."

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